HB Ludwigsburg Trotz Schrumpfkader steht die HBL im Finale

Von Niklas Braiger
Das Ludwigsburger Schweden-Trio um Sofia Hvenfelt, Johanna Bundsen und Jenny Carlson (von links) feiert den Finaleinzug ausgelassen. Foto: /Marco Wolf

Mit 34:28 setzt sich Ludwigsburg gegen den Thüringer HC durch. Im dritten Halbfinal-Spiel kommt die Wende kurz nach der Pause.

Dass Gerit Winnen kein Fan der neu eingeführten Playoffs in der Handball-Bundesliga der Frauen ist, hat der Geschäftsführer der HB Ludwigsburg schon in der Vergangenheit oft klargemacht. Seine Mannschaft muss am Sonntagnachmittag in Spiel Drei des Halbfinals gegen den Thüringer HC mit einem Schrumpfkader ran, neben den Langzeitverletzten Julia Niewiadomska und Dorottya Faluvégi (beide Kreuzbandriss) können auch Valentina Klemencic und Antje Döll nicht mitwirken. Das ist allen voran der noch höheren Belastung der Barockstädterinnen geschuldet, die ja neben der Liga noch bis ins Viertelfinale der Champions-League kamen.

Dennoch lassen sich die Frauen von Coach Jakob Vestergaard vor heimischer Kulisse in der MHP-Arena nicht lumpen und gewinnen mit 34:28 gegen den ewigen Rivalen. Damit steht die HBL als zweiter Finalist nach der HSG Blomberg-Lippe (die sich am Samstag überraschend gegen Borussia Dortmund durchsetzte) fest.

Frühe Führung nicht genutzt

„Natürlich bin ich sehr zufrieden heute. Nach dem Auswärtsspiel haben wir eine gute Auswertung gemacht“, sagt der überglückliche Däne nach dem Spiel, der in seiner letzten Saison im Ländle noch einmal die Chance auf einen letzten Titel hat. Dabei erwischen die Gäste noch den besseren Start, ein 5:0-Lauf bringt die Hausherrinnen dann aber in die Spur. Beim 5:2 nimmt Gäste-Trainer Herbert Müller eine Auszeit, nordet sein Team wieder ein – von da an wird es enorm eng.

Der THC gleicht beim 8:8 wieder aus (16.) auch zur Pause kristallisiert sich noch kein klarer Sieger heraus, wobei die Gastgeberinnen mit einem 17:13-Vorsprung in die Kabine gehen. Doch aus der Pause kommt die HBL frischer, Veronika Malá erhöht per Konter auf 20:14 – und Herbert Müller tobt weiterhin. Weil sich seine Sieben vorne zu viele leichte Ballverluste erlaubt, kommen die Ludwigsburgerinnen immer wieder zu leichten Gegenstoß-Toren.

Nestaker stellt die Weichen

So auch durch Guro Nestaker nach 38 Minuten zum 24:15, weder ein Torhüterinnen-Wechsel von Dinah Eckerle auf Christina Lövgren noch eine THC-Auszeit können diese bockstarke Phase der HBL nicht unterbrechen. Die Fankurve der Gäste (rund 100 Anhänger der Thüringerinnen sind mitgereist) verstummt mehr und mehr. Jenny Carlson stellt beim 26:16 (42.) erstmals einen zweistelligen Abstand her, davon erholen sich die Gäste nicht mehr und die große Party startet schon mehr als eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Über 29:21 (50.) und 33:24 (55.) plätschert die Partie dem Ende entgegen.

„Wir haben viel besser in der Abwehr gespielt, das war unser Schlüssel“, resümiert Vestergaard nach dem Spiel. Allen voran Johanna Bundsen im Kasten der HBL sticht mit 13 Paraden heraus.

 
 
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