Paukenschlag bei Handball-Bundesligist HB Ludwigsburg: Trainer Jakob Vestergaard verlässt den Deutschen Meister und Supercup-Sieger im Sommer auf eigenen Wunsch und kehrt in seine Heimat Dänemark zurück. Der 50-Jährige, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 bei den Ludwigsburgern unterzeichnet hatte, wird den Verein somit ein Jahr früher verlassen als geplant.
HB Ludwigsburg Vestergaard geht schon im Sommer
Der Erfolgstrainer des deutschen Meisters HB Ludwigsburg verlässt die Barockstädter auf eigenen Wunsch ein Jahr früher als geplant.
Private Gründe entscheidend
Der Erfolgstrainer, der die Mannschaft, die damals noch unter dem Namen SG BBM Bietigheim antrat, im Sommer 2023 vom jetzigen Bundestrainer Markus Gaugisch übernahm, gab private Gründe für seine Entscheidung an, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Im vergangenen September wurde Vestergaard Vater.
„Mit dem ersten Jahr bei der SG BBM Bietigheim und auch jetzt bei der HB Ludwigsburg bin ich sehr, sehr zufrieden. Aufgrund meiner aktuellen Familiensituation bin ich an die Verantwortlichen des Vereins herangetreten und habe um eine Vertragsauflösung zum kommenden Sommer gebeten, um in meine Heimat nach Dänemark zurückzukehren“, wird der Trainer in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Er freue sich aber auf die verbleibenden fünf Monate seiner Tätigkeit bei der HBL, mit der er auch in dieser Saison sehr erfolgreich ist.
Von Vereinsseite wird in der Mitteilung betont, dass den Verantwortlichen die Entscheidung zur vorzeitigen Vertragsauflösung nicht leicht gefallen sei, dass sie jedoch respektiert werde: „Selbstverständlich wollten wir langfristig mit unserem Erfolgstrainer, mit dem wir unter anderem den nach wie vor unglaublichen Einzug in das Champions League-Final4 feiern konnten, zusammenarbeiten. Dementsprechend war dies keine einfache Entscheidung. Jedoch konnten wir eine gute Lösung für beide Seiten finden. Jetzt heißt es einen weiteren Volltreffer auf der Cheftrainerposition zu landen“, so HBL-Sportdirektor Gerit Winnen zu der vorzeitigen Vetragsbeendigung.
Vestergaard, der mit dem dänischen Klub Viborg HK 2009 und 2010 bereits zweimal die EHF Champions League der Frauen gewann, schaffte es mit der damaligen SG BBM Bietigheim im Sommer 2024 ins Final4 der europäischen Königsklasse. Dies war zuvor noch keinem deutschen Frauenhandball-Team gelungen.
In seiner verbleibenden Zeit in Ludwigsburg will Vestergaard noch einiges erreichen, denn auch in dieser Saison sind die Ludwigsburger Handballerinnen auf Erfolgskurs. In der Champions-League-Gruppe B gewannen die Barockstädter am Sonntag mit 26:18 gegen Buducnost Podgorica und belegen als Tabellen-Fünfter aktuell einen Play-off-Platz. In der Bundesliga führt das Vestergaard-Team die Tabelle mit 22:2 Punkten an. Der erste Verfolger Borussia Dortmund hat, bei einen Pluspunkt weniger, jedoch schon vier Minuspunkte mehr auf dem Konto. Die Dortmunder haben bereits ein Spiel mehr bestritten als HBL
Auswärtsspiel in Zwickau
Am Mittwoch (18.30 Uhr) ist der Deutsche Meister nun beim BSV Sachsen Zwickau zu Gast. Die Sachsen belegen mit 6:16 Punkten nach elf absolvierten Spielen Platz zehn und damit den drittletzten Tabellenrang. Die Ludwigsburgerinnen, die die beste Offensive sowie eine der stärksten Abwehrreihen der Liga stellen, gehen somit als klarer Favorit in die Begegnung in Sachsen.
Die Gastgeberinnen aus Zwickau stellen den zweitschlechtesten Angriff der Liga, sollten, zumindest auf dem Papier, also keine allzu große Gefahr für die Hintermannschaft des Meisters darstellen. Dennoch nimmt der Tabellenführer auch diesen Gegner sehr ernst und wird mit dem gewohnten Engagement in die Begegnung gehen, um Platz eins erfolgreich zu verteidigen.