Gewerbepark in Ingersheim Bebauungsplan auf den Weg gebracht

Von Jörg Palitzsch
Der erste Bauabschnitt des Bebauungsplans „Bietigheimer Weg Süd“ schließt sich mit 2,3 Hektar Fläche südlich der Straße „Gröninger Weg“ an das bestehende Gewerbegebiet an. Links das Autohaus Scharfenberger. Foto: /Martin Kalb

Der Gemeinderat fasst Beschlüsse für den ersten Bauabschnitt mit 2,3 Hektar Fläche im Gewerbepark „Bietigheimer Weg Süd“

Mit vier Einzelbeschlüssen hat der Ingersheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit den weiteren Weg für die Ansiedlung der Berrang GmbH geebnet. Das Unternehmen will, wie in der BZ berichtet, bis Ende 2024 von Bietigheim-Bissingen in den Gewerbepark Bietigheimer Weg nach Ingersheim übersiedeln. Dazu wird ein rund 20 000 Quadratmeter großes und erschlossenes Grundstück für 6,25 Millionen Euro an das Handelsunternehmen verkauft.

Ambitioniertes Ziel

In der Sitzung wurden für den Bebauungsplan „Bietigheimer Weg Süd – 1. Bauabschnitt“ zunächst zwei Satzungen über planungsrechtliche Festsetzungen und Bauvorschriften im Entwurf beschlossen. Ein Satzungsbeschluss soll noch vor der Sommerpause erfolgen, „ein ambitioniertes Ziel“, so Thomas Feiert, Leiter des Stadtentwicklungsamtes und Baurechtsamtes in Bietigheim-Bissingen, der die Pläne vorstellte. Der Bebauungsplan für den ersten Teilabschnitt gilt für eine Fläche von etwa 2,3 Hektar im geplanten 15 Hektar großen Gewerbegebiet.

Im Juni 2020 hat die Zweckverbandsversammlung bereits einen Entwurf des Bebauungsplans für das Teilstück gebilligt und dessen öffentliche Auslegung beschlossen. Im Anschluss ruhte das Verfahren allerdings. Zum einen wegen Corona, zum anderen, weil die ursprüngliche Ansiedlung der Firma Atlanta nicht zustande kam.

Mit den erneuten Entwurfsbeschlüssen wird das Bebauungsplanverfahren nun fortgesetzt. Auch aufgrund von Änderungen bei den gesetzlichen Grundlagen, etwa in Bezug auf den Klimaschutz, Stellplätze und der Pflicht von Fotovoltaik-Anlagen auf Dachflächen, so Feiert.

Ein Kernpunkt des Bebauungsplanes ist die Ausweisung eines Gebietes, in dem sich vorwiegend produzierendes Gewerbe ansiedeln soll. Dass dies beim Handelsunternehmen Berrang nicht der Fall ist, wurde im Gemeinderat bereits bemängelt. Weiter soll die maximale Gebäudehöhe 15 Meter nicht übersteigen. Eine Längenbeschränkung gibt es nicht, um Gewerbebetrieben mit großem Platzbedarf ausreichend Fläche zur Verfügung stellen zu können. Zur Vermeidung städtebaulicher Fehlentwicklungen wird eine Mindestgröße für Baugrundstücke von 4000 Quadratmetern festgesetzt. Garagen sind nur innerhalb der Baugrenzen zulässig. Stellplätze, überdachte Stellplätze (Carports) sowie Nebenanlagen sind, bis auf die Pflanzgebotsflächen, auch außerhalb der Baugrenzen zulässig.

Weitere Beschlüsse in Bezug auf den Bebauungsplan waren eine formelle Änderung der Satzung des Zweckverbandes sowie der Übertrag nicht abgerufener Investitionen für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden aus dem Jahr 2022 nach 2023 in Höhe von 1,25 Millionen Euro.

Erschließung wird vergeben

Die Erschließung des ersten Bauabschnitts wird nach dem Beschluss im Gemeinderat einem Generalunternehmer übertragen, weil der Zweckverband nicht über die eigenen personellen Kapazitäten zur Planung und baulichen Herstellung der Erschließungsanlagen verfügt. Für dieses Verfahren ist eine Ausschreibung notwendig, mit der die Stuttgarter Kanzlei Iuscomm Rechtsanwälte – Schenek und Zimmermann Partnerschaftsgesellschaft mbB beauftragt wurde.

In der Diskussion wies Gemeinderat Peter Aymar (FW) auf einen Betrieb im Gewerbegebiet hin, der die ganze Nacht das Licht brennen lasse. Eine Reduzierung auf „ein notwendiges Maß“, wie vorgeschrieben, sei nicht zu erkennen. Bürgermeisterin Simone Lehnert kündigte Gespräche mit dem Gewerbetreibenden an – bevor man für das Gebiet eine zeitliche Licht-Beschränkung beschließe.  Jörg Palitzsch

 
 
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