Historische Altstadt Schochenturm ist saniert

Von knz
Die Sanierung des Besigheimer Schochenturm wurde im Juni abgeschlossen. Foto: /Werner Kuhnle

Die Stadt Besigheim beseitigte für rund 200 000 Euro Schäden am markanten Gebäude.

Etwas mehr als 200 000 Euro hat die Stadt in die Sanierung des Schochenturms investiert. In zwei Bauabschnitten wurden die Dachgaube und die Fußpunkte und Mauerschwellen am Turmdach instandgesetzt.

Warnzeichen, dass Ausbesserungsarbeiten notwendig sind, gibt es bereits seit einigen Jahren. Mörtel und Putz waren aus dem oberen Teil Turmes auf die Straße gefallen. Nähere Untersuchungen ergaben Schäden an der Dachgaube und am Glockentürmchen auf der Turmspitze. Um eine weitere Gefährdung der Passanten zu verhindern, wurden die Schäden zunächst notgesichert, eine fachgerechte Sanierung des 1220 erbauten Kulturdenkmals fand dann von Dezember 2021 bis Juni dieses Jahres statt, wie Rainer Schneeweis vom Stadtbauamt erläutert.

Im Zuge der Sanierung der Dachgaube wurden die Fußpunkte der Dachkonstruktion des Turmdaches freigelegt und insgesamt rund zehn Tonnen Schutt von der Mauerkrone zwischen den Deckenbalken ausgeräumt. Bei einer Begutachtung der Tragkonstruktion wurden umfangreiche Schäden an den Mauerschwellen und an den Auflagerbereichen der Deckenbalken festgestellt. Rund 100 000 Euro kostete diese Sanierung inklusive Gerüst und Honoraren. Das Landesdenkmalamt gab einen Zuschuss in Höhe von 12 210 Euro.

Die Sanierungsarbeiten der Mauerschwellen und Deckenbalken (Balkenköpfe im Bereich der Turmwand) wurden vom Dachinnenraum aus durchgeführt, sodass kein Gerüst für den ganzen Turm erforderlich wurde. Um die Verkehrssicherheit unterhalb des Turmes sicherzustellen, etwa zum Schutz vor herabfallenden Dachziegeln, wurde entlang der Traufe an der Dachaußenseite ein Netz montiert. Die Netzmontage erfolgte von einem Fahrkorb eines Mobilkranes aus. Die Sanierung kostete rund 105 000 Euro und wurde im Zeitraum Mai bis Juni 2022 durchgeführt. Der beantragte Zuschuss beim Landesdenkmalamt liegt bei 14 600 Euro.

Info

Der Schochenturm
Der Schochenturm wurde, wie auch der Waldhornturm, um 1220 erbaut. Der Turm ist 31 Meter hoch und hat seinen Zugang im zweiten von insgesamt fünf Gewölben. Zusammen mit dem Besigheimer Steinhaus befindet sich der als Schochenturm bekannte Obere Turm auf der höchsten Stelle des Bergsporns. Das Ensemble bildete das am südlichsten Ende der historischen Altstadt gelegene Befestigungswerk, dessen Erbauung noch in staufische Zeit, sprich gegen Ende des 12. Jahrhunderts und mit dem Beginn des folgenden, datiert wird. Als Wehrhaus konzipiert war es somit Teil der oberen Burg. 1312 versteckte sich Graf Eberhard der Erlauchte von Württemberg in diesem Turm. Den Namen Schochenturm hat der Turm von einem ehemaligen Turmwärter Namens Schoch erhalten.

 
 
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