Hohenhaslach Zwei Meter tiefe Doline auf Feld entdeckt

Von Michaela Glemser
Das Erdloch, die Doline, zwischen Sachsenheim und Hohenhaslach, kurz nach der Abzweigung zum Aussiedlerhof Langmantel, ist abgesperrt. Foto: /Martin Kalb

Bei Hohenhaslach haben Spaziergänger einen Erdeinbruch entdeckt, der in der Nähe einer Ölleitung liegt.

Eigentlich sollen auf der Ackerfläche an der Landesstraße L1110 zwischen Großsachsenheim und Hohenhaslach ungefähr auf der Höhe der Bushaltestelle „Langmantel“ demnächst die ersten Feldfrüchte wachsen. Doch gegenwärtig ist ein Teilbereich mit rot-weißen Flatterbändern großräumig abgesperrt. Vergangenen Sonntag haben Spaziergänger und Radfahrer erstmals auf besagter Feldfläche eine sogenannte „Doline“ entdeckt.

Prozess kommt durch versickerndes Regenwasser

Diese kreisrunde Vertiefung entstehe, nach Auskunft des Pressesprechers des Landratsamts Ludwigsburg, Dr. Andreas Fritz, durch Lösungsprozesse im Untergrund und zwar typischerweise in kalk- und gipshaltigem Gestein. Diese Prozesse würden durch versickerndes Regenwasser gefördert, denn es löse das Karbonatgestein im Laufe der Zeit auf, erläutert Fritz.

Die dabei entstehenden unterirdischen Hohlräume können einstürzen und an der Oberfläche als „Einbruchdolinen“ sichtbar sein. Der Leiter des Teams Infrastruktur und Umwelt bei der Stadtverwaltung Sachsenheim, Simon Michel, teilte in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit, dass die Doline vor den Toren von Hohenhaslach rund zwei Meter tief und am Grund mit Wasser gefüllt sei. Da in rund zehn Metern Entfernung zur Doline unter der Erdoberfläche die Mineralölfernleitung der „Deutschen Transalpine Ölleitung GmbH“ verlaufe, würden nun entlang der Trasse mehrere geologische Untersuchungen durchgeführt, so der Pressesprecher des Landratsamts. Damit sollen mögliche Lockerungen und Hohlräume identifiziert werden, um auszuschließen, dass von der aufgetretenen Doline für die Ölfernleitung eine Gefahr ausgeht. Außerdem prüfen die Fachleute des Landratsamts, ob die parallel verlaufende Landesstraße L1110 von der Erdsenkung beeinträchtigt ist.

Weitere Erdsenkungen können nicht ausgeschlossen werden

Der Grundstückseigentümer, der das Feld selbst nicht bewirtschaftet, hat die Doline großräumig abgesperrt, um mögliche Unfälle zu verhindern. „Im nahen Umfeld der aufgetretenen Doline sind uns bislang keine weiteren solche Erdsenkungen bekannt. Aufgrund der geologischen Verhältnisse kann dies jedoch nicht ausgeschlossen werden“, teilt Fritz mit.

Ähnliche bekannte Dolinen-Gebiete gibt es beispielsweise in Asperg, Korntal oder Sersheim. Oft werden Dolinen anschließend wieder mit Erde verfüllt.

 
 
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