HB Ludwigsburg Länger im Stau als auf Augenhöhe

Von Marlon Hölzel
Der Jubel bei der HB Ludwigsburg ist nach dem deutlichen Heimsieg groß. Jenny Carlson (rechts) und Anne With liegen sich in den Armen. Foto: Marco Wolf

Ludwigsburg ist nach dem Sieg im ersten Spiel der Final-Serie über Blomberg auf Kurs Richtung Meisterschaft. Das Spiel startet mit einer Stunde Verzögerung.

Es ist das Hinspiel der Finalrunde im deutschen Frauen-Handball. HB Ludwigsburg empfängt in der heimischen MHP-Arena, vor 1988 Zuschauern, die Gäste der HSG Blomberg-Lippe. Und dabei zeigen sich die Ludwigsburgerinnen wie bereits so oft in dieser Saison spielstark, dominant. 36:29 endet damit auch das vierte Aufeinandertreffen in dieser Saison für die Barockstädterinnen.

Spiel startet verzögert

Das auf 19 Uhr terminierte Spiel, startet mit einer Stunde Verzögerung aufgrund einer Vollsperrung auf dem Hinweg. Das gleiche Problem trat bereits in der Hauptrunde gegen Göppingen auf. Mit dementsprechend kurzer Vorbereitungszeit betreten die Frauen der HSG um 19.20 Uhr erst gemeinsam das Feld um sich aufzuwärmen. „Da konzentriert man sich eigentlich nur darauf, dass der Körper so gut wie es geht irgendwie in Tritt kommt, weil man sich nicht verletzen möchte“, so Maxi Mühlner in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Blomberg eröffnet, das Spiel startet ausgeglichen doch dann fängt Ludwigsburg an. Nach vier Minuten dann die erste Führung durch Guro Nestaker. Daraufhin folgt dann der erste Schockmoment des Spiels für die Blomberger. Ida Hoberg knickt bei einer Auswechslung um, wodurch das Spiel für sie früh beendet ist. Für Trainer Steffen Birkner war auch das ein großer Faktor zu Beginn des Spiels, „das soll aber keine Ausrede sein“, sagt der Gäste-Coach.

Die HB steigert sich immer weiter und sorgt in der achten Minute beim zwischenzeitlichen Stand von 6:2 für die erste Auszeit von Blomberg. Doch auch nach der kurzen Ansprache findet das Team von Trainer Birkner nicht ins Spiel. Außenspielerin Ona Vegue scheitert zweimal innerhalb von wenigen Minuten vom Siebenmeter-Strich und auf der Gegenseite erhöht dafür Mareike Thomaier beim 9:2 zur ersten Sieben-Tore-Führung des Spiels. Acht Minuten dauert es dann, bis Blomberg in der zwölften Minute wieder das Tor trifft. Der Treffer wirkt sichtlich als Motivator, denn die Gäste kommen von nun ans besser ins Spiel, werden jedoch weiterhin auf Abstand gehalten. Ein weiteres Kuriosum bietet das Spiel beim Stand von 16:10, Rückraumspielerin Nieke Kühne der HSG bekommt eine Zeitstrafe aufgebrummt. Diese wird allerdings durch eine Fair-Play-Aktion von Jenny Carlson nach Absprache mit den Schiedsrichtern zurückgenommen, der angebliche Gesichtstreffer habe so nie stattgefunden. Mit einer Sechs-Tore-Führung für Ludwigsburg ging es mit einem Stand von 19:13 in die Kabine.

Dominanz auch in Halbzeit zwei

Ludwigsburg macht nach der Halbzeitpause genau da weiter, wo sie zuvor aufgehört haben. Durch weitere Tore und einer No-Look-Vorlage von Carlson auf die schwedische Kreisläufer-Kollegin Sofia Hvenfelt bebt die Halle. Während Behrend in Minute 48 mit 30:20 auf die erste zehn Tore Führung des Spiels trifft, hält das Verletzungspech bei Blomberg weiterhin an. Laetitia Quist muss nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit einem Cut an der Lippe vom Platz gestützt werden. Damit ist sie bereits die zweite Spielerin, für die das Spiel frühzeitig endet. Auch die letzten Bemühungen der Gäste, nach der zweiten Auszeit, verhelfen nicht mehr viel. Ludwigsburg verteidigt weiterhin stark und somit endet das Spiel verdient mit 36:29 für die Hausherrinnen.

Trainer Jakob Vestergaard findet nach dem Spiel lobende Worte für die Gäste: „Blomberg hat eine überragende gute Saison gespielt, nicht nur im Final Four.“ Da eine potenzielle dritte Partie wieder in Ludwigsburg stattfinden würde, war es dem Dänen „heute sehr sehr wichtig“, das Hinspiel zu gewinnen und bereits am Sonntag den Matchball in Blomberg zu haben.“

 
 
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