Holger Albrich und Dieter Baum wollen eine sichere Ortsdurchfahrt in Ochsenbach Die örtlichen Chefs pochen weiter auf Tempo 30

Von Mathias Schmid
Ochsenbachs Ortsvorsteher Dieter Baum an der Engstelle der Ochsenbacher Ortsdurchfahrt. Er lehnt die Rückkehr zu Tempo 50 ab. Dies sei hier ein Sicherheitsrisiko. Foto: Martin Kalb

Dass in Ochsenbach wieder Tempo 50 gelten soll, wollen Bürgermeister Holger Albrich und Ortsvorsteher Dieter Baum nicht akzeptieren.

Wenn Dieter Baum in diesen Tagen durch die Ortsdurchfahrt in Ochsenbach läuft, wird ihm bei einem Gedanken unwohl: dass hier bald wieder Tempo 50 gelten soll (die BZ berichtete). Aus Gesprächen mit Bürgern und aus eigenen Beobachtungen ist für den Ortsvorsteher klar: Das wäre zu gefährlich und nicht vermittelbar. Mit der Unterstützung von Bürgermeister Holger Albrich will er sich deshalb weiter für eine Temporeduzierung stark machen – am liebsten ganztags Tempo 30.

„Nach so langem Hin und Her kann es keine Rückkehr zu Tempo 50 geben. Das würde das Erreichte ad absurdum führen“, sagt Baum mit Blick auf die mittlerweile vier Jahre andauernden Bemühungen für eine bessere Verkehrssituation in Ochsenbach, die von der Initiative „Verkehr-im-Kirbachtal“ angestoßen wurde. Wenn man die Engstellen sehe, die durch das neue Park- und Pollerkonzept entstanden sind, „ist die Breite zu gering für Tempo 50“ und würde gefährliche Situationen heraufbeschwören.

Auch Bürgermeister Albrich findet deutliche Worte: „Wir halten natürlich an Tempo 30 fest, aus Gründen der Verkehrssicherheit auch tagsüber, nachts ohnehin aus Lärmschutzgründen. Wir werden das einfordern.“ Dass das Landratsamt jüngst über die BZ angekündigt hat, die temporären Tempo-40-Schilder einfach wieder zu entfernen, nun, da das neue Park- und Pollerkonzept umgesetzt ist, habe auch ihn überrascht. „Die Kommunikation über die Zeitung war sicher nicht glücklich, aber das ändert an der Sache nichts. Wir sehen nicht ein, dass jetzt, wo durch das neue Parkierungs- und Pollerkonzept eine Verbesserung erreicht ist, wieder Tempo 50 gelten soll. Das werden wir nicht einfach so hinnehmen.“

Denn das neue Verkehrskonzept, speziell in der Dorfstraße, sei eigentlich auch auf eine geringere Geschwindigkeit ausgerichtet. Dass auch tagsüber Tempo 30 möglich ist, darauf „hatten wir nach den Aussagen des Landratsamtes vor dem Verkehrskonzept gehofft. Deshalb wurde auch das Verkehrskonzept mit Parkierung und Pollern vor dem Hintergrund einer reduzierten Geschwindigkeit beauftragt. Die Parkierung und die gesamte Straßensituation sind jetzt auf maximal Tempo 40 ausgelegt“, erklärt der Bürgermeister und fügt aus Beobachtungen an: „In der Kombination mit Tempo 40 war bereits eine deutliche Verbesserung der Situation erkennbar. Dieser Erfolg macht es umso unverständlicher, dass nun wieder Tempo 50 gelten soll.“

Als Beispiel für eine solche Stelle, die nur mit weniger schnellen Fahrzeugen funktioniert, nennt Ortsvorsteher Baum die gewollte Engstelle in Richtung Hohenhaslach, wo eine Insel die Straße verengt. „Wenn sich da zwei LKW begegnen, wird es schon relativ pfiffig.“ Und kommen die dann auch noch mit Tempo 50 aufeinander zu, „kann das auf jeden Fall zu gefährlichen Situationen führen“. Und das sei ja beides ganz entgegen dem Sinne der neuen Verkehrsregelungen. Auch Ausweichverkehr auf den Gehweg hat er an dieser Stelle schon beobachtet.

Dass eine letztlich erlaubte Geschwindigkeit ohnehin nicht so entscheidend ist, weil es eventuell ohnehin schwer ist, Tempo 50 zu erreichen, will Bürgermeister Albrich nicht gelten lassen. „Vielleicht kann man auch argumentieren, dass jetzt ohnehin nicht mehr schneller als 40 gefahren werden kann. Aber das ist natürlich kein Grund, wieder Tempo 50 einzuführen.“ Eine Erhöhung der Geschwindigkeit bringe definitiv wieder „weniger Verkehrssicherheit“. Er berichtet: „Wir haben uns bereits ans Landratsamt gewandt, mit der Bitte, zumindest bis zur Entscheidung über den Lärmaktionsplan bei Tempo 40 zu bleiben.“ Eine Antwort steht noch aus.

 
 
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