HB Ludwigsburg Abwehr und Roth zerlegen Oldenburg

Von Niklas Braiger
Auch Oldenburgs Paulina Golla (am Ball) findet keinen Weg an Nicole Roth im Kasten der HB Ludwigsburg vorbei. Golla leistet sich insgesamt drei Fehlwürfe. Foto: Marco Wolf

Die HB Ludwigsburg steht in der Defensive sattelfest und gewinnt das Heimspiel gegen den VfL mit 34:22. Schon vor der Pause ist die Partie entschieden.

Dank des 34:22-Siegs der HB Ludwigsburg gegen den VfL Oldenburg steht das Team von Jakob Vestergaard sicher in den Playoffs der Handball-Bundesliga der Frauen. Die Teilnahme an der Meisterschaftsrunde war den Barockstäderinnen zwar auch vor dem Spiel kaum zu nehmen, nun haben sie das Ticket aber auch rechnerisch als Erste sicher gebucht.

Vestergaard ist noch immer wegen des neues Systems zwiegespalten: „Normalerweise finde ich eine normale Liga besser, so ist es fairer“, sagt der Däne und fügt hinzu: „Jetzt können wir 26 Spiele spielen und alles gewinnen und dann zwei Spiele in den Playoffs verlieren und du bist raus.“ Aber er weiß auch: „Ich habe es in Dänemark schon erlebt und finde, dass das System für die Zuschauer sehr interessant ist. Wenn es so ist, dann machen wir es auch so.“

VfL fehlen Leistungsträger

Gegen Oldenburg macht Vestergaards Team den Einzug nun vollends klar. Die HBL profitiert dabei davon, dass die Gäste stark von Verletzungen gebeutelt sind. Neben der langzeitverletzten Keeperin Alexandra Humpert (Kreuzbandriss) und Top-Star Toni-Luisa Reinemann (Fußverletzung) fällt gegen den Tabellenführer auch Pam Korsten auf der Außenposition aus.

Doch auch die Schwäbinnen müssen am Samstagabend auf eine zusätzliche Leistungsträgerin verzichten: Abgesehen von Valentina Klemencic, die voraussichtlich beim nächsten Spiel am Dienstag in Leverkusen wieder fit sein, Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Schwangerschaftspause) fehlt beim Heimspiel Anne With. Die Rückraumspielerin laboriert an Schulterproblemen. Allerdings ist das Aussetzen laut Vestergaard lediglich eine Schonungsmaßnahme.

Doch auch ohne die junge Dänin klappt es bei der HBL von Beginn an. Angeführt von einer bärenstarken Nicole Roth im Tor finden die Gäste offensiv nicht in die Spur. Schon nach fünf Minuten erzielt Xenia Smits das 4:1 für die Gastgeberinnen, als Kaba Gassama vom Kreis aus auf 9:3 erhöht, sieht sich Gäste-Coach Niels Bötel zur Auszeit gezwungen.

Roth mit 16 Paraden

Der Trainer der Niedersächsinnen moniert dort nicht die löchrige Defensive, sondern den ineffizienten Angriff. Wenn seine Spielerinnen mal in gute Positionen kommen, dann scheitern sie an Roth, die sich am Ende 16 Paraden sichert. „Wir haben eine Wurfeffektivität von 50 Prozent gehabt, da ist es schwer, ein Bundesligaspiel zu gewinnen“, resümiert Bötel in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Auch die technischen Fehler sind ein großer Faktor im Spiel der Oldenburgerinnen. Insgesamt 15 Stück leisten sich die Gäste und sehen sich damit schon zur Halbzeitpause mit 7:15 im Hintertreffen. „Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir haben eine starke Abwehr gehabt und wenige Fehler gemacht“, lobt Vestergaard seine Mannschaft und stellt vor allen Dingen auch Roth in den Fokus, die mit ihrer starken Leistung zur Pausenführung beiträgt. Dabei hatte die 29-Jährige vor der Partie kein gutes Gefühl: „Eigentlich lief das Aufwärmen gar nicht gut, deswegen dachte ich mir, wir schauen mal wie es läuft.“

HBL im Verwaltungsmodus

Aus der Kabine kommt Ludwigsburg dann erneut deutlich wacher, setzt sich mit einem schnellen 5:1-Lauf auf 20:8 ab (36.) – damit ist die Partie bereits vorentschieden. Die Körpersprache des VfL wirkt bereits besiegt, so kann Ludwigsburg zwei Gänge zurückschalten. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen viel gewechselt“, sagt Vestergaard, der zur Belastungssteuerung die Formation munter durchrotiert. So bleiben die Gastgeberinnen über 27:13 (45.) und 31:17 (53.) in Front und bringen den Sieg locker ins Ziel.

 
 
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