In Ludwigsburg findet die Vesperkirche statt „Die Begegnung am Tisch ist das Zentrale“

Von Heidi Vogelhuber
So konnte man früher zur Vesperkirche in der Friedenskirche zusammenrücken. In diesem Jahr wird mehr Abstand gehalten. Stattfinden soll die Vesperkirche aber in Präsenz. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

In diesem Jahr soll die Vesperkirche in Ludwigsburg in Hybrid-Form stattfinden: vor Ort in der Friedenskirche und als Mitnehm-Angebot vom Kirchenkeller aus.

Sowohl als auch“, sagt Martin Strecker, der Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands Ludwigsburg, und lacht. Ja, die Vesperkirche findet in diesem Jahr in Ludwigsburg wieder in Präsenz statt. Nein, nicht ganz in gewohnter Form.

„Andere Städte, etwa die Landeshauptstadt, haben sich anders entschieden“, berichtet er, jedoch habe die Leonhardskirche in Stuttgart auch andere örtliche Gegebenheiten. In der Friedenskirche in Ludwigsburg sollen aber ab Sonntag, 13. Februar, bis Sonntag, 6. März, täglich von 12 bis 13.45 Uhr Essen ausgegeben werden.

„Die Begegnung am Tisch ist das Zentrale. Das ist das, was für uns sein muss“, sagt Strecker. Gerade während der Pandemie sei Einsamkeit und Isolation ein großes Probleme gewesen, daher sei das gemeinsame Essen den Organisatoren wichtig. „Wir mussten Abwägen, was wir tun können und was wir lassen müssen“, so der Diakon. Es werde so umgesetzt, wie es eben möglich sei. „Wir werden immerzu schauen, ob die Abläufe passen und ob wir nachjustieren müssen“, ergänzt Projektleiterin Bärbel Albrecht.

Manches bleibt gleich

„Die Karlshöhe wird wieder für uns kochen und es wird auch wieder Kuchen geben, die gespendet werden“, kündigt Albrecht an. Das sei also wie in den vielen Jahren zuvor. Aber es gebe in diesem Jahr auch Unterschiede zu früher: „Gäste können nur diejenigen sein, die die 2G-Plus-Regel erfüllen“, erklärt Pfarrerin Gisela Vogt die gesetzlichen Vorgaben. Daher müsse am Eingang der Impfstatus per QR-Code und der Lichtbildausweis kontrolliert werden.

Fester Sitzplatz für jeden

Wichtige Einschränkung sei auch, dass die Gäste über die Zeit des Aufenthalts an einem festen Platz bleiben. Speisen sowie Kaffee und Kuchen werden ihnen an den Platz gebracht. Auf dem Weg zum Platz sei das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend.

Auch die Anzahl der Sitzplätze muss reduziert werden, statt der üblichen 350 bis 500 Essen täglich werden es um die 160 Sitzplätze sein. Ob das nicht zu wenig Plätze seien? „Wir haben bereits an der Anzahl der Ehrenamtlichen gemerkt, dass aus Vorsicht weniger mitmachen“, sagt Projektleiterin Albrecht (siehe auch Infobox). „Sicherlich werden auch weniger Leute kommen, die aus Solidarität mitessen“, ergänzt Strecker.

„Ja, das sind alles Hürden. Wir wollen aber auch niemanden wegschicken“, erklärt Albrecht. Deshalb wird zusätzlich zum Angebot im Kirchenraum auch eines zum Mitnehmen gemacht. Am Kirchenkeller an der Kirchenrückseite gibt es auch To-Go-Angebote. Schlecht für die Umwelt und die Müllbilanz? Nein, denn es wird ein Mehrweg-System genutzt, das von der Firma Rieber mit Sitz in Ludwigsburg gesponsert wurde. „Die Firma spendet uns schon lange Ausgabegerätschaften. Dieses Jahr haben sie Edelstahl-Behältnisse mit Kunststoffdeckeln zur Verfügung gestellt“, erklärt Pfarrerin Vogt. Die Abholer bekommen ein Kärtchen mit einem QR-Code. Wenn sie das Geschirr zurückbringen, nehmen sie an einer Tombola teil und können Preise gewinnen.

Durch die luftigere Anordnung der Tische, können Zusatzangebote wie Frisör, Fußpflege und anderes in diesem Jahr nicht stattfinden. Eine Ambulanz soll aber organisiert werden – noch fehlen dazu jedoch Ehrenamtliche aus dem medizinischen Bereich. „Das Wort des Tages kann stattfinden und auch die Sonntags-Gottesdienste“, kündigt die Pfarrerin an.

„Für uns als Kirche und Diakonie ist das Signal wichtig: Wir sind da“, sagt Strecker. „Wir hoffen natürlich, dass es 2023 wieder wuselt im Kirchenraum“, ergänzt Albrecht.

www.vesperkirche-ludwigsburg.de

 
 
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