Ingersheim Ein heimeliger Ort zum Lesen

Von Bettina Nowakowski
Marlies Piscopello leitet die Ortsbüchereien in Groß- und Kleiningersheim, gerne empfiehlt sie Bücher. Die Leser, so ihre Erfahrungen, schätzen die persönliche Atmosphäre in der Bücherei. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Ingersheimer Ortsbücherei erfreut sich großer Beliebtheit. Seit zehn Jahren sorgt Marlies Piscopello dafür, dass sich große und kleine Leser wohlfühlen.

Freundlich und einladend sind die zwei Räume in der Ortsbücherei Großingersheim, die sich im Altbau der Schillerschule befinden.

Im Hauptraum stehen vor allem Jugend- und Kinderliteratur sowie Sach- und Bilderbücher, im so genannten Lesezimmer Romane und Krimis. In einem Regal werden „Taschenbücher für die Hängematte“ angeboten und auf einem Bord präsentieren sich aufgereiht die Neuheiten der Bücherei.

Seit zehn Jahren sorgt Marlies Piscopello dafür, dass große und kleine Leseratten in Ingersheim ein wohl sortiertes und auch immer wieder aktualisiertes Sortiment vorfinden. „Viele Leute wissen gar nicht, welche Arbeit dahintersteckt“, so die Leiterin der Ortsbücherei, die als Quereinsteigerin und Hobbyleserin zu ihrem Job gefunden hat.

Neben dem Einsortieren der zurückgegebenen Bücher und dem Bearbeiten der Vorbestellungen gehören Neubestellungen und das Recherchieren nach Büchern zu ihren Aufgaben. Dabei berücksichtigt Marlies Piscopello auch die Wünsche der Leserschaft. „Bestseller gehen am besten, aber auch historische Romane, Fantasy und Krimis bei den Erwachsenen.“

Gut 70 Prozent der Ausleihe von Büchern, DVDs und Hörbüchern macht der Kinder- und Jugendbereich aus, Tendenz steigend. Was nicht in der Ortsbücherei vorrätig ist, besorgt Marlies Piscopello über die Fremdleihe.

Gerade Sachbücher zu speziellen Themen müssen so nicht extra angeschafft, sondern können für vier Wochen ausgeliehen werden. Geöffnet hat die Ortsbücherei in Großingersheim am Montag-, Mittwoch- und Freitagnachmittag, in Kleiningersheim am Donnerstagnachmittag.

Es herrsche in beiden Büchereien immer ein reger Publikumsverkehr. Viele Leser seien Stammkundschaft.

„Haben Sie was Gutes für mich?“, werde sie oft gefragt, und Marlies Piscopello berät dann gern oder gibt Empfehlungen für gute Bücher weiter. Die Ortsbücherei sei auch ein Ort der Begegnung. „Es ist eine kleine, aber heimelige Bücherei und die Leute schätzen, dass es hier nicht so unpersönlich zugeht wie in den ganz großen Büchereien.“

Viele Kinder kennt Marlies Piscopello von klein auf. Die Aussage, dass im Bereich der 9- bis Zwölfjährigen das Interesse am Lesen zurückginge, könne sie zumindest für Ingersheim nicht bestätigen. Zur Bestandspflege gehört einmal im Jahr auch das Aussortieren von Büchern. In der Ortsbücherei kann man auch E-Books, DVDs und Hörbücher ausleihen.

Die eigene Homepage bietet E-Books zum Herunterladen an. „Das ist besonders praktisch für diejenigen, die keine Möglichkeit haben, in die Bücherei zu kommen.“

Daneben lässt sich Marlies Piscopello immer wieder neue Ideen einfallen, um den Besuch in der Ortsbücherei interessant zu machen. So bietet sie Klassenführungen an, stellt Bücherkisten für Klassen zu einem besonderen Thema, das gerade im Unterricht behandelt wird, zusammen und kooperiert mit Kindergärten, wie dem Mörike-Kindergarten, die mit ihren „Zwergen“ zum Lesen vorbeikommen.

Ein besonderer Service ist das Leseangebot für Demenzerkrankte. Kurze Geschichten von früher, Memory- oder Wortspiele und Liederbücher sind dazu im Angebot und werden intensiv genutzt. Gern hätte Marlies Piscopello mehr Platz zur Verfügung, um auch einmal Lesenachmittage oder abendliche Lesungen für Erwachsene anbieten zu können.

Ihre persönlichen Lieblingsbücher sind historische Romane und Krimis. „Aber eigentlich lese ich wirklich alles“, so Marlies Piscopello schmunzelnd.


www.ingersheim.de/buch

 
 
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