Haushalt Markgröningen In die Villa kommt eine Kita

Von Michaela Glemser
In die Villa Roemer, in der Annemarie Griesinger lebte, soll eine Kindertagesstätte einziehen. Für etwa 2,5 Millionen Euro muss das Gebäude dafür umgebaut werden. Foto: Martin Kalb Foto:  

Die Fraktionen berücksichtigen bei ihren Anträgen zum Haushalt 2023 alle Generationen. Aus der Roemer-Villa, in der Annemarie Griesinger wohnte, soll eine Kindertagesstätte werden.

In die Villa Roemer in Markgröningen soll eine dreigruppige Kindertagesstätte einziehen. Das altehrwürdige Gebäude, in dem die einstige baden-württembergische Ministerin Annemarie Griesinger aufwuchs und später mit ihrem Mann Heinz lebte, soll dafür umgebaut und saniert werden.

Der Markgröninger Kämmerer Klaus-Dieter Schmelzer hat für dieses Vorhaben 750 000 Euro in den Etatplan 2023 eingestellt. Insgesamt soll die Maßnahme rund 2,5 Millionen Euro kosten, wobei rund 1,1 Millionen Euro an Fördermitteln möglich sind.

Sperrvermerk gefordert

Für den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler im Gemeinderat, Matthias Reutter, stand hinter dieser Summe noch ein großes Fragezeichen. In der diesjährigen Haushaltsdebatte verwies Reutter darauf, dass noch zu wenig Fakten für die Sanierung der Villa bekannt seien und der Kostenrahmen eventuell nicht eingehalten werden könne. Reutter beantragte im Namen seiner Fraktion, den Betrag von 750 000 Euro mit einem Sperrvermerk zu versehen.

Die Vertreter der Stadtverwaltung machten deutlich, dass für einen entsprechenden Zuschussantrag aus dem Ausgleichsstock bis Ende Januar noch ein detaillierter Entwurf mit Kostenberechnung erstellt werde.

Zudem seien weitere Kindergartenplätze vor allem für Kinder unter drei Jahren in Markgröningen dringend nötig. Dennoch schloss sich die Ratsmehrheit dem Antrag der Freien Wähler an.

Senioren aktiv beteiligen

Weiterhin machte sich Reutter für Informationsveranstaltungen für Senioren stark, die zweimal im Jahr in der Schäferlaufstadt stattfinden sollen, um die älteren Menschen am Leben in der Stadt aktiv zu beteiligen. Die Vertreter der Verwaltung waren mit diesem Vorschlag einverstanden, plädierten aber für die Umsetzung einer Veranstaltung pro Jahr und sahen dafür im Etat 2023 rund 5000 Euro vor.

Pedro Torres Fernandes von der SPD-Fraktion im Markgröninger Rat machte sich um die Sicherheit der Kinder und Schüler in der Stadt Gedanken und setzte sich für eine verstärkte Sicherung der Schulwege und Straßenzüge in Markgröningen, in denen viele Kinder leben, ein. „In den vergangenen Jahren hat die SPD-Fraktion immer wieder befürwortet, Gelder für die Schulwegsicherheit im Haushalt einzustellen. In diesem Jahr wollen wir, dass die Stadt Markgröningen Street Buddies kauft und dort, wo Kinder oft auf der Straße spielen, aufstellt“, erklärte Torres Fernandes. Unter anderem für den Erwerb dieser Warnfiguren am Straßenrand, aber vor allem für sichere Fußwege der Kleinen wollte der SPD-Fraktionsvorsitzende 20 000 Euro in den diesjährigen Etat einstellen. Die Ratsmehrheit stimmte allerdings lediglich 10 000 Euro zu.

Photovoltaik in der Altstadt

Dr. Matthias Röttgermann von der GAL wollte eine Planung für die Markgröninger Altstadt erstellen lassen, um zu prüfen, wo dort Photovoltaikanlagen realisiert werden können. „Um Photovoltaik in der denkmalgeschützten Altstadt unterzubringen, benötigen wir eine wohlbedachte Planung. Diese muss in 2023 durchgeführt werden und darf nicht am jetzigen Haushaltsplan scheitern“, sagte Röttgermann und votierte dafür, einen Betrag von rund 18 500 Euro in den Etat einzustellen. Damit erklärten sich die Gemeinderäte einverstanden, jedoch versahen sie den Betrag mit einem Sperrvermerk.

Diesen gab es auf Wunsch der Ratsmitglieder auch für die rund 340 450 Euro, die im Haushalt für eine externe Untersuchung der Stadtverwaltung und die Erstellung eines Organisationsgutachtens vorgesehen sind.

Markgröningens Bürgermeister Jens Hübner hatte daran erinnert, dass die letzte Organisationsuntersuchung der Verwaltung bereits über 16 Jahre zurückliege und seit dieser Zeit die Aufgaben viel komplexer geworden seien. Nach Beratung dieser Anträge stimmten die Gemeinderäte dem Etatplan 2023 zu.

 
 
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