Für die Handballerinnen aus der Barockstadt steht nur eine kurze Regenerationszeit nach dem schweren Pokalspiel am Mittwoch auf dem Plan. Die HB Ludwigsburg misst sich an diesem Sonntag (14 Uhr) bereits wieder in der Königsklasse mit dem aktuellen Tabellenführer der starbesetzten Gruppe B Brest Bretagne. „Wir haben keine Feiertage, für uns ist das eine normale Woche“, sagt HBL-Trainer Jakob Vestergaard. Mit drei Siegen aus drei Spielen sind die Französinnen ideal in die Champions-League-Saison gestartet, darunter waren auch überraschende Erfolge, wie etwa gegen die Vipers Kristiansand oder das letztjährige drittplatzierte Team Esbjerg.
HB Ludwigsburg Der ungeschlagene Tabellenführer wartet
Nach dem harten Pokalspiel gegen Buxtehude steht die nächste Champions-League-Aufgabe für Jakob Vestergaard und Co. an.
Volles Tempo nach vorne
Die HBL konnte vor zwei Wochen den ersten Triumph der noch jungen Spielzeit sichern, beim 37:29-Sieg in Bukarest ließ der deutsche Meister keine Zweifel zu. Doch mit Brest wartet nun ein anderes Kaliber auf die Ludwigsburgerinnen: „Brest ist eine Weltklassemannschaft, sie sind eine der Favoriten auf das Final Four. Wir brauchen eine Top-Leistung sonst haben wir keine Chance“, sagt der Däne, der High-Speed-Handball erwartet: „Beide Mannschaften haben viel Tempo und möchten gerne schnellen Handball spielen.“
Doch der Coach hat eine Geheimwaffe: Jenny Carlson. Die 29-jährige Schwedin spielte bis zum Sommer noch in Frankreich und gehörte zwei Jahre lang dem Kader des Meisters von 2021 an. „Wir versuchen das auszunutzen. Sie weiß viel über Brest, aber Brest weiß auch viel über Jenny. Ich habe mit ihr über viele Spielerinnen gesprochen, aber es sind auch viele neue dabei“, erklärt Vestergaard. Durch die Bank weg sind die Gäste überragend besetzt: Sei es mit dem deutschen Duo Annika Lott und Katharina Filter – die hinter Ludwigsburgs Johanna Bundsen die zweitmeisten Paraden der laufenden Saison hat –, der letztjährigen Top-Torschützin Anna Wjachirewa, die aus Kristiansand in die Bretagne gewechselt ist, oder einer der besten Kreisläuferinnen aktuell, Pauletta Foppa. Sie netzt in den beiden Begegnungen zwischen der (damals noch) SG BBM Bietigheim und den Französinnen in der Vorsaison insgesamt 15 Mal.
Drei Fragezeichen am Kreis
Sie zu stoppen, wird essenziell für die HBL, doch plagen Vestergaard Personalprobleme. Zwar ist Veronika Malá wieder fit und einsatzbereit, dafür gibt es am Kreis aber große Lücken: „Wir haben Fragezeichen bei Kaba Gassama und Valentina Klemencic. Valentina war nach dem Buxtehude-Spiel krank, ich weiß noch nicht, ob sie spielen kann“, berichtet der Trainer und ergänzt: „Bei Kaba versuchen wir es, aber es ist glaube ich ein bisschen zu früh. Wir hoffen, dass es klappt. Sofia Havenfelt braucht noch ein bis zwei Wochen.“
Die Lücke an der Linie wird wohl wieder Mareike Thomaier füllen müssen, die den Job dort bislang aushilfsmäßig bekleidet hat und sich dort gut macht. „Es ist gut, das Veronika Malá wieder zurück ist, dann kann auch Antje Döll man an den Kreis“, sagt Vestergaard über die mögliche Rotation. Auch Guro Nestaker, die gegen Buxtehude eine überragende Leistung zeigte, hat die Kreisläufer-Position in dieser Saison schon interimsweise besetzt.