Zum ersten Mal versammeln sich die Spielerinnen am Mittwochvormittag in der Sporthalle in Pflugfelden. Vor eineinhalb Monaten standen das Trainerteam und die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim noch in Budapest im Champions-League-Finale, nach einer kurzen Sommerpause ist es jetzt wieder Zeit, sich auf die anstehende Saison vorzubereiten. Doch es hat sich einiges getan. Nicht nur der Kader ist neu durchgewürfelt, sondern auch die Outfits sind angepasst. Zum ersten Mal läuft die Mannschaft mit dem Logo von HB Ludwigsburg durch die Halle.
HB Ludwigsburg Neuer Name, neue Spielerinnen, neues System, gleicher Ehrgeiz
Nach eineinhalb Monaten sind die Handballerinnen wieder in der Halle. Einiges hat sich seit dem Champions-League-Finale geändert.
Mit beim Trainingsauftakt dabei sind neben den bekannten Gesichtern Veronika Malá, Dorottya Faluvégi, Noémi Hafrá und Anne With auch vier der sechs Neuzugänge: Rückkehrerin Nicole Roth, die Norwegerin Guro Nestaker, die bisherige Leverkusenerin Mareike Thomaier und die neuste von allen, Julia Niewiadomska. Der Rest der Truppe ist derweil mit den jeweiligen Nationalmannschaften unterwegs, um sich für die Olympischen Spiele vorzubereiten.
Junges und talentiertes Team
Auch Coach Jakob Vestergaard ist gut erholt am Start. „Es war wenig Pause. Ich habe natürlich das Finale noch einmal analysiert. Ich hatte auch ein bisschen Urlaub, freue mich aber auch, dass heute der erste Tag ist“, erzählt der Däne. Mit seinen Neuzugängen muss er nun an einem neuen System schrauben: „Wir haben neue aggressive Spielerinnen verpflichtet mit Marieke Thomaier und Julia Niewiadomska, deswegen ist es wichtig, dass unser Spielkonzept dazu passt.“ Defensiv baut der 49-Jährige weiterhin auf eine 6-0-Abwehr. Solange nur ein Bruchteil seines Kaders aber in der Barockstadt auf der Matte steht, kann er noch nicht an allen Feinheiten schrauben. „Mit acht Spielerinnen können wir nicht Sechs-gegen-Sechs spielen. Da heißt es zwei-gegen-eins und drei-gegen-zwei am Anfang. So laufen die nächsten fünf Wochen, aber wir sind trotzdem froh, dass wir viele Spielerinnen bei Olympia haben“, sagt Vestergaard.
Über Ziele und Erwartungen für die nächste Saison sich will der Däne noch nicht festlegen. „Das ist noch zu früh. Wir haben eine ganz junge Mannschaft, haben viele Spielerinnen gewechselt. In Deutschland gibt es gute Mannschaften, aber ich denke, wir haben auch eine junge und talentierte Mannschaft.“ Über die Königsklasse hingegen sagt er klar: „Natürlich freue ich mich, dass wir nochmal Champions League spielen. Aber das Finale, das ist ein großes Ziel und zu viel. Wir haben eine sehr starke Gruppe bekommen.“
Roth kennt die Gegend schon gut
Doch Training im Schongang gibt es beim Serienmeister nicht: „Jakob hat gleich Vollgas gegeben. Ich fand es aber gut, endlich einen Ball in der Hand zu haben“, berichtet Nicole Roth. Die Torhüterin, die zuvor beim Thüringer HC gespielt hat, ist nun wieder dorthin zurückgekehrt, wo sie bereits 2017/18 unter Vertrag stand – zumindest fast. „Dadurch, dass wir nach Ludwigsburg gezogen sind, ist es etwas ungewohnt, aber sehr schön. Ich sage noch öfter, dass ich in Bietigheim spiele, obwohl das ja nicht mehr stimmt“, gibt die Keeperin zu, sagt aber auch: „Ich finde den Süden sehr schön. Es ist nicht ganz wie nach Hause kommen, aber man hat trotzdem Heimatgefühle.“
Mit der Schwedin Johanna Bundsen liefert sie sich künftig ein Duell um den Stammplatz im Kasten, Bundsen ist allerdings in der Olympia-Vorbereitung. „Wir hatten noch gar keinen Kontakt. Ich bin jetzt erst einmal alleine als Hüterin hier, aber das kriege ich gut gewuppt“, erzählt Roth.