Handball-Oberliga der Männer Bönnigheimer Umbruch und Bietigheimer Sorgenfalten

Von Niklas Braiger
Sieben Spieler der Bönnigheimer Verbandsligameistermannschaft haben den Klub verlassen. Darunter wichtige Säulen wie etwa Kreisläufer Samuel Schmid. Foto: Alexander Keppler/Pressefoto Baumann

TSV-Coach Simon Weiberle hat Bock auf die neue Saison beim Aufsteiger. Christian Heuberger hingegen hat Bedenken beim Rückraum der SG BBM.

Auf dem Papier haben die Männer 2 der SG BBM Bietigheim nur vier Spieler abgegeben und sich dafür mit jungen Talenten aus der eigenen A-Jugend gut verstärkt. Doch Christian Heuberger, der Coach des Handball-Oberligisten, blick dennoch mit Sorge auf die Saison: „Auf den ersten Blick ist rein von der Kadergröße alles super. Aber wenn man einen zweiten Blick drauf wirft, haben wir drei Keeper, fünf Außen und drei Kreisläufer. Aber da wo die Spiele entschieden werden, im Rückraum, da sind wir dünn besetzt.“ So kann der 40-Jährige beim ersten Saisonspiel nur auf vier etatmäßige Rückraumspieler zurückgreifen. Ein Vorteil für ihn: Es geht für die Ellentäler erst eine Woche später los, am 27. September starten sie mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Langenau/Elchingen in die Runde.

Für die SG BBM ist die HSG eines von neun unbekannten Teams, nach der Zusammenlegung der Verbände. Lediglich der TV Flein, die SG Schozach-Bottwartal und der TV Wolfschlugen sind in der Liga verblieben. Hinzukommt der Aufsteiger aus Bönnigheim, den man aus Testspielen und der direkten Nachbarschaft gut kennt. Die restlichen neun der 13 Gegner sind ein unbeschriebenes Blatt.

Verletzungspech im Ellental

Bis zum ersten Saisonspiel hat der Coach noch etwas mehr als eine Woche Zeit, um das Team gut einzustellen und die braucht er auch. Denn ihm fehlen einige Leistungsträger. Denn mit Daniel Grimm, Janik Beermünder und Paul Peregovits haben drei absolute Stützen den Klub verlassen. Zudem fehlt der Halbrechte Adrian Pils mit einem Kreuzbandriss, den er sich beim Stromberg-Cup in Bönnigheim zuzog und Marc Schneider als Stamm-Mittelmann, der noch im Auslandsjahr in Portugal verweilt. „Nils Boschen, Jona Bader und Maurice Herter müssen jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen. An einem guten Tag können wir aber jeden schlagen“, weiß der Neffe des Ex-Bundestrainers Martin Heuberger.

Einen noch übleren Umbruch hat der TSV Bönnigheim erwischt. Die Ganerbenstädter sind aus der Verbandsliga aufgestiegen und damit als Neuling sowieso bereits tendenziell ein Abstiegskandidat. Für Simon Weiberle, der seit Dezember 2022 als Coach aktiv ist, wartet an diesem Samstag um 16 Uhr zuhause der TV Hardheim, der zuvor in der Oberliga Baden spielte und dort als Tabellensechster den Aufstieg verpasste. Weiberle zeigt sich trotzdem mutig: „Wir sind sehr zuversichtlich. Klar ist es eine neue Liga und das Niveau ist besser. Nichtsdestotrotz haben wir uns gut verstärkt“, sagt der Trainer und ergänzt: „Wir haben intern besprochen, dass wir alle Heimspiele gewinnen wollen. Wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir zuhause Siege holen.“

Ein Stück TSV verlässt den Klub

Denn das ist das klare Ziel des Verbandsliga-Aufsteigers. Leicht wird das aber nicht, denn die Bönnigheimer haben eine Reihe an Stammspielern und Identifikationsfiguren verloren: „Mit Jonas May und Samuel Schmid haben wir zwei brutale Leistungsträger verloren, die auch Bönnigheim absolut verkörpert haben. Das tut besonders weh“, weiß Weibert, der einen Spieler eventuell noch aus der Handball-Rente zurückholen könnte: Tobias Selcho wollte eigentlich eine Pause einlegen, „wir sind noch in Kontakt. Sein Spielerpass ist noch in Bönnigheim, vielleicht geht da was“, hofft der Coach.

Doch auch sonst hat er einige spannende Spieler mit am Start. Fabian Schmid und Henri Haug kommen aus der eigenen Jugend. „Sie haben unfassbar viel Talent und Potenzial“, lobt Weiberle das Duo. Auf Schmid muss er jedoch zum Auftakt verzichten. Nach einem Kreuzbandriss war der junge Rückraumspieler eigentlich wieder zurück im Training aber noch nicht bei 100 Prozent. Nun hat sich Wasser im Knie gesammelt, was den 18-Jährigen erneut zurückwirft.

 
 
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