HB Ludwigsburg Vestergaard-Sieben meistert Generalprobe knapp

Von Niklas Braiger
Guro Nestaker überzeugt beim Testspiel gegen Bensheim voll und ganz. Foto: Marco Wolf

Die Ludwigsburgerinnen gewinnen den abschließenden Test gegen Bensheim.

Zu Hundertprozent zufrieden ist Jakob Vestergaard nach dem Spiel seiner HB Ludwigsburg nicht. Der Coach der Handballerinnen hatte nach dem letzten Testspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach noch einige Mängel zu beanstanden. „Wir haben Phasen, wo wir überragend gut spielen und dann Perioden, wo es überhaupt nicht geklappt hat“, sagt er deutlich. „Am Anfang in der Abwehr hatten wir viele Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir viele Fehler gemacht. Es geht nicht, dass wir 20 Fehler machen.“

Trotzdem zieht er auch ein positives Fazit aus dem 30:29-Erfolg gegen die Flames. „Wir haben wieder viel probiert, das war gut. Auch wegen Samstag ist es wichtig, dass wir viele Formationen probieren“, wirft der Däne schon mal einen Blick auf den bevorstehenden Supercup heraus. Da geht es am Samstag um 15.30 Uhr gegen die TuS Metzingen um den ersten Titel der Saison.

Notgedrungene Rotation

Um dafür gut gewappnet zu sein und noch ein Ass im Ärmel zu haben, versucht der Trainer des amtierenden Meisters im abschließenden Vorbereitungsspiel wieder einiges Neues. So tauscht er nicht nur die Startformation bis auf Kaba Gassama am Kreis komplett durch. Noemi Hafrá agiert rund 15 Minuten lang in Durchgang zwei auch auf der ungewohnten Linksaußen-Position – das jedoch Notgedrungen, weil beide etatmäßigen Spielerinnen auf dieser Position ihm zum Ende nicht zur Verfügung stehen. Antje Döll fliegt noch in Halbzeit eins mit Rot vom Feld, da sie Gäste-Keeperin Vanessa Fehr bei einem Siebenmeter im Gesicht trifft (26.). „Du weißt, wenn du einen Siebenmeter wirfst gibt es das Risiko, wenn du so etwas probierst“, sagt Vestergaard klar. Von Seiten der Zuschauer trifft die Entscheidung der Unparteiischen auf Unverständnis, in einem Trainingsspiel sei ein Platzverweis unnötig und übertrieben.

Die zweite Stamm-Linksaußen Veronika Malá humpelt Mitte des zweiten Durchgangs vom Feld und kühlt anschließend ihren Oberschenkel. „Sie hat etwas im Muskel gespürt“, berichtet Vestergaard, der dann auf Nummer sicher gehen will und mit Hafrá schließlich sogar den Sieg einwechselt. Die Ungarin erzielt 30 Sekunden vor Ende von Außen erst das 30:29 und zieht Momente vor der Schlusssirene dann in der Defensive das Stürmerfoul, wodurch der HBL der Sieg nicht zu nehmen ist. „Sie hat ein überragend gutes Tor gemacht, das war Weltklasse“, lobt sie der Trainer.

Nestaker sticht heraus

Auch Neuzugang Guro Nestaker erhält viele Lorbeeren vom Coach: „Guro war vielleicht die beste Spielerin heute, sie war überragend gut.“ Die Norwegerin überzeugt in allen Facetten. Sowohl ihre 1,82 Meter Körpergröße, wie auch ihre Wurfgewalt und vielseitigen Wurfvarianten bringen die Gäste in die Bredouille. Zudem ist sie Defensiv mit ihrer Statur eine Macht und versperrt ihren Gegenspielerinnen mehrfach den Weg. Nur bei der Absprache im Mittelblock hapert es hier und da noch etwas, das ist aber auch der kurzen Trainings- und Eingewöhnungszeit geschuldet. Doch nicht nur sie bekommt viel Lob von Vestergaard: „Wir haben heute viel mit Mareike Thomaier und Anne With probiert und alle haben es am Anfang richtig gut gemacht.“

 
 
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