Handball, Bundesliga Frauen BVB-Jäger treffen aufeinander

Von Andreas Eberle
Das vergangene Bundesliga-Derby gegen Metzingen ging am 23. Februar 2019 klar mit 30:21 an die SG BBM. In dieser Szene entwischt die Bietigheimerin Luisa Schulze am Kreis TuS-Spielerin Patricia Kovacs und setzt zum Wurf an. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die zweitplatzierte SG BBM erwartet den formstarken Vierten TuS Metzingen in der Ludwigsburger MHP-Arena. Die Statistik spricht für Bietigheim.

Ein Knaller zum Rückrundenabschluss: Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim bekommen es an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) in der Ludwigsburger MHP-Arena mit der TuS Metzingen zu tun. Ein Gewinner steht beim schwäbischen Bundesliga-Derby schon im Voraus fest: Borussia Dortmund. Die BVB-Spielerinnen können genüsslich aus der Ferne verfolgen, wie sich die beiden Verfolger die Zähler gegenseitig abnehmen. Der noch verlustpunktfreie Spitzenreiter aus Westfalen, der in dieser Saison in keinem europäischen Wettbewerb antritt, zieht erst am Samstag (19.30 Uhr) nach – und hat mit dem Schlusslicht Kurpfalz Bären eine vergleichsweise leichte Heimaufgabe zu lösen.

Jede Menge Brisanz steckt hingegen im Verfolgerduell zwischen dem Zweiten und dem Vierten. Bietigheim hat bisher 21:3 Zähler gesammelt, Metzingen ist mit 18:4 Punkten nur marginal schlechter – und hat noch ein Nachholspiel gegen den Dritten Thüringer HC in der Hinterhand.

Die „Tussies“ kommen mit viel Rückenwind nach Ludwigsburg. Die vergangenen sieben Partien in der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) haben sie alle gewonnen. Seit dem 31:35 in Dortmund am 9. Oktober hat das Team von Trainerin Edina Rott in der Eliteklasse keinen Punkt mehr abgegeben. Zuletzt gelang in der ausverkauften Öschhalle ein 32:17- Kantersieg gegen Buxtehude.

TuS steht erneut im Final Four

Mit Erfolgen über Neudorf/Döbeln, Buxtehude und Bensheim/Auerbach sind die Metzingerinnen obendrein wieder ins Olymp Final Four um den DHB-Pokal in der Stuttgarter Porsche-Arena vorgestoßen – ein Ziel, das die SG BBM mit dem 27:29 im Viertelfinale bei Borussia Dortmund verpasst hat. Dafür hat sich die TuS im Oktober bereits in der zweiten Runde aus dem EHF-Cup verabschiedet. Gegen den dänischen Topklub Kopenhagen Handbold reichte ein 30:22-Heimsieg im Hinspiel nicht zum Weiterkommen – im Rückspiel gab es eine 23:34-Auswärtspleite. Just in Dänemark kassierte am Samstag auch der Deutsche Meister aus Bietigheim einen weiteren Dämpfer auf internationalem Parkett – die Spielgemeinschaft unterlag bei Herning-Ikast HB, dem Tabellenführer der EHF-Pokal-Gruppe D, klar mit 25:33. Ob sich die Mannschaft da schon für das Topspiel an diesem Mittwoch geschont und eine Schlappe in Kauf genommen hat? Coach Martin Albertsen widerspricht derlei Spekulationen: „Wir versuchen immer, die Spiele bestmöglich zu bestreiten und wollten auch in Ikast gewinnen. Mit unserer Leistung waren wir nicht zufrieden. Nun wollen wir gegen Metzingen zeigen, was wir wirklich können.“

Die Statistik spricht für die SG BBM, die in der Liga bisher nur in Dortmund verloren hat (32:38) und daheim zu Hause noch keinen Zähler eingebüßt hat: Einschließlich des DHB-Pokals behielt Bietigheim in 18 Begegnungen gegen Metzingen elfmal die Oberhand, während der Lokalrivale nur sieben Siege feierte. Die vergangenen fünf Heimspiele gingen allesamt an die Enztälerinnen. In der Vorsaison waren die „Tussies“ vor knapp einem Jahr beim 21:30 völlig chancenlos.

„Gegen Metzingen zu spielen, ist immer etwas Besonderes, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Es wird auch jetzt wieder ein heißes Duell werden. Wir wollen und müssen gewinnen, um weiter am BVB dranzubleiben“, sagt Albertsen, der bis auf Youngster Leonie Patorra (Kreuzbandriss) alle Spielerinnen zur Verfügung hat.

 
 
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