Die im Vorfeld von Ludwigsburgs Trainer Jakob Vestergaard als „weltbeste Handballerin“ geadelte Henny Reistad spielte in der MHP-Arena groß auf und erzielte beim 36:31-Sieg von Team Esbjerg elf Treffer. Mit einem verwandelten Siebenmeter zum 18:15-Zwischenstand knackte die 25-Jährige, die mit Norwegen 2024 das Turnier bei Olympia und davor auch schon die Welt- und Europameisterschaft gewonnen hat, die 600-Tore-Marke in der Champions League.
HB Ludwigsburg Warten auf Heimsieg in der Königsklasse geht weiter
Olympiasiegerin Henny Reistad führt Team Esberg in der Champions League zu einem 36:31-Sieg bei der HB Ludwigsburg. Die Torhüterinnen Johanna Bundsen und Anne Kristensen halten überragend.
Neben Reistad hatten die Gäste aus Dänemark in Torhüterin Anna Kristensen eine weitere Spielerin auf Weltklasse-Niveau, die mit 19 Paraden glänzte. Am Ende war es schon kurios, dass in dem attraktiven und temporeichen Spiel insgesamt 67 Tore gefallen waren, denn auch Ludwigsburgs Johanna Bundsen lieferte eine starke Partie mit 15 abgewehrten und teilweise sogar sicher gehaltenen Würfen der Gäste ab. „Sie ist die weltbeste Torhüterin“, lobte hinterher Esbjergs Trainer Tomas Axner seine Nationalspielerin, denn er ist in Personalunion auch schwedischer Nationaltrainer. Die HBL war mehrfach bis auf einen Treffer dran, schaffte aber nie den Ausgleich.
Erster Auswärtssieg für Esbjerg
Damit wartet die Mannschaft von Trainer Jakob Vestergaard auch im dritten Gruppen-Heimspiel auf die ersten Punkte vor eigenem Publikum. Für Esbjerg dagegen war es im dritten Anlauf der erste Auswärtssieg. „Wir sind enttäuscht. Wir haben gegen eine Weltklasse-Torhüterin und eine sehr starke Abwehr 31 Tore erzielt. Das ist okay. Aber wir müssen an unserer Abwehr arbeiten. Esbjerg hat mit Highspeed gespielt“, meinte HBL-Coach Jakob Vestergaard.
Der Start verlief für die Gastgeberinnen holprig. Ballverluste im Angriff, Pfostentreffer und Paraden von Kristensen sowie schnelle und zielstrebig vorgetragene Angriffe der Gäste führten zu einem schnellen 1:4-Rückstand. Das erste Tor gelang Sonja Hvenfelt, die durch den Ausfall von Kaba Gassama die Hauptlast am gegnerischen Kreis trug, nach fünf Minuten. Das Vestergaard-Team kämpfte sich aber rein in die Partie und hatte nach Bundsens toller Parade beim 6:7 die Chance, auszugleichen. Esbjerg gab aber auf Gegentore jeweils eine Antwort und zog mit einem unkomplizierten Angriffsspiel und einem Drei-Tore-Lauf auf 12:9 weg. Spektakulär wurde es, als Gero Nestaker beim Stand von 12:15 zweimal traf und Bundsen dazwischen mit einer tollen Parade gerettet hatte.
Beide Mannschaften hielten sich kaum mit langen Ballpassagen auf, sondern gingen meist direkt zum Torabschluss über. Eine Doppelparade von HBL-Torfrau Bundsen eröffnete die zweite Halbzeit. Ludwigsburg schaffte aber die Wende nach dem Zwei-Tore-Rückstand zur Pause nicht. Eine Auszeit von Vestergaard brachte nicht den gewünschten Erfolg, denn Esbjerg schaffte danach drei Treffer in Folge und erhöhte auf 24:19. Die Torflut ging trotz der überragenden Torhüterinnen weiter. Die HBL kam trotz einer guten Leistung nicht mehr in die Nähe des Ausgleichs.
Reistads Klasse zu viel
Am Ende hatte sich im Spiel die individuelle Klasse von Reistad und Michaela Möller, die zusammen 17 Treffer erzielten, durchgesetzt. Bei Ludwigsburg war Mareike Thomaier mit sechs Treffern beste Werferin, Nestaker überwand Kristensen fünfmal, ebenso wie Veronika Mala.
In der Champions League geht es für die HBL am 10. November mit dem Spiel bei den Vipers Kristiansand weiter, die am 16. November dann in Ludwigsburg zu Gast sind.