Das Haus in der Ingersheimer Tiefengasse 8 kann mit den Gebäuden 4 und 2 abgerissen werden. Der Backsteinbau sei kein Kulturdenkmal, so das Landesamt für Denkmalpflege nach einem Ortstermin am 18. Juni.
Ingersheim Abbruch besiegelt
Das Denkmalamt sieht in dem Gebäude Tiefengasse 8 in Ingersheim kein erhaltenswertes Kulturdenkmal.
Diese Begehung geht auf die Initiative der WIR-Gruppe im Ingersheimer Gemeinderat zurück, die einen eventuellen Schutzstatus des Gebäudes prüfen lassen wollte. In der Ratssitzung im Mai hatte Karin Zimmer (WIR) einen entsprechenden Antrag gestellt, was von Gremium jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Der Grund: Schon Jahre zuvor war dem Gebäude ein Schutzstatus abgesprochen worden. Zimmer nahm den Beschluss jedoch nicht hin und muss nun eine erneute Niederlage hinnehmen.
Bei dem Backsteingebäude handle es sich um ein Einhaus, das kurz nach 1900 errichtet wurde, so das Landesdenkmalamt. Der Bau weise mit Ausnahme eines teils getreppten Giebels keine weiteren Zierelemente auf. Wissenschaftliche, künstlerische und heimatgeschichtliche Gründe seien nicht in dem Maße vorhanden, was eine Unterschutzstellung rechtfertigen würde, heißt es in der Begründung. Allerdings müssten Belange des archäologischen Denkmalpflege berücksichtigt werden, schränkt das Amt ein – das Gebäude befinde sich auf einer archäologischen Verdachtsfläche und sei ein „Prüffall“.
Die Gemeindeverwaltung sicherte zu, dies zu beachten, sollte archäologisch Entsprechendes festgestellt werden, werde das Denkmalamt eingeschaltet. Auch ein späterer Investor werde über diesen Sachverhalt informiert. Nun kann, nach der baurechtlichen Genehmigung und der Vergabe in der Ratssitzung am kommenden Dienstag mit dem Abbruch der drei Gebäude begonnen werden.
Eine Neubebauung soll, wie in der BZ berichtet, ein Element des neuen Gebietes „Inneres Ei“ und der „Neuen Mitte“ werden. Der Baubeginn ist für Ende September vorgesehen, dazu muss die Bushaltestelle möglicherweise kurzzeitig und die Tiefengasse halbseitig gesperrt werden.