Handball-Landesliga TSV Bönnigheim fehlt im Derby die Abgebrühtheit

Von dz
Der Bönnigheimer Benedikt Qual erzieht hier einen seiner fünf Treffer im Derby gegen den TV Mundelsheim. Foto: Herbert Schmerbeck

Der Tabellenzweite TSV Bönnigheim muss sich im Landesliga-Prestigeduell gegen den TV Mundelsheim mit einem Punkt begnügen.

Der Siebenmeter-Treffer von Hagen Schnetzer besiegelte 38 Sekunden vor Schluss das 28:28-Unentschieden im Landesliga-Prestigeduell zwischen dem TSV Bönnigheim und dem TV Mundelsheim. In der mit fast 200 Zuschauern gut besuchten Bönnigheimer Sporthalle lagen die Hausherren in der 56. Minute beim 27:24 noch mit drei Toren in Front. Sie schafften es aber in der hektischen Schlussphase trotz Überzahl nicht, den Sack zuzumachen. Genügend Möglichkeiten, um die Entscheidung herbeizuführen, waren vorhanden. Diese wurden aber allesamt etwas unkonzentriert vergeben.

May-Brüder in Torlaune

Mundelsheims Schnetzer gelang per Siebenmeter zunächst das 25:27. In Unterzahl – bei den Gästen hatte Lucas Hochwimmer eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten – erzielte der baumlange Til-Bastian Malicki mit einem Doppelschlag sogar den 27:27-Ausgleich. Auch das 28:27 durch Jaron May, der zusammen mit seinem Bruder Jonas sechsmal erfolgreich war, konnte der TVM noch kontern – eben durch Schnetzer.

Für die sichtlich enttäuschten Bönnigheimer war es aufgrund des Spielverlaufs ein verlorener Punkt gegen einen Gegner, den der TSV letztmals vor vier Jahren im Februar 2019 mit 27:23 bezwungen hatte. Danach setzte es bis zum Samstagabend nur Niederlagen. Mit 21:11 Punkten liegt der TSV zwar immer noch auf Platz zwei, hat aber bei zwei noch ausstehenden Partien nur noch theoretische Chancen, den Spitzenreiter SG Degmarn-Oedheim abzufangen.

Als die Gastgeber, die auf Torhüter Heiko Nicht und Timo Zundel verzichten mussten, in der 13. Minute durch Jonas May auf 8:4 erhöht hatten, schien die Begegnung ganz nach Wunsch von TSV-Trainer Simon Weiberle und des heimischen Anhangs zu verlaufen. Doch nach einer Auszeit fanden die Gäste besser ins Spiel. Immer wieder fanden sie über den Kreis die Lücken in der Bönnigheimer Abwehr – so auch beim 9:10-Anschlusstreffer in der 18. Minute. Diese knappe TSV-Führung hatte auch noch zur Pause beim 16:15 Bestand.

Gleich nach dem Wechsel glichen die Mundelsheimer erstmals seit dem 2:2 wieder aus (16:16). Fortan legte das Weiberle-Team bis zum 21:21 (40.) immer ein Tor vor, doch jedes Mal zog der Gegner gleich. Immerhin steigerten sich die Bönnigheimer nun in der Abwehr und unterbanden so die Kreisanspiele häufiger. Nach dem 21:21-Ausgleich eilte der TSV wieder bis auf drei Tore davon – auf 26:23 (55.) und 27:24 (56.).

Nervenflattern in der Endphase

Statt die beiden Punkte nach Hause zu bringen, zeigte der Tabellenzweite plötzlich Nerven, agierte hektisch, vergab Würfe und baute so die Mundelsheimer wieder auf. „In der Schlussphase hatten wir genug Abschlüsse, um den Siegtreffer zu erzielen. Da hat die Coolness gefehlt“, klagte Co-Trainer Lucas Vogelmann.

TSV Bönnigheim: Schönbrodt, Schramm; Qual (5), Müller, Jonas May (6), Jaron May (6/1), Grosser, Gallucio (1), Herter (3), Dominic Zäh (2/1), Weis (1), Schmid (1), Horst (3), Bauer (1).

 
 
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