Handball-Verbandsliga der Männer Mit einem Derby in ein neues Kapitel

Von nb
Luke Bayer (links) ist einer von der Langzeitverletzten bei der HB Ludwigsburg. Foto: Pressefoto Baumann

Für das neuformierte Team Neckar steht der Saisonauftakt an.

Turbulent waren die vergangenen Monate im Kreise des Team Neckar. Zunächst beschlossen die Stammvereine der HSG Neckar (bestehend aus dem TSV Benningen, TuS Freiberg und KSV Hoheneck) und dem TV Mundelsheim die Fusion, ein Bestehen auf eigenen Füßen wäre sonst nicht möglich gewesen (die BZ berichtete). Schon seit einigen Jahren kooperierten die beiden Klubs im Jugendbereich miteinander, eine Spielgemeinschaft war nun der logische Schritt für Geschäftsführer Till Schenk und seine Mitstreiter.

Doch auch abseits des formellen und bürokratischen Tumults war viel los. Denn die Männer aus Mundelsheim setzten sich in der Relegation zur Verbandsliga gegen HGW Hofweier durch und stiegen damit auf. So startet das Team Neckar nicht nur mit neuem Namen in die neue Spielzeit, sondern auch in einer neuen Liga. Dort geht an diesem Sonntag in der Verbandsliga Staffel 1 die neue Runde los – und das gleich mit einem Kracher. Es steht nämlich das einzige Derby in dieser Saison an, beim letztjährigen Tabellendritten und Beinahe-Aufsteiger, der Handballregion Bottwar SG – kurz Habo. An diesem Sonntag um 18 Uhr geht es zum Aufstiegsaspiranten nach Großbottwar.

Payer kommt als zweite Wahl aus Flein

Die Rollen scheinen also auf dem Papier klar verteilt zu sein, denn auch das Ziel für die Männer vom Neckar ist gesteckt: Klassenerhalt. Dabei mithelfen soll auch der neue Coach Patrice Payer, der zuvor die Oberliga-Frauen des TV Flein trainierte. Dort wurde der erfahrene Mann nach einer heftigen Kabinenansprache im Dezember von seinem Amt enthoben, nachdem die Spielerinnen nicht mehr unter ihm weitermachen wollten. Dabei war Payer gar nicht die erste Wahl des Team Neckars. Ursprünglich sollten Holger Gierke und Frank Schuller das Amt übernehmen, „da gab es Differenzen im Vorfeld mit der Organisation, dann hat man sich darauf geeinigt, nicht weiter zusammen zu arbeiten“, erklärte Schenk.

Der Auftakt des Team Neckar in Großbottwar ist das einzige richtige Lokalduell für das neuformierte Team, lediglich die Mannschaft aus Neckarsulm käme dafür noch in Frage. Grund dafür ist, dass die anderen nahegelegenen Mannschaften in Staffel Zwei um den Aufstieg und gegen den Abstieg kämpfen.

Drei langfristige Ausfälle in der Barockstadt

Dort ist auch die HB Ludwigsburg dabei, ebenfalls ein Aufsteiger. Die Barockstädter mussten jedoch nicht den Extra-Weg über die Relegation auf sich nehmen, sondern stiegen in der Vorsaison souverän als Spitzenreiter der Landesliga auf. Bei der HBL ist deutlich mehr Konstanz in der Truppe, als bei den Jungs aus Mundelsheim. An der Seitenlinie geht Jörg Kaaden in seine vierte Spielzeit bei den Rot-Weißen, auch in puncto Kader hat sich kaum etwas verändert. Dennoch gibt es Grund zur Sorge: „Wir haben drei Langzeitverletzte mit Luke und Falk Bayer, sowie Nico Schöck im rechten Rückraum“, beklagt Kaaden, der ein klares Ziel setzt: „Wir müssen erst einmal kleine Brötchen backen. Wir sind gute beraten, dass wir als Aufsteiger den Klassenerhalt anpeilen.“

Für die HBL gibt es in der zweiten Staffel immerhin ein paar lokale Duelle. Der TV Oeffingen, SV Remshalden und die TSF Ditzingen sind die nächsten Gegner. Ersterer ist auch direkt der Auftaktgegner an diesem Samstag um 20 Uhr. Dann startet Ludwigsburg in Fellbach in die neue Liga. „Das ist ein Vorteil im Vergleich zur anderen Staffel, ich finde unsere Staffel deutlich attraktiver, da Gegner aus der Nähe dabei sind. Da erhoffen wir uns eine bessere Atmosphäre, als wenn Gegner aus dem unbekannten Badischen kommen“, erklärt Kaaden.

 
 
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