HB Ludwigsburg Vestergaard-Sieben vergrößert den Abstand auf die Konkurrenz

Von Niklas Braiger
Viola Leuchter nutzt das Tempo der HB Ludwigsburg gnadenlos aus und fliegt durch die Lücken. Die Rückraumspielerin macht mit acht Toren die Meisten Foto: Marco Wolf

Gegen den Thüringer HC gewinnen die Barockstädterinnen mit 40:32 (20:17) und haben damit nun fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei.

Lediglich 961 Zuschauer füllen die MHP-Arena in Ludwigsburg. Das Handball-Bundesliga-Duell zwischen der HB Ludwigsburg und dem Thüringer HC hat am Mittwochabend aber mit dem Handball-WM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Portugal, sowie dem Fußball-Champions-League-Kracher zwischen dem VfB Stuttgart und Paris Saint Germain starke Konkurrenz. Die Fan-Menge ist daher deutlich kleiner, als der bisherige Durchschnitt (2079).

Erster Platz kaum zu nehmen

Diejenigen Zuschauer, die sich aber doch für das Frauen-Top-Spiel in der Barockstadt entscheiden, sehen ein Spiel, dass 30 Minuten lang auf Augenhöhe ist. Doch mit Beständigkeit und durchgängiger Konsequenz setzt sich die HBL ab und bringt die Partie mit 40:32 ins Ziel. Durch diesen Erfolg haben die Barockstädterinnen nun fünf Punkte Vorsprung auf die Thüringerinnen und auch den BVB Dortmund. „Wäre das eine normale Hin- und Rückrunde, dann würde ich jetzt zur Meisterschaft gratulieren“, sagt THC-Coach Herbert Müller, der kein Fan des neuen Playoff-Systems ist.

Zu Beginn trumpfen vor allen Dingen die Keeperinnen auf beiden Seiten auf. Johanna Bundsen bei der HBL und die frühere Bietigheimerin Dinah Eckerle auf THC-Seiten sichern sich in der Anfangsphase einige freie Würfe. Das flacht allerdings bei beiden im weiteren Verlauf ab. Bei den Gästen geht beinahe jeder Angriff über die quirlige Natsuki Aizawa auf der Mitte, die zwar selten selbst als Schützin abschließt, dafür meist als Vorlagengeberin glänzt.

Auf Ludwigsburger Seite bestimmen Xenia Smits und Guro Nestaker das Spiel, sie sind weniger in verteilender Rolle, netzen dafür aber auch selbst häufiger. So verschafft sich die HBL beim 13:10 nach etwas mehr als einer Viertelstunde erstmals etwas Luft, was eine Auszeit von Thüringer-Coach Herbert Müller nach sich zieht. Doch der Tabellenzweite bleibt dran und kommt über 12:14 (22.) zum 17:20-Pausenstand.

Mit Tempo zum Erfolg

Aus der Kabine kommen die Gastgeberinnen besser, erhöhen schnell auf 23:18 (35.) und ziehen ein wenig davon. „In der ersten Halbzeit hat es der THC sehr gut gespielt. Wir haben aber viel Druck und viel Tempo zu spielen“, sagt HBL-Coach Jakob Vestergaard. Kurz darauf, es steht inzwischen 26:19 für die Hausherrinnen, nimmt Müller erneut eine Auszeit und will dadurch Besserung erlangen und probiert es von da an offensiv mit der siebten Feldspielerin, doch auch das klappt nicht wie gewünscht.

Die HBL bleibt weiter im Angriff effektiv und gedankenschnell aufs leere Tor und profitiert hinten von einer bärenstarken Bundsen, die sich am Ende mit insgesamt elf Paraden belohnt. Auch deshalb setzt sich Ludwigsburg weiter ab und bringt den Sieg ungefährdet ins Ziel.

 
 
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