Influencer aus Bietigheim-Bissingen: „Ich möchte meine Heimatstadt bekannt machen“

Dimitrios Theodoridis kommt aus Bietigheim und hat 400.000 Follower auf Instagram. Als Influencer und Model startet er durch und ist sogar in den USA bekannt.

Vom Industriemechaniker zum erfolgreichen Influencer: Das ist die Geschichte von Dimitrios Theodoridis aus Bietigheim-Bissingen. Geboren ist er 1997 in Backnang, 2002 zog seine Familie nach Bietigheim. „Ich liebe die Stadt und fühle mich einfach sehr wohl hier“, sagt er im Gespräch mit der BZ.

428.000 Follower hat er aktuell auf der Social-Media-Plattform Instagram. Dort lädt er vor allem Videos, sogenannte Reels, hoch, in denen er für verschiedene Marken modelt. Für besondere Aufträge reist er sogar in die USA oder nach London, wohnt aber weiterhin in Bietigheim-Bissingen.

Ausbildung bei der Firma Geiger

So richtig viral ging Theodoridis erstmals vor circa einem Jahr. „Ich habe vier Jahre lang bei der Firma Gerhard Geiger gearbeitet“, erklärt er, „auf Instagram habe ich zum Spaß nebenher Reels hochgeladen.“ Als dann die ersten Kooperationsangebote von verschiedenen Modemarken eingingen und andere berühmte Influencer ebenfalls auf ihn aufmerksam wurden, habe er seinen Job schließlich gekündigt. „Das ist alles ganz plötzlich passiert“, erinnert er sich. Der Influencer Magno Scavo mit seiner Modemarke Scavo habe ihn am Anfang seiner Karriere kontaktiert, für dessen Kollektion auf Instagram zu modeln.

Acht bis neun Kooperationen seien bisher zustande gekommen, beispielsweise für die Marken Birmingham Wear, Mauboussin Parfums und auch für Calvin Klein stand er als Model vor der Kamera. Das jüngste Reel zeigt ihn am Pool für die Marke Mauvais. Gemeinsam mit dem Fotografen Stefano Paratore, der ein Studio in Bissingen hat, hat sich Theodoridis all das aufgebaut. „Wenn eine Modemarke eine Kooperation per Direktnachricht anfragt, gibt sie uns genau vor, wie sie sich das Reel vorstellt.“ Dann setzt er die Produkte in Szene, seien das Hemden, Hosen oder ein Parfum.

Das Video wird daraufhin geschnitten und den Anforderungen entsprechend bearbeitet. Der Kooperationspartner prüft das Video und fügt sein Logo ein, bevor es sowohl auf dem Account der Marke, als auch auf dem von Dimitrios Theodoridis gepostet wird. Für die englische Herrenmarke Father And Sons hat er mit seinem Fotografen zum Beispiel vor dem Ludwigsburger Schloss gedreht.

Pro Reel bekommt er seiner Aussage nach circa 1800 Dollar – das sind umgerechnet etwas mehr als 1670 Euro. „Ich kann mittlerweile davon leben. Es läuft wirklich alles sehr gut und ich habe viel Spaß an meiner Arbeit“, sagt der 27-Jährige. „Manchmal werde ich sogar auf der Straße erkannt und angesprochen.“

Auch ein gemeinsames Video mit der Bäckerei Stöckle findet sich auf seinem Instagram-Account. Dort sieht man Theodoridis in einem Sessel sitzen, erst wird er beim Kaffeetrinken gezeigt, dann rückt ein Magazin in den Vordergrund. „Mittlerweile müssten es sieben bis acht vor allem digitale Magazine aus den USA sein, die mich interviewt und einen Bericht geschrieben haben“, meint er. Darunter das Hollywood Times Magazine sowie die Zeitschrift Egeronix. Er war sogar auf dem Times Square in New York City zu sehen, der Egeronix-Artikel wurde dort nämlich eingeblendet.

Auch in den Staaten bekannt

In den USA berichtete er von seinem Werdegang und dem Alltag als Mode-Influencer. Den Magazinen gegenüber lässt er nicht unerwähnt, dass er aus Bietigheim-Bissingen kommt. „Ich möchte meine Heimatstadt bekannt machen. Egal ob in New York oder in London – sie alle sollen Bietigheim kennenlernen“, erklärt er.

Auch auf der Kinoleinwand in Leonberg war Theodoridis schon zu sehen. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Unternehmer Marc Gebauer hat er nämlich eine Werbung für dessen Unternehmen gedreht. Gebauer arbeitet eng mit der Uhrenfirma Rolex zusammen, die auch in dem Werbespot eine Rolle spielte. „Wir haben in einem Flugzeug gedreht und ich habe den Co-Piloten von Gebauer gespielt. Das war ein richtig cooles Erlebnis.“

Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Für die große Leinwand steht er bald wieder als einer von etwa 2000 Komparsen vor der Kamera – und zwar für den neuen Film von Anne Hathaway. In Oberhausen, Nordrhein-Westfalen, fällt im Juli schon die erste Klappe für den Film der Oscar-Preisträgerin mit dem Arbeitstitel „Mother Mary“. Interessierte können sich noch bis 3. Juli bewerben, Theodoridis aber wurde per Instagram kontaktiert und zum Dreh eingeladen. „Ich sollte erst einige Bilder von mir schicken. Daraufhin wurde ich direkt für die Dreharbeiten angenommen“, berichtet er.

Erst sechs bis sieben Tage vorher wird er erfahren, um was es in der Szene gehen wird. Mit Anne Hathaway soll er aber auf jeden Fall gemeinsam vor der Kamera stehen. „Ich bin sehr aufgeregt“, gibt er zu, „ich hoffe, dass ich überhaupt ein Wort herausbekomme. Schließlich kenne ich sie nur aus den Filmen, ihr wirklich gegenüber zu stehen, wird mit Sicherheit eine spannende Erfahrung“, sagt er.

Schauspielerei als großes Ziel

Generell schwärmt der Influencer von der Schauspielerei, am liebsten würde er beruflich in diesem Bereich tätig sein. „Ich bin zwar kein gelernter Schauspieler, aber das wäre wirklich ein großer Traum von mir.“ Was in Zukunft sonst noch kommt? Neben weiteren Kooperationen und damit verbundenen Drehs möchte er „einfach schauen, wie es weitergeht. Im September möchte ich nach Los Angeles fliegen, da darf ich bei einer Veranstaltung am Roten Teppich zuschauen.“

Eines weiß Dimitrios Theodoridis aber sicher: „Ich möchte eine Inspiration für andere sein, denn ich bin nicht als Reicher geboren, sondern habe mir alles selbst erarbeitet. Ich will den Menschen da draußen zeigen, dass man immer Gas geben und an seinen Träumen festhalten soll.“