Höchste Auszeichnung für Löchgauer Verdienstkreuz für Rudolf Gauger

Von Yannik Schuster
Landrat Dietmar Allgaier überreichte Rudolf Gauger (links) das Bundesverdienstkreuz Foto: /Martin Kalb

Für 64 Jahre Engagement im evangelischen Jugendwerk wurde das Löchgauer Urgestein ausgezeichnet.

Rudolf Gauger wurde am Dienstag für sein lebenslanges Engagement in der Jugendarbeit mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der höchsten Anerkennung des Bundes ausgezeichnet. Zahlreiche Weggefährten und Ehrengäste waren zu diesem Anlass in die Löchgauer Gemeindehalle gekommen.

Bürgermeister Robert Feil betonte, wie wichtig das Ehrenamt für die Gesellschaft sei. „Durch Menschen wie Sie wird unsere Gesellschaft lebendiger und wärmer.“

„Unermüdliche Hingabe“

Heiko Salzer, Vorsitzender des Fördervereins des evangelischen Jugendwerks im Bezirk Besigheim, lobte Gauger für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Hingabe für junge Menschen, die das Leben vieler bereichert und positiv beeinflusst haben. Der Förderverein war es, der den Orden beim Staatsministerium beantragt hatte. Bereits 1954 war Gauger in die Jugendarbeit eingestiegen, animiert durch ein Treffen des CVJM/Eichenkreuz im Neckarstadion. Viele Jahre übernahm er die Verwaltung des Freizeitheims in Mellau. Dort habe der gelernte Schlosser und Starkstromtechniker sein Fachwissen in fast allen handwerklichen Bereichen eingebracht. Zudem habe er zahlreichen Gruppenfreizeiten in unterschiedlichen Ländern begleitet und gestaltet.

Von 1959 bis 2021 war Gauger die Anlaufstelle für die Verwaltung des Zeltlagermaterials. „Du hast gezeigt, dass die Arbeit mit Jugendlichen eine der erfüllendsten und wichtigsten Aufgaben ist, die man in der Gesellschaft übernehmen kann“, so Tobias Wandel, Vorstandsmitglied des Fördervereins.

Pfarrerin Dorothee Lächler sagte, was Gauger alles für die Kirchengemeinde getan habe, das könne man gar nicht aufzählen. 28 Jahre lang engagierte er sich im Kirchengemeinderat. Er habe dafür gesorgt, dass Menschen gute Stunden verbringen können. Die Pfarrerin verlas zudem Grußworte des Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl.

Respekt vor Lebensleistung

Die eigentliche Verleihung des Ordens übernahm schließlich Landrat Dietmar Allgaier in Vertretung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Verlässlichkeit und Beständigkeit seien Eigenschaften, die heute immer weniger Menschen zugesprochen werden können, sagte er. Auf Rudolf Gauger würden sie jedoch unabhängig von Dekaden zutreffen. Er habe viele Freizeiten für Kinder und Jugendliche geleitet und ihnen damit Spaß, Bildung und Freude bereitet. Ohne ihn wären viele Begegnungen nicht zustande gekommen, so der Landrat, der ebenfalls Grüße von Ministerpräsident Winfried Kretschmann übermittelte. „Ich habe großen Respekt vor Ihrer Lebensleistung und verneige mich aus Demut und Anerkennung.“

Gauger selbst sagte: „Als ich vor wenigen Wochen das Schreiben des Ministerpräsidenten erhalten habe, konnte ich es kaum glauben. Ich bin dankbar für jede Person, die mir in meinem Leben begegnet ist und mich auf irgendeine Art und Weise unterstützt hat.“ Besonders bedankte er sich bei seiner bereits verstorbenen Frau Margarete, die ihn stets ermutigt habe, seine Ziele zu verwirklichen und eine Inspiration für ihn gewesen sei. „Diese Auszeichnung ist nicht nur einer Anerkennung meiner Arbeit, sondern auch eine Erinnerung daran, dass wir in einer Gemeinschaft leben, in der wir uns gegenseitig unterstützen und ermutigen sollten.“

Auch wenn er sich nie als Verkündiger sah, war es ihm dennoch aus Glaubensgründen wichtig, sich einzubringen. „Ich hoffe, dass ich durch mein Handeln eine Inspiration für viele junge Menschen sein und wünsche mir, dass ein Funke meiner Leidenschaft auf sie überspringt.“  Yannik Schuster

 
 
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