Hallen-DM der Leichtathleten Ohne Muskelkater zu Silber

Von Michael Nachreiner und Martin Grund
Elisa Lechleitner (rechts) vom LAZ Ludwigsburg lässt im 400-Meter-Finale der Hallen-DM in Dortmund auch so bekannte Namen wie Alica Schmidt hinter sich und sichert sich die Silbermedaille. Foto: /Ralf Görlitz

Mit erneut persönlicher Bestleistung lässt die Athletin des LAZ Ludwigsburg fast die gesamte Konkurrenz über 400 Meter hinter sich. Lion Tür von der LG-Neckar-Enz lässt im Stabhochsprung mit 5,02 Metern einige Konkurrenten mit besseren Vorleistungen hinter sich.

Elisa Lechleitner schwimmt gerade auf einer Erfolgswelle: Nachdem die Langsprinterin des LAZ Ludwigsburg erst vor Kurzem bei den süddeutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen ihre Bestzeit über 400 Meter verbessert hatte, unterbot sie ihren eigenen Rekord nun auch bei der DM in der Helmut-Körnig-Halle in Dortmund um knapp eine Sekunde – und ließ damit fast die gesamte Konkurrenz alt aussehen. In 52,99 Sekunden sprintete sie zur Silbermedaille. Nur Skadi Schier (SSC Berlin) musste die Stuttgart-Vaihingerin in 52,93 Sekunden den Vortritt lassen.

Und das ohne Muskelkater. „Wenn man plötzlich so schnell läuft, hätte man das erwarten können“, scherzt ihre Trainerin Cathleen Tschirch. Und Lechleitner ergänzt: „Ich hatte gehofft, dass ich bei der Deutschen noch mal etwas draufsetzen kann. Aber von der Zeit bin ich dann doch etwas überrascht.“

Schnell hatte die 23-Jährige im Finale gemerkt, dass Schier und Laura Müller (SV Go! Saar 05) das Rennen zu schnell angegangen waren. „Elisa hat dann in der zweiten Runde (in der Halle ist die Rundbahn nur 200 Meter lang, Anm. der Redaktion) die Geschwindigkeit kontinuierlich gesteigert und konnte am Ende am meisten zulegen, auch wenn sie beim Einbiegen auf die Zielgerade auf Bahn drei ausweichen musste“, berichtet Tschirch. Und Lechleitner ergänzt: „Mit Skadi Schier ist es am Ende richtig knapp geworden.“

Ihre erste DM-Medaille überhaupt „ist Bestätigung für das kontinuierliche Training“, erklärt Tschirch. Und auch für die Leistungsexplosion hat die baden-württembergische Landestrainerin Sprint eine Erklärung: „Elisa trainiert fleißig und zielstrebig. Dadurch hat sie eine gute Grundlage gelegt.“

Schon im Halbfinale war Lechleitner eine persönliche Bestleitung gelaufen. In 53,21 Sekunden gewann sie ihren Lauf vor Alica Schmidt (SSC Berlin) und Annkathrin Hoven (TSV Bayer Leverkusen). Es war die viertbeste Zeit in den Vorläufen.

Mit seinem ersten Auftritt bei einer DM der Erwachsenen konnte auch Lion Tür (LG Neckar-Enz) zufrieden sein. Mit 5,02 Metern schloss er den Stabhochsprung-Wettkampf auf Platz neun ab. Deutsche Meister wurden Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer Leverkusen) und sein Vereinskamerad Torben Blech, die sich mit 5,72 Metern den Titel teilten, vor Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit 5,52 Metern.

Die Anspannung war groß bei Tür. Über die B-Norm rutschte der Bietigheimer Nachwuchsmann gerade so noch als Letzter in das Springerfeld, um dieses auf die anvisierten zwölf Teilnehmer aufzufüllen. Auf ihn wartete die Herausforderung, so hoch wie noch nie in einen Wettkampf einsteigen zu müssen. Bei einer Bestleistung von 5,15 Metern bedeuteten 5,02 Meter eine hohe Hürde.

Doch diese meisterte der Athlet der LG Neckar-Enz mit Bravour. Gleich im ersten Versuch flog Lion Tür erfolgreich über die Latte. Die folgende vorgegebene Steigerung direkt auf 5,22 Meter und damit gleich mehrere Zentimeter über seinem bisherigen persönlichen Rekord war an diesem Tag aber noch zu viel des Guten. Dreimal versuchte er sich vergeblich an dieser Höhe.

Am Ende belegte der gerade der Jugendklasse entwachsene Springer den neunten Rang und ließ damit ein paar mit besseren Vorleistungen angetretene Konkurrenten hinter sich.

 
 
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