HB Ludwigsburg Frisch Auf Göppingen hält eine Halbzeit lang mit

Von Niklas Braiger
Mit neun Toren ist Antje Döll am Ende die Top-Torschützin des Derbys. Ihre Treffer helfen der HB Ludwigsburg zum Saison-Auftakt nach Maß, die Barockstädterinnen gewinnen mit 35:28. Foto: /Marco Wolf

Die HB Ludwigsburg gewinnt gegen Frisch Auf Göppingen zum Start der neuen Saison mit 35:28 (19:16). Dabei tut sich der amtierende Meister lange schwer, dreht in Durchgang zwei aber auf.

Ein Auftakt nach Maß für die HB Ludwigsburg: Die Handballerinnen aus der Barockstadt setzen sich in der ersten Begegnung der neuen Bundesliga-Saison im Derby gegen Frisch Auf Göppingen mit 35:28 (19:16) durch. „Ich habe die Halle selbst noch nie so voll erlebt und die Stimmung ist natürlich richtig gut gewesen. Das hat richtig Spaß gemacht“, ist Ann Kynast von der Atmosphäre in der mit 2917 Fans gefüllten MHP-Arena überwältigt. Die 23-Jährige ist gebürtig aus der Barockstadt und spielte selbst bis 2019 bei der SG BBM Bietigheim. Denn nicht nur die Heimfans um die Lady-Drummer machen mächtig Lärm, auch die Gäste von der Alb sind mit großem Andrang an den Neckar gereist und peitschen ihre Mannschaft nach vorne. Auch HBL-Rückraum-Shooterin Viola Leuchter betont: „Das gibt einem direkt ein gutes Gefühl zum Saisonstart. Wir hoffen, dass wir die Fans ein bisschen mitnehmen konnten und es weiter so bleibt mit der Unterstützung.“

Schulze stellt HBL vor Probleme

Angeführt von der früheren Bietigheimerin Luisa Schulze stemmt sich Frisch Auf in der ersten Halbzeit lange mit Erfolg gegen einen größeren Rückstand. Offensiv wie Defensiv bereitet die Kreisläuferin der HBL Probleme. Zwar können sich die Gastgeberinnen zwischenzeitlich kurz auf 8:3 absetzen (9.), doch finden die Frauen von Nico Kiener ebenso schnell wieder die Antwort. Erst sorgt Schulze für den Anschlusstreffer beim 9:10 (16.), drei Minuten später gleicht die Kynast sogar zum 11:11 aus.

Es entwickelt sich ein munteres Hin und Her und für die Zuschauer in der Halle ein kurzweiliges Spiel. Ziehen die Barockstädterinnen mal mit drei Toren weg (16:13, 24.), ackern sich die Gäste wieder ran. Nach dem 15:16 durch Sina Ehmann (25.) nimmt HBL-Trainer Jakob Vestergaard eine Auszeit – mit Erfolg. Bis zur Pause setzt sich sein Team auf 19:16 ab.

Rotation im Innenblock

Nach dem Pausentee bringt Vestergaard Johanna Bundsen ins Tor und einen mächtigen Innenblock auf die Platte: Leuchter, Guro Nestaker, Xenia Smits und Valentina Klemencic agieren hinten am Rande des Erlaubten. Doch wie bereits im Supercup muss der Däne durchrotieren. Nicht nur, als Klemencic für ein Foul für zwei Minuten rausgestellt wird und Mareike Thomaier erneut den Part am Kreis übernehmen muss. Sondern auch, weil Veronika Malá auf Linksaußen weiterhin nicht komplett fit ist. Daher bekleiden Noémi Hafrá und Julia Niewiadomska die Position, wenn Antje Döll auf dem Flügel mal eine Pause braucht.

Die Rotation wird wohl auch noch einige Wochen anhalten, lässt der Däne verlauten. Kreisläuferin Kaba Gassama, die sich im Supercup an der Schulter verletzt hat, fällt voraussichtlich sechs bis acht Wochen aus. „Ich erwarte, dass Sofia Hvenfelt ein bisschen früher zurückkommt“, hofft der Trainer

Döll und Faluvégi machen alles klar

Trotz, oder gerade wegen der Umstellungen findet der Aufsteiger kaum mehr Mittel, auch dadurch bedingt, dass Bundsen ihren Kasten sauber hält. Antje Döll stellt mit zwei Kontern binnen weniger Sekunden auf 25:18 (38.), die bis dato höchste Führung der Partie. Gäste-Coach Kiener hat genug gesehen und bittet seine Spielerinnen zur Team-Besprechung. Doch auch die bringt nichts ein, die technischen Fehler und Fehlwürfe mehren sich. Döll und ihr Pendant auf der rechten Seite Dorottya Faluvégi dürfen nach belieben netzen, am Ende haben beide auf neun, respektive fünf Tore – die Meisten aller HBL-Schützinnen. Die deutsche Nationalspielerin stellt per Siebenmeter auf 29:20 (43.) und sorgt damit für die Vorentscheidung.

Über 32:24 (50.) und 35:26 (56.) plätschert die Partie den Ende entgegen. „Xenia Smits und Guro Nestaker waren der Schlüssel heute in der Abwehr. Danach hat Göppingen Probleme bekommen“, sagt Vestergaard im Nachgang über den gelungenen zweiten Abschnitt, sein gegenüber Kiener betont: „Wir haben sicherlich auch mit Torhüterin Bundsen Probleme gehabt.“

 
 
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