Herbstweinfest in Bönnigheim Wengerter präsentieren ihre Erzeugnisse

Von Susanne Yvette Walter
Gut besucht war das Herbstweinfest der Weingärtner in Bönnigheim am Sonntag. Foto: Richard Dannenmann

Das Probieren edler Weinsorten und Sektspezialitäten auch ohne Alkohol steht im Zentrum des Herbstweinfestes der Weingärtner Stromberg-Zabergäu.

Wir feiern den Herbst und freuen uns, dass es am Feiertag trocken bleibt“, dieses Motto steht über dem Herbstweinfest der Weingärtner Stromberg-Zabergäu, das am Tag der Deutschen Einheit an beiden Standorten, in Brackenheim und in Bönnigheim, gefeiert wurde.

In Brackenheim sind Tische und Bänke draußen dicht besetzt. Es gibt Leckeres zum Essen von lokalen Metzgereien und mehr noch leckeren Wein zu probieren, damit es dann doch nicht ganz so trocken bleibt. Ein ähnliches Bild bietet sich in Bönnigheim, wo die Weingärtner Stromberg-Zabergäu auch zuhause sind. Vor den Räumlichkeiten der Weingärtnergenossenschaft geht es gesellig zu. Viele sitzen im Freundeskreis oder im Kreis der Familie zusammen. Es duftet nach Zwiebelkuchen. Eine kleine Ständelandschaft verspricht Genuss pur.

Hohe Besucherfrequenz

Die Weinzähne zieht es hoch in den ersten Stock in den Degustationsraum. Wie Zinnsoldaten stehen die feinen Weine mit Serviettenband bereit. Hier drehen viele den edlen Tropfen im Glas, nehmen ein Schlückchen und finden fachlich kompetente Ansprechpartner wie Wolfgang Händel, Mitglied des Aufsichtsrats der Weingärtner Stromberg-Zabergäu aus Bönnigheim-Hohenstein.

„Ich bin verwurzelt und verwachsen mit dem Weinanbau von Kindheit an, und immer noch macht es mir Spaß, mich mit dem Wein und seinem Ausbau zu beschäftigen“, erzählt Händel mit einem Schmunzeln. Er ist einer von sechs bis acht Fachleuten pro Schicht, die hier beraten. „Dank des Wetters haben wir hohe Besucherfrequenz. Das geht hoffentlich so bis heute Abend. Wer draußen bewirten kann, war in den letzten beiden Jahren klar im Vorteil.“ In der Pandemie sei das Herbstweinfest der Weingärtner Stromberg-Heuchelberg nicht so gut besucht gewesen wie jetzt wieder, sagt Händel. Die Organisation sei schwierig gewesen. Man habe es dann nur an einem Standort abgehalten. „Viele unserer treuen Besucher haben sich wohl auch nicht getraut, in die Öffentlichkeit zu gehen. Auch wir Winzer hatten Bedenken wegen unserer Erntehelfer. Die dürfen sich über die Traubenlesezeit natürlich nicht mit Corona anstecken.“

Alkoholfreier Sekt im Kommen

Über neue Trends der Weinzähne und Sektliebhaber in der Region weiß auch der Mann am Sektstand etwas zu erzählen: Weingärtner Rainer Hengstberger begleitet den Sekt-Ausschank. „Beim Sekt kommt es darauf an, ob der Probierende Diabetiker ist oder auch gern mal einen süßeren Sekt genießt. Gerade beim alkoholfreien Sekt hat sich vieles geschmacklich verbessert in den letzten Jahren“, weiß Hengstberger und ergänzt: „Heute ist es so: Die Leute, die fahren müssen, wollen trotzdem mit den anderen anstoßen. Für sie und für alle, die lieber alkoholfrei genießen, haben wir Rieslingsekt alkoholfrei kreiert und unseren Traubensaft mit Kohlensäure versetzt.“ Der Zwang falle weg, in geselliger Runde nur mit Wein akzeptiert zu sein.

Zur Auswahl stehen um die 80 Sorten. „Wir haben fast das ganze Sortiment da. In Brackenheim ist es geringfügig anders zusammengestellt. Insgesamt haben wir 80 Prozent unserer Sorten heute hier bereit gestellt“, erzählt Wolfgang Händel. Große Aufmerksamkeit bekommen gerade trockene Weißweine. Händel: „Es ist gelungen, den Weißwein in Baden-Württemberg weiter auszubauen mit einem Verfahren, das die Frucht sehr stark im Vordergrund hält. Wir schauen gezielt bei der Ernte drauf, dass die Trauben die richtige Reife erreicht haben.“   bz

 
 
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