Häfnerhaslach hofft auf neuen Treffpunkt Konzept für das „Jagdhäusle“

Von Michaela Glemser
Das Jagdhäusle in Häfnerhaslach soll wieder genutzt werden. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Häfnerhaslacher Ortschaftsräte wollen mit interessierten Vereinen und Gruppen über das Jagdhäusle sprechen.

Es war früher ein beliebter Treffpunkt für gesellige Stunden. Die Mitglieder der Feuerwehr-Abteilung in Häfnerhaslach hatten das kleine Fachwerkhaus am Waldrand zwischen der Kirbachtalgemeinde und Sternenfels zum Ziel ihrer alljährlichen Wanderung auserkoren und dort zum gemütlichen Ausklang eingeladen. Auch die Familien des Schwäbischen Albvereins haben mit dem Jagdpächter gerne den Wald rund um das „Jagdhäusle“ erkundet und sind anschließend noch in dem kleinen Gebäude zusammengesessen.

Baum aufs Dach gestürzt

Doch 2017 war es mit diesen lieb gewonnenen Treffen vorbei, denn damals ist ein Baum auf das Dach des Jagdhäusles gestürzt und hat dieses erheblich beschädigt. Seit dieser Zeit setzen sich die Mitglieder des Häfnerhaslacher Ortschaftsrats nachdrücklich für eine Sanierung ihres beliebten Treffpunkts am Waldrand ein und haben dabei wiederholt, um Unterstützung durch die Stadt Sachsenheim gebeten. In der Vergangenheit war von Kosten von 5000 bis 8000 Euro für die Erneuerung die Rede. Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2018 und 2019 wurden die Finanzmittel dafür jedoch von den Vertretern der Stadt abgelehnt, da das Jagdhäusle weder eine Funktion noch eine kulturhistorische Bedeutung habe und aufgrund anderer Prioritäten eine Reparatur nicht befürwortet werden könnte.

Damals stand sogar ein Rückbau im Raum oder die Instandsetzung erfolge auf ehrenamtlicher Basis, so die Vertreter der Stadt im Jahr 2018. Die Häfnerhaslacher allerdings wollten sich damit nicht zufriedengeben und erzielten 2020 einen ersten Teilerfolg. Im Etatplan der Stadt wurden 8000 Euro für die Sanierung des Jagdhäusles berücksichtigt, wobei ein Nutzungskonzept für das kleine Gebäude erstellt, die detaillierten Kosten für die Maßnahme ermittelt und eine Finanzierung über das Stadtteilbudget ins Auge gefasst werden sollte.

Anfrage bei Vereinen und Gruppen

In ihrer jüngsten Sitzung haben die Ortschaftsräte aus Häfnerhaslach beschlossen, dass diese Nutzungskonzeption nun konkret in Angriff genommen werden soll. Ortsvorsteher Valentin Stuber will dazu interessierte Vereine und Gruppierungen aus seinem Heimatdorf einladen. „Wir wollen bei den Vereinen und Gruppen abfragen, wie sie künftig das Jagdhäusle nutzen wollen“, sagt Claudia Volk. „Für große Vereinsversammlungen ist der zur Verfügung stehende Platz wahrscheinlich zu klein, aber Treffen wie in früheren Zeiten sollten auch künftig im Jagdhäusle wieder möglich sein“, macht die stellvertretende Ortsvorsteherin deutlich.

Zugleich wollen die Vertreter des Ortschaftsrats bei der Ideenfindung mit den Vereinen abfragen, wer die Erneuerung des maroden Gebäudes ehrenamtlich unterstützen will. „Die Feuerwehr und auch die Jägerschaft haben in der Vergangenheit schon erklärt, bei den Instandsetzungsarbeiten mithelfen zu wollen“, betont Volk. Auch bei den Vertretern der Stadtverwaltung wird mit Spannung auf das Ergebnis der Gespräche mit den Vereinen und Gruppierungen gewartet.

Finanzierung noch offen

„Die Finanzierung der Sanierung ist aktuell noch offen und abhängig von den finanziellen und personellen Unterstützungsleistungen. Auch die künftigen Nutzungen müssen berücksichtigt werden. Geplant ist, die mögliche Finanzierung im Wesentlichen über das vorhandene Stadtteilbudget abzudecken“, erklärt der Referent des Bürgermeisters, Matthias Friedrich.

Die Ortschaftsräte in Häfnerhaslach setzen darauf, dass die Erneuerungsarbeiten noch in diesem Jahr beginnen können. „Es ist sonst fraglich, ob das Jagdhäusle noch den Winter überstehen wird. Wir hoffen jetzt, dass die Pandemie möglichst zeitnah diese Sitzung mit den Vereinen zulässt, denn das Jagdhäusle und seine Erhaltung sind für die Bevölkerung in Häfnerhaslach schon echte Herzensanliegen“, unterstreicht die stellvertretende Ortsvorsteherin Volk.

Jährlich 25.000 Euro je Stadtteil

2020 waren die Budgets für Kleinsachsenheim, Hohenhaslach, Ochsenbach und Häfnerhaslach festgelegt worden. Insgesamt stehen alljährlich 25.000 Euro zur Verfügung, von denen jeder Stadtteil jeweils einen Sockelbeitrag von 3000 Euro erhält und zusätzlich eine Summe entsprechend des prozentualen Einwohneranteils.

 
 
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