Handball Das komplizierte System der neuen Handballligen im Bezirk

Von Niklas Braiger
Ein Bönnigheimer Angriff im Relegationsspiel zwischen dem TSV Bönnigheim 2 und dem TV Gondelsheim. Die Gondelsheimer mussten trotz Tabellenplatz vier in die Abstiegsrelegation. Foto: Ralf Poller/Avanti

Künftig gibt es zwei Bezirksoberligen und nur eine Bezirksliga. Das hat zur Folge, dass Teams absteigen, die sich eigentlich in Sicherheit gewähnt hatten.

Eigentlich hatten sich die HB Ludwigsburg 3 und die HSG Strohgäu 2 in Sicherheit gewogen. In der Handball-Bezirksliga der Männer dachte man nämlich ursprünglich, dass es keine Absteiger zur neuen Saison geben werde, da die Bezirke zum 1. Juli zusammengelegt und umstrukturiert werden und so genug Platz in der neu formierten Liga sein müsste.

Auch als Vorletzter und Letzter der Staffel feierte man so den Klassenerhalt, doch nun folgte die schlimme Realität: Beide Teams finden sich in der Spielzeit 2025/26 in der niedrigeren Bezirksklasse wieder und sind abgestiegen.

Chaos bei der Bezirkseinteilung

Der Prozess dorthin ist jedoch ein komplizierter, da zur bevorstehenden Spielzeit 2025/26 ein Großteil des Bezirks Enz-Murr mit dem Bezirk Heilbronn-Franken verschmilzt. Grund dafür ist die Zusammenlegung der drei baden-württembergischen Handball-Verbände (Württemberg, Baden und Südbaden) zu einem einzigen großen Verband. Somit ändert sich auch bei den unteren Ligen einiges.

So gibt es künftig zwei Bezirksoberliga-Staffeln statt zuvor nur einer, allerdings weiterhin nur eine in der Bezirksliga. Da in dieser einen Staffel nur zwölf Teams einen Platz haben, geht es für unter anderem die HBL und die HSG nach unten. „Wir haben einen harten Cut überlegt, und gleich eingleisig in der Bezirksoberliga zu fahren. Aber das kriegst du fast nicht hin“, berichtet der Noch-Bezirksvorsitzende des Handball-Bezirks Enz-Murr, Norwin Pollich.

Hätte man von vorneherein so geplant, dass es nur eine Oberliga-Staffel gebe, hätte es in der nächsten Saison eine Absteiger-Welle gegeben, schildert Pollich, der im Sommer nach 20 Jahren sein Amt niederlegen wird. „Dann wäre über die Hälfte der Liga abgestiegen, wie es in den anderen Verbänden schon jetzt teilweise der Fall ist“, berichtet er. Denn unter anderem im Südbadischen war der Aderlass deutlich, selbst der Viertplatzierte TV Gondelsheim musste in der dortigen Landesliga in die Abstiegsrelegation. Dort gewann man jedoch gegen den TSV Bönnigheim 2.

Axel Speidel mit Erfahrung

Kopf hinter der Planung zur neuen Einteilung war auch auf Grund seines baldigen Abtretens hauptsächlich nicht Pollich. Stattdessen war Axel Speidel, der Leiter für die Spieltechnik, hinter den Kulissen am Ackern gewesen. „Wir sind froh, dass Axel das gemacht hat. Er hat Erfahrung darin“, erklärt Pollich über den Kollegen. „Axel hat sich das Konzept so überlegt und umgesetzt. So sollte es für alle passen und gerecht sein“, meint er weiter. Die nächste Saison mit den neuen Einteilungen wird er dann nur noch von der Tribüne aus beobachten.

 
 
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