Handball Oberliga Bönnigheimer Frauen haben alles in der eigenen Hand

Von Niklas Braiger
Maike Grosser, im Hinspiel gegen die HG noch dreifache Torschützin, fehlt im Rückspiel. Foto: /Avanti/Ralf Poller

Die TSV-Frauen spielen mit einem Sieg um den Aufsteig mit. Eine Niederlage heißt, dass sie die Meisterrunde verpassen.

„Ein bisschen Anspannung und Nervosität ist schon da“, gesteht Tobias Gärttner. Der Trainer der Handballfrauen des TSV Bönnigheim ist seit Anfang November im Amt und hat seine Mannschaft in Position gebracht, um das vor der Saison gesteckte Ziel „Wiederaufstieg“ zu erreichen. Dafür müssen er und seine Schützlinge aber am Samstag um 16.30 Uhr beim direkten Duell in der Oberliga gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen bestehen. Ein Sieg des TSV bedeutet den sicheren Einzug in die Aufstiegsrunde, eine Niederlage ist gleichbedeutend mit dem vierten Platz, der nicht genügt.

„Wir sind guter Dinge, gerade dadurch, dass wir es in der eigenen Hand haben“, berichtet Gärttner. Denn da Hohenacker-Neustadt in Pforzheim vergangene Woche verloren hat, ist der SV raus aus dem Rennen. Allerdings muss der Trainer vor der entscheidenden Partie auf einige Spielerinnen verzichten. Maike Grosser ist am Knie angeschlagen, Marilen Biedermann laboriert an einer Schulterverletzung und auch der Einsatz von Lara Haar ist ungewiss, da sie im Training am Montag umgeknickt ist.

Auswärtsstärke des TSV

Grund zur Zuversicht gibt allerdings, dass die Frauen seit Gärttner im Amt ist noch kein Auswärtsspiel verloren haben (zwei Siege, ein Unentschieden). „Wir wissen, dass wir auch auswärts keine Angst haben müssen“, sagt der Coach. „Es klingt banal, aber wir müssen unser Spiel spielen. Wenn wir schnell umschalten, dann wird es Chancen geben, weil die HG Schwächen im Rückzugsverhalten hat.“ Doch der Oedheimer wird an seiner Taktik feilen müssen: „Der Angriff muss ein bisschen cleverer agieren, als in den letzten Spielen. Da haben wir zu früh den Abschluss gesucht.“ Außerdem war die Chancenverwertung ein entscheidender Faktor der Bönnigheimerinnen. Der Trainer fordert von seinen Spielerinnen „Abgeklärtheit vor dem Tor“.

Die Saison an sich war eine turbulente für den TSV. Zum Start saß noch Sven Bühler auf der Bank, nach zwei schwachen Spielen gegen Hohenacker-Neustadt und den HC Schmiden/Oeffingen wurde der jedoch abgelöst. Mit einer Interimslösung aus Katja Weis und Dominik Zäh ging es wieder aufwärts, ehe Gärttner als neuer Coach vorgestellt wurde.

Keine leichte Zeit

„Ich habe es mir einfacher vorgestellt. Ich war noch nie in so einer Situation, da hat man nicht viel Zeit für Veränderungen. Wenn ich aber nur an einer Baustelle angesetzt habe, ist die Mannschaft verunsichert gewesen“, gibt er zu. Insbesondere die Abwehr hatte aus seiner Sicht Verbesserungsbedarf. Die 3-2-1-Formation befand er für taktisch nicht richtig, es benötigte einige Wochen, bis die Umstellungen gegriffen haben. Aber: „So an und für sich läuft es im Training inzwischen sehr gut.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe sich inzwischen alles eingependelt.

Wie es in der kommenden Spielzeit weitergeht – unabhängig der Liga – ist noch nicht sicher. „Ich würde gerne dabeibleiben, aber das hängt auch von den Spielerinnen und dem Verein ab. Es werden momentan Gespräche geführt, auch in der Kaderplanung. Das eine geht mit dem anderen einher. Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, mache ich weiter“, sagt Gärttner. Hundertprozentige Klarheit gebe es aber erst in ein bis zwei Wochen.Niklas Braiger

 
 
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