Die Verpflichtung von Kreisläuferin Valentina Klemencic bei den Handballerinnen der HB Ludwigsburg war Rückblickend eine richtige und wichtige Entscheidung. Doch nicht, weil die Slowenin in ihrem ersten Pflichtspiel beim Supercup gegen die TuS Metzingen ein überragendes Spiel liefert: Nachdem Sofia Hvenfelt aus den Olympischen Spielen eine Knieverletzung mit in die Barockstadt genommen hat, fällt beim Duell in Düsseldorf auch die zweite etatmäßige Kreisläuferin aus.
HB Ludwigsburg Revanche gelingt: HBL holt den Supercup
In der Neuauflage des Pokalfinals der Vorsaison schlägt die HB Ludwigsburg die TuS Metzingen mit 32:24. Eine Verletzung von Kaba Gassama nach 20 Minuten überschattet die Freude.
Gassama direkt ins Krankenhaus
Beim Stand von 13:9 nach rund 20 Minuten bleibt Kaba Gassama am Kreis liegen, vorausgegangen war ein harter Einsatz gegen die Spanierin vor der verbotenen Zone, der keine Strafe nach sich zog. Da HBL-Coach Jakob Vestergaard im direkten Anschluss eine Auszeit nimmt, fällt erst nicht auf, dass die 27-Jährige am Boden liegenbleibt und sich die Schulter hält. Schnell rennt Physiotherapeutin Anna-Christina Burghardt auf die Platte, kurz darauf sogar die Sanitäter. Gassama hat sich offenbar die Schulter schwerer verletzt und muss gestützt vom Feld. „Ich weiß noch nichts genaues, sie ist aktuell im Krankenhaus“, sagt Vestergaard nach der Begegnung.
Trotz dieses Schocks gelingt der HBL die Revanche gegen die „Tussies“, nachdem sie noch im April das Pokalfinale in der Porsche-Arena in Stuttgart verloren hatten. Mit 32:25 setzt sich der amtierende Meister durch und sichert sich so den ersten Titel der neuen Saison. Tatsächlich muss Vestergaard in den letzten fünf Minuten noch weiter kreativ werden, Klemencic sieht ihre dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte. Den Job am Kreis übernimmt in den Schlussminuten Mareike Thomaier, die die Position bereits in der Vorbereitung bekleidet hat.
Metzingen holt Rückstand auf
Doch leicht macht es der Underdog den Barockstädterinnen nicht. Nach einer Viertelstunde liegt die HBL noch mit 9:4 in front, angeführt von einer starken Johanna Bundsen zwischen den Pfosten, die auch immer wieder Jenny Behrend – die nach der Partie als Spielerin des Spiels ausgezeichnet wird – mit Konterpässen auf die Reise schickt. Auf der Gegenseite kriegt Marie Weiss anfänglich keine Hand an den Ball, auch Lea Schüpbach, die Mitte des ersten Durchgangs ins Tor kommt, bleibt zunächst glücklos. Doch nach der Verletzung ist ein Bruch im Ludwigsburger Spiel. Metzingen arbeitet sich zurück in die Partie und schafft beim 12:13 den Anschlusstreffer (24.). Bis zur Pause bleibt das Duell auf Augenhöhe, zum Pausenpfiff steht es 15:14 für die HBL.
HBL wacher aus der Pause zurück
Doch in der Kabine scheint Vestergaard die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Favoritinnen vom Neckar starten Wacher, Thomaier sorgt mit dem 20:15 vorerst erneut für scheinbar klare Verhältnisse. Und auch Bundsen wird wieder zum Faktor: Nicht nur hinten bleibt die Schwedin eine Wand, als Metzingen in Unterzahl die Keeperin rausnimmt, trägt sie sich mit einem langen Wurf in den verwaisten Kasten sogar selbst in die Torschützinnen-Liste ein.
Von diesem Rückstand erholt sich die Mannschaft von Neu-Coach Peter Woth, der beim Pokalsieg noch Co-Trainer hinter Werner Bösch war, dieses Mal nicht. Zwar schafft es die Vestergaard-Sieben nicht, den Abstand weiter zu vergrößern, doch der viermalige Gewinner des Pokals ist gewieft genug, um sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen zu lassen. Über 24:19 (44.) und 28:21 (49.) bringt die HBL ihre Führung bis zum 32:24 ins Ziel. „Metzingen hat sehr gut gespielt“, zollt Vestergaard den Gegnern nach der Partie Respekt und lobt sein Team: „In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und viele sehr gute Dinge gezeigt.“