HB Ludwigsburg Mit schwedischer Ruhe zum ersten Titel

Von Niklas Braiger
Johanna Bundsen steht zwischen den Pfosten meist mit ihrer ruhigen Art. Foto: Marco Wolf

Neuzugang Johanna Bundsen will mit der HB Ludwigsburg den Supercup gewinnen. Dabei baut sie auf ihre ruhige Art.

Sie ist ein Anker, ein Ruhepol und ein sicherer Rückhalt. Johanna Bundsen, schwedische Nationalkeeperin, hat sich bei den Handballerinnen der HB Ludwigsburg direkt gut eingefunden. „Die Mädels sind super und achten enorm auf uns Neuzugänge“, lobt die 33-Jährige ihre neuen Mannschaftskameradinnen. In der Sommerpause kam die 1,85 Meter große Torhüterin aus der Heimat vom IK Sävehof. Jetzt steht nach wenigen Trainingstagen schon das erste Pflichtspiel an, der Supercup gegen Metzingen. An diesem Samstag geht es um 15.30 Uhr um den ersten Titel der neuen Saison gegen die „Tussies“ im PSD Bank Dome in Düsseldorf.

Kurze Pause vor dem Härtetest

„Natürlich ist es schön, im Supercup zu stehen. Ich freue mich schon drauf, es wird ein schwieriges Spiel, aber sind bereit“, macht Bundsen die Marschroute klar. Zu hundert Prozent eingespielt ist das Team aber noch nicht – verständlich nach der olympiabedingten verkürzten Vorbereitung. „Wir müssen noch an ein paar Sachen arbeiten“ sagt auch die Keeperin deutlich. Auch Trainer Jakob Vestergaard ist unsicher, wie es laufen wird: „Ich erwarte nicht viel, aber natürlich wollen wir mit Energie und Motivation unbedingt gewinnen.“ Nicht mit dabei sein wird Sofia Hvenfelt, die noch immer ihre Bänderverletzung auskurieren muss.

Zum Sieg des ersten Titels der Saison beitragen soll auch Bundsens gewohnte schwedische Coolness. „Ich bin sehr ruhig im Tor und versuche meine Paraden zu machen“, sagt die Schwedin bescheiden. In den Tests gegen Solingen-Gräfrath und Bensheim/Auerbach hat das auch bereits gut geklappt.

Obwohl Bundsen neu dabei ist, sind ihr die Gesichter in der Barockstadt jedoch nicht gänzlich unbekannt. Mit Sofia Hvenfelt und Jenny Carlson hat sie zwei Landsfrauen im Kader dabei: „Das ist toll zwei Schwedinnen hier zu haben, dass wir uns aushelfen können und nicht ganz verloren sind.“ Aber auch dem größten Rest der Truppe ist sie bereits über den Weg gelaufen: So etwa dem deutschen Quartett aus Antje Döll, Xenia Smits, Jenny Behrend und Viola Leuchter, die bei den Olympischen Spielen in der Vorrunde an der Schlussfrau scheiterten. Beim 31:28-Sieg der Schwedinnen parierte Bundsen insgesamt 17 Bälle, einen davon von Leuchter, jeweils zwei von Smits, Döll und Behrend. Doch auch dem Rest des Teams stand sie schon gegenüber. In der Vorsaison spielte die Mutter mit Sävehof gegen die SG BBM Bietigheim. Kreisläuferin Hvenfelt hatte sogar bereits das Vergnügen, mit Bundsen in einem Team zu spielen: Von 2020 bis 2022 waren beide im Aufgebot des dänischen Klubs København Håndbold.

Mann und Tochter mit an Bord

Alleine ist die Keeperin aktuell nicht im Ländle. Ihr Mann und ihre Tochter hat sie im Moment an ihrer Seite. „Sie wohnen hier nicht die ganze Zeit. Sie sind jetzt ein paar Wochen hier, sind dann ein paar Wochen in Schweden und kommen dann wieder“, erklärt sie und ergänzt: „Es ist wichtig für mich, sie jetzt gerade am Anfang hier zu haben.“

 
 
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