Hausbrand in Großsachsenheim Familie Manzi hat alles verloren

Von Michaela Glemser
Familie Manzi (Mutter Jessica, Sohn Cem und Papa Luigi) aus Sachsenheim steht vor einem Trümmerhaufen. Das Dachgeschoss ihres Hauses in der Bissinger Straße ist komplett ausgebrannt. ⇥ Foto: Martin Kalb

Im November bricht ein Brand im Haus der fünfköpfigen Familie Manzi in Sachsenheim aus. Vieles fällt dem Feuer zum Opfer. Die Spendenbereitschaft ihrer Mitbürger jedoch, überwältigt sie.

Sie wurden im Schlaf von den lodernden Flammen überrascht. In der Nacht vom 27. auf den 28. November dieses Jahres änderte sich von einer auf die andere Minute das komplette Leben der fünfköpfigen Familie Manzi aus Sachsenheim. „Wir lagen schon im Bett, als der Ethanol-Kamin in unserem Schlafzimmer plötzlich umfiel, und das Feuer ausbrach. Wir haben sofort unsere Kinder geweckt und uns aus dem Haus gerettet“, erinnert sich Familienvater Luigi Manzi an jenen bangen Moment gegen 22 Uhr.

Obere Etage steht in Flammen

Als die Feuerwehr Sachsenheim am Reihenmittelhaus in der Bissinger Straße eintraf, stand die obere Etage bereits in Flammen, und das Feuer hatte auf den Dachstuhl übergegriffen. „Wir sind den Wehrleuten zu großem Dank verpflichtet. Sie haben stundenlang tolle Arbeit geleistet. Meine Familie wurde von den herbeigerufenen Sanitätern des Roten Kreuzes sehr gut betreut. Meine Frau und mein Sohn kamen mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus, konnten jedoch noch in der Nacht wieder entlassen werden“, schildert Manzi.

Auch die Wehren aus Bietigheim-Bissingen und Oberriexingen waren im Einsatz. Doch das Familienheim der Manzis, in dem sie seit sieben Jahren glücklich waren, ist seit dem Brand nicht mehr bewohnbar. „Ich konnte in den Tagen nach dem Feuer mit der Polizei noch einmal ins Haus und habe wenigstens die Schulsachen der Kinder, die im Erdgeschoss waren, mitnehmen können. Alle anderen Dinge wie Spielsachen, Kleidung, Erinnerungsstücke an Urlaube, Taufen, Geburtstage, die Hochzeit sind verbrannt. Das ist sehr schmerzlich“, seufzt Manzi.

Dennoch ist für ihn das Wichtigste, dass es seiner Familie den Umständen entsprechend gut geht. Seine Eltern, die in einem Einfamilienhaus in Bietigheim-Bissingen leben, haben ihnen Unterschlupf gewehrt. Hier kann Luigi Manzi mit seiner Frau Jessica zur Ruhe kommen und versuchen, das Brandereignis zu verarbeiten. „Meine beiden Töchter, die zweijährige Giulia und die achtjährige Cécilia, sind sehr anhänglich seit dem Brand und brauchen Nähe. Die Kleine weint viel. Unser großer, 18-jähriger Sohn Cem unterstützt uns, wo er nur kann“, erzählt Manzi.

Große Spendenbereitschaft

Der gebürtige Bietigheimer ist überwältigt von der Spendenbereitschaft von Freunden, Bekannten, aber auch bisher unbekannter Mitbürger. „Schon am frühen Morgen des 28. Novembers standen erste Kartons mit Spielsachen und Kleidung vor dem Haus meiner Eltern. Diese Hilfsbereitschaft der Menschen macht uns alle sprachlos. Wir sind unendlich dankbar dafür. Auch den Wehrleuten und Sanitätern, die vor Ort waren, gilt unsere große Anerkennung“, so Manzi. Sein Freund Michael Wildermuth hat auf der Online-Plattform „betterplace“ eine Spendenaktion gestartet. Auch die BZ-Aktion Menschen in Not wird Familie Manzi unterstützen. „Wir müssen unser Haus von Grund auf sanieren. Das wird eine enorme finanzielle Belastung, da keine Versicherung etwas zahlt. Ich bin handwerklich geschickt und werde viel selbst machen. Wichtig ist, dass das Dach so schnell wie möglich instandgesetzt wird, damit nicht noch mehr Schäden in der Bausubstanz entstehen“, berichtet Manzi. In ein anderes Haus zu ziehen, kommt, trotz des schrecklichen Ereignisses, nicht in Frage. „Wir wollen unseren Kinder ihr gewohntes Umfeld bieten, wo die Freunde um die Ecke wohnen. Sie müssen schon genug mitmachen“, sagt Manzi. Gerade weil sich die Familie in der Bissinger Straße so wohl fühlt, ist sie froh, dass an den Nachbarhäusern keine größeren Schäden entstanden sind. Die Stadt Sachsenheim hat der Familie eine Wohnung angeboten, in der allerdings Familienhund „Lupo“ nicht erwünscht gewesen wäre. Daher wollen die Manzis bei den Großeltern bleiben, bis ihr Haus wieder bewohnbar ist. „Unser einziger Wunsch für das Weihnachtsfest ist, dass wir zusammen sein können. Das ist für uns das Schönste“, sagt Manzi.

 
 
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