Handball, 2. Liga Jahresabschluss soll versöhnlich werden

Von Bernhard Gaus

Zweitligist SG BBM Bietigheim plagen vor dem Heimspiel gegen den TV Hüttenberg kleinere Personalsorgen.

Mit dem Spiel gegen den TV Hüttenberg schließt die SG BBM Bietigheim an diesem Samstag (19.30 Uhr) ihr Heimspieljahr ab. Ein Erfolg in der EgeTrans-Arena könnte beim Bundesliga-Absteiger für ein versöhnliches Finale der so schlecht gestarteten Hinrunde in der Zweiten Bundesliga sorgen.

Fünf Siege aus den letzten sechs Spielen, die letzten drei Heimpartien gewonnen – die jüngste Bilanz der Schwaben kann sich durchaus sehen lassen. Nach dem Fehlstart zu Saisonbeginn arbeiten sich die Jungs von Trainer Hannes Jon Jonsson langsam auch in der Tabelle nach oben. Die vor dem Tabellenachten platzierten Teams aus Dormagen, N-Lübbecke und Eisenach sind am 17. Spieltag in Reichweite.

Der Trainer der Bietigheimer Handballer weiß jedoch genau, dass das Spiel gegen den TV Hüttenberg alles andere als ein Selbstläufer wird – und versucht das seinen Spielern in dieser Woche zu vermitteln. „Das Spiel ist für uns auch eine Kopfsache. Wir müssen es schaffen, noch einmal alles in das Spiel reinzuhauen“, sagt der Isländer. Auf der anderen Seite sind einige seiner Spieler am Ende der Hinrunde „am Limit“. Die Regenerationspausen werden entsprechend länger und stellen Jonsson vor ganz neue Situationen: „Erstmals in dieser Saison sind im Training nicht mehr 18, 19 Leute, sondern wie am Donnerstag nur noch 13.“

Die Mittelhessen, die die vergangene Saison auf dem zehnten Tabellenplatz abschlossen, stecken zum Jahresende in einer ganz schwere Spielserie. Bereits am Mittwoch war die Mannschaft aus der Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis im Nachholspiel beim VfL Gummersbach im Einsatz, unterlag relativ deutlich mit 21:28. Nur drei Tage später folgt das Gastspiel beim zweiten Bundesliga-Absteiger in Bietigheim. Es gibt leichtere Aufgaben, zumal die Mannschaft von Trainer Frederick Griesbach aktuell nur einen Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt ist.

Wie weit das Spiel am Mittwoch den Männern um Spielgestalter Tomas Sklenak noch in den Knochen steckt, bleibt abzuwarten. Mit dem Tschechen hat Jonsson selbst noch drei Jahre in Eisenach gespielt. An der Seite von Sklenak avanciert der 23-jährige Björn Zintel in seiner zweiten Saison in Hüttenberg mit 106 Toren, davon 28 Siebenmeter, zum drittbesten Torschützen der Liga. Gelingt es – wie in Gummersbach – die Kreise der beiden und die von Markus Stegefelt im linken Rückraum einzuengen, dann wird das sehr dynamische und wendige Hüttenberger Angriffsspiel vor schwere Aufgaben gestellt. „Die Motivation bei Hüttenberg ist nach zwei Niederlagen sicher sehr hoch“, sagt Jonsson.

Der Trainer der SG BBM muss sich nach der Verletzung von Martin Marcec (siehe Infokasten) Gedanken machen, welche Alternativen er auf der linken Außenbahn hat. Da Jan Asmuth, sein Gespannpartner auf Linksaußen, auch auf der defensiven Halbposition eine wichtige Rolle spielt, müssen Lösungen zur Entlastung des Bietigheimer Kapitäns gefunden werden. „In den letzten beiden Spielen bis zur EM-Pause können wir Martin zunächst einmal nicht ersetzen“, sagt Jonsson. „Danach wird man sich sicher zusammensetzen müssen.“ Zumal eine weitere Stelle im Kader frei wird. Maximilian Trost kehrt zu seinem Heimatverein SG Nußloch zurück und wird gegen Hüttenberg verabschiedet.

Das eigene Angriffsspiel sieht Jonsson bei Michael „Mimi“ Kraus und Jonas Link derzeit ohnehin in guten Händen, so auch beim jüngsten 29:25-Erfolg beim HC Elbflorenz. „In der Summe spielen wir das vorne ganz gut“, bemerkt Jonsson, „erzielen an die 30 Tore und machen immer weniger Fehler. Fast jeder Angriff endet mit einem Wurf aufs Tor“. In den offensiven Deckungsvarianten, die der TV Hüttenberg in dieser Saison durchaus erfolgreich spielt, werden die Bietigheimer Angriffsstrategen diesmal sowohl Chancen als auch Risiken finden.

 
 
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