Hundesteuer in Korntal-Münchingen Für Hundebesitzer wird’s jetzt teuer

Von Stefanie Köhler
Wer in Korntal-Münchingen einen Hund besitzt, muss künftig deutlich mehr für die Haltung bezahlen. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ein Antrag im Korntal-Münchinger Gemeinderat sorgt dafür, dass Hundebesitzer für die Haltung tiefer in die Tasche greifen müssen, als die Stadtverwaltung dies vorgesehen hatte.

Vom neuen Jahr an sollen Hundebesitzer in Korntal-Münchingen 102 statt wie bisher 90 Euro für ihren Vierbeiner zahlen – so hatten es die Mitglieder des Verwaltungsausschusses mehrheitlich auf Vorschlag der Stadtverwaltung abgenickt. Das Plus von 9000 Euro käme der angespannten Haushaltslage zugute.

Dann stellten die Grünen in der Sitzung des Gemeinderats einen Änderungsantrag, wonach die Hundesteuer stärker steigen soll als geplant: auf 110 Euro für den Ersthund. Für den zweiten und jeden weiteren Hund wird der jeweilige Steuersatz verdoppelt. Das Ansinnen hatte Erfolg: Die Räte stimmten mehrheitlich dafür. Bei Kampfhunden gehen die Grünen mit der Verwaltung mit: Ein Kampfhund kostet künftig 550 statt wie bisher 500 Euro im Jahr. Auch hier verdoppelt sich die Hundesteuer für einen weiteren Vierbeiner.

Erhöht Korntal-Münchingen die Hundesteuer künftig regelmäßig?

Lore Piette von den Grünen sagte, die letzte Hundesteuererhöhung liege schon zehn Jahre zurück. Der Aufwand – Leerung, Instandhaltung, Mülltüten, Verwaltungskosten – für die Dogstationen sei erheblich. „Die meisten umliegenden Städte haben bereits eine deutlich höhere Hundesteuer. Das sind die Gründe, warum wir die vorgeschlagene Gebührenerhöhung zu niedrig fanden.“ Aus Piettes Sicht sollen die Steuersätze unter Berücksichtigung der Unkosten für die Stadt regelmäßig angepasst werden.

Hunde sind laut Frank Benz, im Rathaus für die Finanzen zuständig, in Korntal-Münchingen so günstig wie in keiner anderen Kommune im Umkreis. Ditzingen verlangt derzeit 96 Euro, Hemmingen 100 Euro. Die anderen Orte liegen ab 110 Euro (Schwieberdingen) aufwärts bis 144 Euro (Sachsenheim).

Wer Kampfhunde hält muss noch tiefer in die Tasche greifen. Foto: picture-alliance/ dpa

Ähnliches gilt für Kampfhunde: Markgröningen und Schwieberdingen setzen mit 900 Euro die höchsten Steuersätze an. Hemmingen fordert aktuell ebenfalls 500 Euro, gefolgt von Gerlingen (540 Euro) und Ditzingen (576 Euro).

Der Fraktionschef der FDP, Peter Ott, wiederholte seinen Unmut angesichts der Erhöhung. Die Hundesteuer sei nicht zweckgebunden – anders als eine Gebühr fließt sie in den großen Haushaltstopf – und komme deshalb nicht den Hundebesitzern entgegen. Die Hundesteuer sei außerdem ungerecht, weil andere Haustiere nicht besteuert würden, zumal der Hund für viele Menschen ein wichtiger sozialer Faktor sei. Und sie ändere auch nichts daran, dass der Kot auf Wegen und Straßen liegenbleibt, auf Wiesen und Äcker.

„Die Kampfhunde machen das Geld“, heißt es über die Hundesteuer

Zurzeit hat es in Korntal-Münchingen 724 Vierbeiner, davon 636 Ersthunde, 42 Zweithunde, acht Kampfhunde – davon zwei Zweitkampfhunde –, zwei Zwinger und 36 steuerbefreite Hunde. Dazu gehören Blindenhunde, Rettungshunde oder Wachhunde im Außenbereich.

„Die Erträge aus der Hundesteuer gehen kontinuierlich hoch“, sagte Frank Benz von der Stadtverwaltung. Das liegt daran, dass es in der Stadt in den vergangenen Jahren immer mehr Hunde gibt – auch mehr Kampfhunde. Deren Zahl hat sich verdoppelt. Benz’ Feststellung: „Die Kampfhunde machen das Geld.“

 
 
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