Ingersheim „Am schönsten ist die Geselligkeit“

Von Jennifer Stahl
Die Singgemeinschaft Ingersheim probt schon fleißig für das Jubiläums-Konzert am Samstag. Los geht es um 18 Uhr mit Bewirtung, das musikalische Programm beginnt um 19.30 Uhr. Foto: /Oliver Bürkle

Die Singgemeinschaft Ingersheim feiert 150-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erhält der Chor vom Land die Conradin-Kreutzer-Tafel und lädt am Samstag zum Jubiläums-Konzert in der SKV-Halle ein.

Die Singgemeinschaft Ingersheim feiert 150-jähriges Jubiläum: Gegründet im Jahr 1874, schlossen sich sangesfreudige Männer zusammen und gründeten den Gesangsverein „Liederkranz“, dieser wurde nach dem zweiten Weltkrieg zur „Gesangsabteilung im SKV“. „Früher durften Frauen noch nicht im Chor singen – erst 1946 wurde ihnen das erlaubt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende, Elke Hitzker.

„Ich bin seit dem Kinderchor dabei“, erzählt sie weiter, 1968 wurde nämlich aus den Reihen der Aktiven ein „Kleiner Chor“ gebildet und daraufhin der Kinderchor gegründet. Knapp 30 Jahre später fand die Gründung der „Jungen Chorgemeinschaft Ingersheim“ statt, der Kinderchor wurde integriert.

Themen-Konzerte fast jedes Jahr

Die Umbenennung in „Singgemeinschaft“ erfolgte 1970, erst 1986 wurde die Gründung als selbstständiger Verein vollzogen. Von da an gab es in fast jedem Jahr Themen-Konzerte mit Musical-Aufführungen und auch Ausflüge sorgten für ein abwechslungsreiches Vereinsleben.

Die Proben der Singgemeinschaft finden für gewöhnlich in der SKV-Halle in der Schillerstraße statt. „Wir werden immer wieder von Altenheimen und Kirchen eingeladen, um vor Ort zu singen“, sagt Hitzker, „vor Corona waren es aber deutlich mehr Anfragen.“ Apropos Corona, während des Lockdowns wurde dem Verein angeboten, stattdessen in der alten Kelter zu proben. „In der SKV-Halle konnte der Sicherheitsabstand einfach nicht richtig eingehalten werden. Nach der Pandemie mussten wir bei einigen Sängerinnen und Sängern viel Überzeugungsarbeit leisten, weiterzumachen. In der Zeit haben aber leider auch einige aufgehört“, meint Hitzker.

Von 40 Mitgliedern, zeitweise seien es sogar 50 gewesen, sollen nun noch 27 aktiv bei den Proben dabei sein. Auch der immer höher werdende Altersdurchschnitt sorge für einen Rückgang der Mitgliederzahl. In früheren Zeiten seien sie abends nach den Proben noch lange unterwegs gewesen, so Hitzker, das sei nun schon lange nicht mehr der Fall. „Unser Sorgenkind ist zudem der Männerchor. Aktiv singen sieben Männer mit, früher waren es viel mehr“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. So könne statt vier- mittlerweile nur noch dreistimmig gesungen werden. „Die Lieder umzuändern ist schon eine große Herausforderung“, meint sie.

Chorleiter unterstützt

Chorleiter Ulrich Egerer, der auch am Samstag die Gesamtleitung übernehmen wird, wählt die Lieder aus, bringt die Sängerinnen und Sänger auch mal an ihre Grenzen, aber akzeptiert ebenso, wenn mehr Zeit zum Üben benötigt wird. Schließlich geht es um den Spaß, sagt Hitzker.

Auf dem Landes-Musik-Festival in Wangen im Allgäu wurde der Verein am 24. Juni mit der Conradin-Kreutzer-Tafel geehrt. Die Auszeichnung wird an Chöre, Kapellen und Musikvereine für 150 Jahre verliehen. „Gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Besigheim sind wir hingefahren und durften bei der Landesgartenschau singen.“ Wie sie erklärt, darf die Auszeichnung am Festkonzert nicht wie zuvor angenommen noch einmal verliehen werden. Stattdessen möchte Bürgermeisterin Simone Lehnert auf die Verleihung in Wangen hinweisen.

„Singen macht zufrieden“

Am besten gefällt Elke Hitzker an der Singgemeinschaft Ingersheim das harmonische Miteinander. „Am schönsten ist wirklich die Geselligkeit. Manchmal muss man sich abends zu den Proben aufraffen. Danach fühlt man aber, wie zufrieden man plötzlich ist. Das ist es nämlich: Singen macht zufrieden.“

 
 
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