Ingersheim Ein Blick in die Ingersheimer Zukunft

Von itz
Eine Zukunftswerkstatt fand am Samstag in der SKV-Halle statt. Die Ergebnisse fließen in ein Gemeindeentwicklungskonzept ein. Foto: /Oliver Bürkle

In einer Zukunftswerkstatt gab es viele Anregungen, aber auch viele Wunschvorstellungen. Was umgesetzt wird, ist noch offen.

Rund 30 Bürgerinnen und Bürger haben am Samstag an einer Zukunftswerkstatt teilgenommen. Moderiert wurde die Runde in der SKV-Halle von Maxine Gesell und Tobias Meigel vom Stuttgarter Büro Reschl Stadtentwicklung.

Vorangegangen war, wie berichtet, eine Umfrage in der Bürgerschaft, die unter anderem Ergebnisse zur Lebensqualität im Ort lieferte. Die Zukunftswerkstatt sollte diese Erkenntnisse nun vertiefen und konkret benennen.

Bürgermeisterin Simone Lehnert nannte in ihrer Begrüßung die Themen Nahversorgung, Straßenverkehr und bezahlbares Wohnen. Obwohl man finanziell eingeengt sei, würde es viel Potenzial geben. Schon in ihrer Haushaltsrede am vergangenen Dienstag hatte sie auf die Gemeindeentwicklung hingewiesen, weil sie davon überzeugt sei, dass man damit einen großen Beitrag zur dauerhaften Verbesserung der Gemeindefinanzen leiste.

Hohe Erwartungen

In der Runde der Zukunftswerkstatt waren die Erwartungen hoch gesteckt und auch von Schlagworten geprägt. Ein Teilnehmer zeigte sich „erschüttert“ über die Klimakrise und den Artenverlust. Grotesk sei daher der Ruf nach mehr Parkplätzen, dadurch werde noch mehr Verkehr produziert.

Eine Teilnehmerin meinte, Einwohner seien angesichts holpriger Nebenstraßen „ungeduldig“. Sie machte den Vorschlag, die Feuerwehr an den Standort Edeka zu verlegen und den neuen Edeka an den Standort der Feuerwehr, damit sei der Markt auch für ältere Menschen besser erreichbar. Für Senioren werde im Ort sowieso viel zu wenig getan, so ein weiterer Einwurf.

Bezahlbare Wohnungen

Nachdem die erste halbe Stunde vorüber gegangen war, wurden auch Vorschläge und weniger Vorhaltungen geäußert. Bezahlbare Wohnungen, auch für Senioren, könnten mit einem genossenschaftlichen Bauprojekt im Neubaugebiet „In den Beeten II“ umgesetzt werden. Ergänzend dazu schlug man Mehrgenerationenhäuser und Häuser in einer flexiblen Modulbauweise vor.

Eine Diskussion gab es über die Innenentwicklung, geregelt mit Bebauungsplänen. Angeregt wurde eine Online-Plattform auf der Gemeindehomepage, über die man Zimmer vermieten könne, die Teil der Nachbarschaftshilfe und auch Tauschbörse sein könnte. Auch die Vergabe von Gewerbeflächen rückte in der Runde ins Blickfeld. So könnte die Gemeinde einen Kriterienkatalog zur Vergabe aufstellen. Ein Teilnehmer machte den Vorschlag, eine größere Halle zu erstellen, die von den örtlichen Handwerkern, auch für Ausstellungen, gemeinsam genutzt werden könnte.

Unzufrieden über Nahversorgung

Über die Nahversorgung zeigte man sich unzufrieden, gleichwohl wurde die Frage gestellt, ob immer alles sofort verfügbar sein müsse. Auch solle man angesichts der Versorgungslücke in Ingersheim etwa Fahrten zur Arbeit zum Einkauf nutzten.

Weitere Vorschläge der Zukunftswerkstatt waren unter anderem die Mitsprache bei der Aufstellung des Haushaltsplanes, die Gemeinde-Subventionierung einer Gaststätte in Großingersheim, der Betrieb einer Besenwirtschaft in der SKV-Halle mit Ehrenamtlichen und die Öffnung der Kleiningersheimer Kelter im Sommer für Kleinkunstveranstaltungen.

„Keine Idee geht verloren“

Moderator Tobias Meigel machte dann deutlich, dass zwar keine Idee verloren gehen, aber es werde sich nicht alles 1:1 im Entwicklungskonzept wiederfinden. Am Ende würden immer wieder Anpassungen nötig sein.

Nach der Zukunftswerkstatt und einer weiteren Veranstaltung für Jugendliche am 15. März im Café Extra fließen die Ergebnisse in das Gemeindeentwicklungskonzept. Was dann wie und wann umgesetzt wird, entscheidet der Gemeinderat.

 
 
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