Schon früh ist das Top-Spiel am vierten Spieltag der Handball-Bundesliga der Frauen entschieden. Für den ungeschlagenen VfL Oldenburg gibt es beim Heimspiel gegen die HB Ludwigsburg nichts zu holen, der amtierende Meister gewinnt mit 32:23 (18:10). Maßgebend dafür ist eine überragende Abwehr der Barockstädterinnen in der ersten Halbzeit, die die Gastgeberinnen zur Verzweiflung bringen.
HB Ludwigsburg Gnadenlose Verteidigung zerlegt Oldenburg schon in Hälfte eins
Beim Spitzenspiel am Mittwochabend hat Ludwigsburg in der ersten Halbzeit alles im Griff. Gegen den VfL steht es zur Pause schon 18:10.
Mit Kreisläuferin Kaba Gassama wieder zurück auf dem Parkett, die ihre Schulterverletzung überstanden hat und wieder einsatzfähig ist, steht die Ludwigsburger Hintermannschaft sattelfest. Viola Leuchter, Xenia Smits, Mareike Thomaier und die Spanierin halten das Zentrum kompakt und dahinter steht auch noch Johanna Bundsen, die in Durchgang eins allein sieben Versuche pariert. Oldenburg schafft es lediglich zu einer Wurfausbeute von 45 Prozent, die HBL hingegen bringt Dreiviertel ihrer Chancen ins Netz.
Auszeit bringt keine Besserung
Das ist auch dadurch bedingt, dass die Sieben von Jakob Vestergaard Ballverluste forciert und so häufig zu Gegenstößen kommt. Antje Döll und die ehemalige Oldenburgerin Jenny Behrend kommen in Durchgang Eins auf je vier Treffer. VfL-Coach Niels Bötel versucht, den Rhythmus der HBL mit einer Auszeit zu unterbrechen (10.), doch die Wirkung bleibt aus. Selbst einer Unterzahl trotzen die Gäste, schnell steht es 11:3 (16.). Bis zum Gang in die Kabine findet der Tabellenführer zwar nach und nach die Treffsicherheit, da führt Ludwigsburg aber bereits mit 18:10.
Nach der Pause wird es richtig bitter für den VfL, als sich Torhüterin Alexandra Humpert verletzt. Bei einem Konter springt Veronika Malá weit in den Kreis hinein, da die Keeperin ebenfalls aus ihrem Tor einige Meter kommt, um den Winkel zu verkürzen, kollidieren die Tschechin und die 21-Jährige, die gestützt vom Feld begleitet wird und am Knie behandelt werden muss. Malá ist es dann auch, die in der 39. Minute erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung herstellt (25:15). Diesen Vorsprung verwaltet Ludwigsburg bis zum Ende, über 31:20 (54.) bringt der Favorit das 32:23 ins Ziel.
Unglücklich für Niewiadomska
Dabei rotiert Vestergaard noch mächtig durch, Xenia Smits und Guro Nestaker rücken teilweise an den Kreis, da Gassama noch nicht auf hundert Prozent scheint. Auch die junge Julia Niewiadomska bekommt nach einer Vestergaard-Auszeit fünf Minuten vor Schluss ihre Spielzeit. Bitter für die 22-Jährige: Nach einer Abwehraktion binnen 20 Sekunden muss sie wie Humpert zuvor behandelt werden, bleibt lange liegen und wird von vom Feld gestützt.
„Ich bin richtig glücklich, dass wird das Spiel hier heute gewonnen haben. Oldenburg ist eine unangenehme Mannschaft zu bespielen“, sagt Behrend im Nachgang, die von 2014 bis 2021 beim VfL aktiv war. „Unser Umschaltspiel hat gut funktioniert, dadurch sind wird auch gut ins Spiel gekommen“, resümiert die Außenspielerin. Durch diese Umschaltmomente und Konter kommen alle Flügelspielerinnen bei der HBL am Ende zusammen auf 17 Tore – mehr als die Hälfte aller Treffer.