Gesamtelternbeirat Sachsenheim Oberstes Ziel: Kita-Fachkräfte wertschätzen

Ende März 2022 haben sich 16 Elternbeiräte in Sachsenheim zu einem Gesamtelternbeirat zusammengeschlossen. Vor allem eine vorangegangene Gebührenerhöhung für Kindergartenplätze sorgte damals für reichlich Unmut.

Grund genug für die engagierten Elternbeiräte einen Gesamtelternbeirat (GEB) zu gründen, der den Eltern künftig eine Stimme gegenüber der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat gibt. Sascha Moessner wurde erster Vorsitzenden der Elternvertreter. Einiges hat sich in den zurückliegenden zwölf Monaten getan.

Ansprechpartner für die Stadt

Das Gremium suchte das Gespräch mit der Stadt und wird dort offensichtlich auch als Ansprechpartner wahrgenommen. Als im vergangenen Herbst wieder eine Erhöhung der Kita-Gebühren anstand, hat die Stadt zuvor bei einem gemeinsamen Termin mit Vertretern der Verwaltung und Fraktionsvorsitzenden die Belange des Gesamtelternbeirates und Vertretern der Kita Klopferle angehört. Verwaltung und Elternbeiräte haben sich schließlich auf eine Gebührenerhöhung verständigt.

Ein weiteres großes Problem sah der Gesamtelternbeirat in dem vorherrschenden Personalmangel in den Kitas. Um die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher zu würdigen, hat das Gremium den Sachsenheimer Kita-Award ins Leben gerufen. Diese Auszeichnung, die vom Gesamtelternbeirat und ortsansässigen Unternehmen finanziert wird, soll eine besondere Anerkennung für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher der prämierten Kindertagesstätte sein. Damit wolle man verhindern, dass noch mehr Erzieherinnen und Erzieher das Handtuch werfen und Sachsenheim verlassen, so Moessner.

In dem Engagement der ortsansässigen Firmen, die diese Auszeichnung unterstützen, sieht der Vorsitzende auch den Beleg, dass diese Unternehmen mithelfen möchten, neue Fachkräfte zu gewinnen. Anhand eines Punktvergabe-Systems haben beim Kita-Award rund 110 Elternbeiräte schließlich die Kita Klopferle als ersten Preisträger ermittelt. Alle nominierten sieben Kita-Einrichtungen lagen nach Auskunft sehr dicht beieinander, freute sich Sascha Moessner bei der Preisübergabe Ende Januar.

Kontakte geknüpft

Im ersten Jahr des Bestehens sei laut Moessner die Hauptaufgabe des Gesamtelternbeirats zunächst gewesen, die Strukturen der verschiedenen Kita-Träger sowie die Arbeit zwischen diesen und den verschiedenen Einrichtungen zu verstehen. Des Weiterein habe man inzwischen verschiedene Kontakte zur Stadtverwaltung und zum Gemeinderat geknüpft. Dies sei insgesamt gut gelungen, so Moessner weiter. Man blicke künftigen Verhandlungen positiv entgegen.

Mitte März fand nun die erste Gesamtelternbeiratssitzung statt. Bei den dort anstehenden Wahlen wurde Moessner in seinem Amt bestätigt. Andreas Uhl ist nun zweiter Vorsitzender des Gremiums.

Weitere Ziele wurden bei der Sitzung formuliert. So würde es der Gesamtelternbeirat begrüßen, wenn durch die ab Mitte 2023 anstehende Anmietung des Kindergartens Seepfad sowie durch den geplanten Kindergarten beim Großsachsenheimer Aldi und eine flexible Gruppenverschiebung der Bedarf an Kindergärten gedeckt wäre.

Die Elternvertreter fanden auch Gefallen an der Idee eines Waldkindergartens im Kirbachtal. Die Kindergarten-Bedarfsplanung sehen die Elternvertreter kritisch und bemängeln, dass die Einrichtungsleitungen nicht einbezogen würden. Die jeweiligen Kindergarten-Leitungen müssen vorab angehört werden, lautet eine Forderung des Gesamtelternbeirats.

„Alle Kita-Träger einbinden“

Auch die von der Stadt Sachsenheim eingerichtete Task-Force wurde kritisiert, weil dort bislang nur die städtischen Einrichtungen eingebunden seien. Mit Blick auf den in allen Einrichtungen vorherrschenden Fachkräftemangel, sollten alle Träger an dieser Task-Force teilnehmen, fordern die Eltern.

Eine Demonstration gegen die verkürzten Öffnungszeiten und vermehrte Stundenausfälle, die in einigen Sachsenheimer Kindergärten derzeit diskutiert werden, sieht der Gesamtelternbeirat als eher kontraproduktiv und imageschädigend an. Die oberste Priorität ist nach Auskunft von Sascha Moessner, den Erzieherinnen und Erziehern weiterhin größte Wertschätzung entgegen zu bringen, um ein weiteres Abwandern der Fachkräfte zu verhindern. Man wolle weiterhin für positive Nachrichten sorgen, um die Stadt Sachsenheim auch für Fachkräfte von außerhalb, attraktiv zu gestalten.