HB Ludwigsburg Vestergaard-Sieben nach 41 Tagen zurück im Liga-Alltag

Von Niklas Braiger
Mit einem breiten Grinsen und der Bronzemedaille im Gepäck kommt Dorottya Faluvegi nach Ludwigsburg zurück. Foto: Marco Wolf

Die Europameisterschaft ist vorbei, nun geht es wieder um Punkte.

Sechseinhalb Wochen ist es her, da stand die HB Ludwigsburg letztmals gesammelt auf der Platte. Die Europameisterschaft hat den Spielfluss unterbrochen und die HBL zu einer Pause gezwungen. Denn ein richtiges Training auf die Beine zu stellen war schwierig, waren doch lange nur eine Handvoll zurück in der Barockstadt geblieben und nicht mit zur EM gereist.

Vom internationalen Wettbewerb kommen einige mit einem breiten Grinsen, manche aber auch mit Enttäuschung im Gepäck: Dorottya Faluvegi gewann mit Ungarn Bronze und schnitt somit als Beste ab – zumindest Vereinsintern. Das schwedische Trio bestehend aus Johanna Bundsen, Jenny Carlson und Sofia Hvenfelt musste sich mit Rang fünf zufrieden geben, auch die deutsche Mannschaft gecoacht von Markus Gaugisch um Xenia Smits, Jenny Behrend, Antje Döll, Mareike Thomaier und Viola Leuchter verpasste die Medaillen und wurde nur Siebte. Kaba Gassama (13.) und Veronika Mala (14.) fanden sich mit Spanien und Tschechien schlussendlich sogar außerhalb der Top Ten wieder.

Kaum Vorbereitung für das Team

Nun sind aber alle wieder zurück im Ländle, die lange Pause ist überstanden und an diesem Freitag geht es wieder mit dem Liga-Alltag los – und gleich ist es ein Duell mit mächtig Brisanz: Am 27. Dezember geht es um 19.30 Uhr zum Schwaben-Derby nach Metzingen. „Nach der EM haben wir nicht viel zusammen trainiert, deshalb müssen wir die ersten zehn bis 15 Minuten nutzen, um unser Niveau zu erreichen. Ich hoffe, danach haben wir etwas mehr Qualität“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard

An die TuS erinnert man sich bei der HBL mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Das letzte Aufeinandertreffen endete mit einem Titelgewinn – dem Supercup – im August. Doch noch in der vergangenen Spielzeit schnappte sich Metzingen angeführt von der früheren Bietigheimerin Jana Scheib den DHB-Pokal. Es war die erste Niederlage auf nationaler Ebene für die HBL – damals noch unter dem Namen SG BBM Bietigheim – nach über 90 Spielen. Für die Partie fehlen neben den beiden langfristigen Ausfällen Julia Niewiadomska und Karolina Kudlacz-Gloc auch die Slowenin Valentina Klemencic.

Schwacher Saisonstart für TuS

In der Liga läuft es für die Tussies bislang noch überhaupt nicht. Nur zwei Partien – gegen Aufsteiger Göppingen und das Schlusslicht aus Leverkusen – hat die Sieben von Peter Woth gewonnen. Das war dem Verein zu wenig, in der spielfreien Zeit zog man die Reißleine und beendete den Vertrag vorzeitig. Neu an der Seitenlinie ist jetzt Miriam Hirsch. Die 33-Jährige kommt vom HCD Gröbenzell aus Liga drei und soll nun das Ruder herumreisen. „In den ersten Gesprächen habe ich schnell gemerkt, dass ich vom Gesamtpaket in Metzingen überzeugt bin und diese Herausforderung annehmen möchte“, sagt sie selbst.

Denn aktuell steht die TuS nur auf Platz zehn und würde so im Moment in der Relegations-Runde gegen den Abstieg spielen. Auch den Pokaltriumph wird man nicht noch einmal wiederholen können, in Runde drei war gegen die HSG Bensheim/Auerbach Schluss. Erste Anzeichen der Besserung hat man in Metzingen aber bereits gesehen: Anders als die HBL hatte die TuS das erste Duell nach der EM-Pause bereits. Am vergangenen Sonntag setzte sich der Abwärtstrend allerdings auch gegen die Spitzenreiter aus Dortmund fort, dort verlor man mit 29:33, zeigte sich aber deutlich stärker, als vor der Pause. „45 Minuten lang war es ein gutes Spiel von uns. Aktuell ärgere ich mich über das Ergebnis, aber wir können auch positive Dinge aus dem Spiel mitnehmen“, sagte Hirsch nach der Niederlage beim BVB.

Niklas Braiger

 
 
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