Hocketse in Bietigheim-Bissingen Viel Programm beim traditionellen Waldfest

Von Helga Spannhake
Auch den ganz Kleinen wurde beim diesjährigen Waldfest viel Unterhaltung geboten, unter anderem beim Angeln mit einem Magneten. Foto: /Martin Kalb

Die durch Corona erzwungene Pause von zwei Jahren hat der Beliebtheit des traditionellen Waldfestes nicht geschadet: Die kleine Lichtung im Bietigheimer Forst war an den Festtagen sehr gut besucht: Überall fröhliche Gesichter sowie lange Schlangen vor der Getränke- und Essensausgabe.

Der Menschenstrom wies den Weg zur kleinen Lichtung im Bietigheimer Forst. Mit ihren Autos, Fahrrädern aber auch zu Fuß kamen die Besucherinnen und Besucher. Sie brachten gute Laune ebenso wie großen Hunger mit: „Schön, dass Du da bist“ stand auf ein rotes Plakat geschrieben am gut besuchten Kassenhäuschen. Hier konnten die Marken für die Getränke- und Essensausgabe erworben werden und geduldig versuchte das Team des TSV Bietigheim allen Wünschen gerecht zu werden.

Viel Organisation vom TSV

Zwischen all den fidelen Leuten wirbelten die, mit ihren roten T-Shirts gut zu erkennenden, vielen eifrigen Vereinsmitglieder herum. Denn hinter dem großen geselligen Fest auf der kleinen Waldwiese steckt ein ebenso großer Berg an Organisation und es bedarf immer vieler fleißiger Hände, betont TSV Geschäftsführer Jan Bodmer: „Unser erster Arbeitsschritt war bereits am Montag, als wir das, vom Bauhof gemähte, Gras hier zusammengeharkt haben“. Am Donnerstag ging es mit dem Aufbau los: Tische, Bierbänke, Sonnenschirme, ein großes Zelt und zusätzlich musste sowohl Strom als auch Wasser herangeschafft werden. Samstagmittag fiel der Startschuss und der Holzkohlegrill wurde angeworfen. Insgesamt drei Stück waren am Sonntag im Einsatz, um viele leckere Hähnchen und vor allem den beliebten Bauchspeck zu brutzeln: „Das ist unser Renner durch unsere extra Rezeptur“, nur so viel verrät Jan Bodmer, denn die genaue Zusammensetzung der Gewürzmischung ist und bleibt ein Geheimnis. Nur zweimal im Jahr, während des Pferdemarkts und beim Waldfest wird dieser spezielle TSV Bauchspeck angeboten.

Besondere Stimmung beim Fest

Während des Corona-Lockdowns gab es zwar „Bauchspeck to go“, der auch gut verkauft wurde, aber die Stimmung auf der kleinen Waldlichtung fehlte einfach, sowohl den Gästen als auch den Vereinsmitgliedern. Mit einem blauen Auge ist der TSV Bietigheim bisher durch die Pandemie gekommen, viele Mitglieder sind zum Glück am Ball geblieben, aber durch das fehlende Training besteht ein großer Nachholbedarf bei den Kindern: „Sie konnten zwei Jahre nicht richtig üben und hinken nun im Können hinterher“, seufzt Sportvorstand Harald Eigel. So gibt es viele Anfänger und weniger Fortgeschrittene durch Corona, aber alle sind froh, dass sie wieder voll durchstarten können.

Fast 300 Vereinsmitglieder werden für das dreitägige Waldfest benötigt und durch Mundpropaganda gelang es schnell, genug ehrenamtliche Freiwillige zu finden: „Wer einmal dabei war, ist infiziert und will wieder mitmachen“, weiß Günter Krähling der 1. Vorsitzende. Die Geselligkeit, das gemütliche Zusammensitzen stehen im Vordergrund und ein „endlich findet es wieder statt“ war von allen Seiten zu hören. Auf der gesamten Lichtung herrschte ein buntes Treiben, die Sonne lachte vom Himmel und an den Tischen wurde ganz entspannt getrunken, gegessen und ausgiebig geschwätzt.

Einsatz fürs Fische angeln

Volle Wassereimer wurden vorsichtig zum Ende der Wiese getragen, wo sich immer mehr Kinder sammelten. Hinter einem Absperrband bereitete die Abteilungsleiterin Turnen Coco Ziegler allerlei Spiele vor: „Wir haben mehrere Mitmachstationen wie Fische angeln, Diabolo und Poi Bälle, Becher-Laufstelzen und Duo Ski“. Rund um das kleine Planschbecken, in das sich das kühle Nass ergoss, standen die Kinder dicht beieinander. Neugierig betrachteten sie die roten Fische, Anker sowie grüne Delphine, die mit einer Magnet-Angel herausgefischt werden sollten. Ein Stückchen weiter, im schattigen Zelt, stand auch die altgewährte und beliebte Bonbonschleuder vor der zwei Bälle auf ihren Einsatz warteten. Mit viel ermutigendem Jubel der Umstehenden wurde hier versucht alle wild durch die Luft fliegenden Bonbons zu fangen, um sie sich anschließend schmecken zu lassen.

Zum 51. Mal gefeiert

Der Familiennachmittag mit dem eigenen Programm für die kleinen Besucherinnen und Besucher ist noch nicht so alt wie das gesamte Waldfest, das in diesem Jahr zum 51. Mal veranstaltet wird: „Wir wollten den Sonntagnachmittag für Familien noch attraktiver gestalten“, erklärt Jan Bodmer und die vielen strahlenden Kinderaugen bestätigten, dass das Konzept offensichtlich aufgegangen ist.

Bei all dem Aufwand wirft das Waldfest zwar nicht allzu viel Gewinn für den Verein ab, aber in erster Linie soll die große Hocketse auf der idyllischen Lichtung in Bietigheim-Bissingen allen Spaß machen und man kann nun auch nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit wieder miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen sowie richtig gut essen. Und das ist auch am Montag noch möglich, denn bis weit in die Abendstunden lädt der TSV Bietigheim noch zu seinem Waldfest ein.

 
 
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