Hospiz Start mit sechs Betten

Von Uwe Mollenkopf
Der bisherige Standort des Hospizes in der Gartenstraße 40/1. Die Arbeiten am künftigen Standort im „Haus Lindenhain“ in der Pforzheimer Straße haben bereits begonnen. Foto: Martin Kalb

Das Hospiz in Bietigheim wurde vor 20 Jahren eröffnet. Coronabedingt entfielen die meistern Veranstaltungen des Jubiläumsjahres.

Mit großen und kleinen Konzerten, Lesungen und weiteren Veranstaltungen wollte das Hospiz in Bietigheim-Bissingen dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern. Aufgrund der Coronakrise mussten jedoch die meisten Veranstaltungen entfallen. Immerhin kann sich die Einrichtung auf ihr neues Domizil in der Pforzheimer Straße freuen, für das vor Kurzem der erste Spatenstich war (die BZ berichtete). Dabei gab es auch einen Blick zurück auf die Geschichte des Hospizes.

Nach den Ausführungen von Ute Epple, der Vorsitzenden des Trägervereins und stellvertretenden Vorsitzenden der Stiftung Hospiz, wurde bereits im Frühjahr 2000 parallel zu den Umbauarbeiten des ehemaligen Altenpflegeheims in der Gartenstraße von dem neugegründeten Hospizverein mit einem ersten Ausbildungskurs für Ehrenamtliche begonnen. Der Umbau selbst wurde von der Bietigheimer Wohnbau unter Federführung von Architekt Fritz Dautel ausgeführt. Im Lauf des Jahres seien dann Krankenschwestern und -pfleger für die neue Pflegeeinrichtung gesucht und gefunden worden, so Ute Epple. Darunter war auch der Pflegedienstleiter Thomas Dübner, der seitdem das Hospiz leitet und Ansprechpartner für viele Menschen wurde, wenn es um eine Aufnahme in das stationäre Hospiz ging.

Eröffnung im September 2000

Die offizielle Eröffnung des Hospizes fand am 17. September 2000 mit einem Gottesdienst in der Pauluskirche und einem Tag der offenen Tür statt. Sechs Betten hatte das Hospiz zu diesem Zeitpunkt, heute sind es sieben. In der Einrichtung werden Hilfsbedürftige, die nur noch begrenzte Lebenserwartungen haben, menschenwürdig in ihrer letzten Lebensphase begleitet.

„Ab 2001 erfolgten dann der Ausbau des ambulanten Hospizdienstes, der Aufbau eines Trauerangebotes, der Aufbau von Kursangeboten für die breite Öffentlichkeit, und das Hospiz wurde Kooperationspartner im Palliative Care Team des Landkreises, indem Geräte und Materialien für die Patientenversorgung für dieses Team gelagert werden“, berichtete die Vorsitzende des Trägervereins.

Ein wichtiger Meilenstein war auch die Gründung der Stiftung  Hospiz Bietigheim-Bissingen am 10. Juli 2004, um das Haus dauerhaft finanziell abzusichern.

Im 20. Jahr ihres Bestehens will die Einrichtung nun wieder Neues wagen: Die Stiftung Hospiz Bietigheim-Bissingen hat das ehemalige MS-Heim „Haus Lindenhain“ von der Stadt  Bietigheim-Bissingen erworben und wird durch einen An- und Umbau ein großes Hospizhaus mit zwölf Betten, Schulungsräumen, Mitarbeiterbereich und Verwaltung errichten. Die Gesamtkosten werden auf 5,8 Millionen Euro beziffert.

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ersetzt der Spatenstich für dieses Bauprojekt nun die Jubiläumsveranstaltung, die für den 25. September im Kronenzentrum vorgesehen war. Dort sollte auch Herta Däubler-Gmelin eine Festrede halten. Das ist nun ausgefallen, doch ganz ohne Veranstaltungen wird das Jahr 2020 dennoch nicht ablaufen. Wie einer Broschüre des Hospizes zu entnehmen ist, gibt es zum Beispiel die Reihe „Das gelbe Sofa“, einen Gedenkgottesdienst im November in der Kilianskirche in Bissingen, und am 20. Dezember, kurz vor Weihnachten, ist ein Benefizkonzert der Bosch Big Band in der Festhalle in Gemmrigheim geplant.

 
 
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