Großveranstaltung in Bietigheim-Bissingen steht und fällt mit Corona-Lage Silvesterlauf ist auch dieses Jahr fraglich

Von Frank Ruppert
Ein Massenstart, wie noch vor wenigen Jahren beim Silvesterlauf üblich, scheint dieses Jahr kaum möglich zu sein. Entscheidend für das Event ist die Entwicklung der Pandemie.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Veranstalter wissen noch nicht, ob oder in welcher Form die Veranstaltung in diesem Jahr stattfinden wird. Klar scheint einzig, dass es keine erneute digitale Ausgabe geben soll.

Da können Sie mich auch fragen, wie an Silvester das Wetter wird“, sagt Gerhard Müller, wenn er darauf angesprochen wird, ob der Silvesterlauf in Bietigheim-Bissingen in diesem Jahr stattfinden kann. Der Organisator von der LG Neckar-Enz gibt zu bedenken, dass man eben noch nicht abschätzen könne, wie sich die Corona-Lage bis dahin entwickele und was die Kommune erlaube.

Absage scheint möglich

Gerüchte über eine Absage der Laufgroßveranstaltung  – 2019 machten mehr als 3000 Läufer beim größten Silvesterlauf in Württemberg mit – waren in der Stadt aufgekommen, wohl auch weil noch keine Anmeldemodalitäten bekannt gemacht wurden. „Wir werden Ende September/Anfang Oktober mit der Stadt reden und dann in die Planungen einsteigen. Diesmal wird man sich also leider erst spät anmelden können“, sagt Müller, der auch Geschäftsführer des Württembergischen Leichtathletik-Verbands (WLV) ist.

Beim Verband weiß man, was aktuell laut Corona-Verordnung notwendig ist, um ein solches Laufevent zu veranstalten. Wie Lea Saur vom WLV verrät, organisiere der Verband selbst den Stuttgart-Lauf Ende September. „Den haben wir von Juli verschoben, weil die neuen Vorgaben zu kurzfristig kamen. Nun wollen wir ihn aber durchziehen, auch weil noch nicht bekannt ist wie lange so etwas noch möglich sein wird“, sagt Saur.

Beim Stuttgart-Lauf wird unter anderem gestaffelt in mehreren Gruppen gestartet, um das Läuferfeld etwas auseinanderzuziehen. Für Eventflächen an Start und Ziel sei der jeweilige Veranstalter verantwortlich und müsse die Einhaltung der 3G-Regeln sicherstellen. „Aber entlang der Strecke ist das nicht möglich und auch nicht erforderlich“, sagt Saur.

Aktuelle Vorgaben

Für den Silvesterlauf würde das nach aktueller Lage bedeuten, dass im Start-/Ziel-Bereich und bei den Läufern die 3G-Regeln gecheckt werden, entlang der Strecke in der Stadt aber für die Zuschauer keine zusätzlichen Beschränkungen gelten. „Es wäre ja auch nicht möglich, entlang der Strecke Zugangskontrollen zu machen“, sagt Müller. Ganz klar ist allerdings, dass die Durchführung in diesem Jahr einen sehr großen Mehraufwand für die Ehrenamtlichen der LG Neckar-Enz bedeuten würde. Müller wollte auch nicht den weiteren Gesprächen vorgreifen und verraten, ob es zu gestaffelten Starts kommt. Nur so viel: „Wir werden kein reines Elitenrennen machen. Das passt nicht zum Charakter des Silvesterlaufs.“

Digitaler Lauf

Auch eine digitale Lösung wie im vergangenen Jahr, als jeder für sich über einen bestimmten Zeitraum seine Runden drehen konnte, hält Müller für unwahrscheinlich. „Diese Geschichte hat den Reiz des Neuen verloren und würde in diesem Jahr nicht mehr angenommen werden. Einen digitalen Silvesterlauf wird es dieses Jahr nicht geben“, ist er sich sicher.

Bei der Stadt, die ihr eigenes Großereignis, den Pferdemarkt, frühzeitig abgesagt hatte, gibt man sich zugeknöpft. Die Entscheidung, ob der Silvesterlauf stattfinden solle, liege nicht bei der Stadt, sondern beim Veranstalter. Die Stadt prüfe nur die Einhaltung der Corona-Regeln und das dazugehörige Konzept, so Sprecherin Anette Hochmuth.

 
 
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