Ingersheim Ein Zeichen tiefer Verbundenheit

Von Jörg Palitzsch
Zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum gab es für die Gäste aus dem Elsass und Württemberg eine Schifffahrt auf dem Rhein. In der Mitte stehen die beiden Bürgermeisterinnen Simone Lehnert und Denise Stoeckle. Foto: Jörg Palitzsch

Die Deutsch-Elsässische Freundschaft feiert ihr Silbernes Jubiläum mit einer Schifffahrt auf dem Rhein. Die Fahrt ging von Straßburg nach Breisach und zurück.

Eine Partnerschaftsfeier muss nicht immer in einer Halle mit langen Reden stattfinden. Mit einer rund 60 Kilometer langen Schifffahrt von Straßburg nach Breisach feierten jetzt die gleichnamigen Gemeinden Ingersheim aus dem Landkreis Ludwigsburg und Ingersheim im Elsass ihr 25-jähriges Partnerschaftsjubiläum. Die 1999 per Urkunde beschlossene Partnerschaft zwischen den beiden Orten ist seit einem Vierteljahrhundert ein Beispiel für eine enge grenzübergreifende Verbundenheit und einen regen Austausch der Bürgerschaft.

An Bord der 2019 komplett renovierten 82 Meter langen sowie 9,50 Meter breiten „MS Victor Hugo“ fanden sich zur Abfahrt in Straßburg 88 Gäste ein. Die 34 Schwaben und 54 Elsässer mussten sich für diese Jubiläumsfahrt vorher anmelden. Organisiert wurde die Fahrt von Jean-Marc Bettinger, Partnerschaftsbeauftragter im Elsass, der dafür viel Lob und ein persönliches Geschenk von der Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses im schwäbischen Ingersheim, Irene Betsch, erhielt.

Bürgermeisterinnen an Bord

Unter den Gästen waren die Bürgermeisterinnen Simone Lehnert (Württemberg) und Denise Stoeckle (Elsass), die sich bei allen Beteiligten für das langjährige Engagement und die gelebte Freundschaft bedankten. Winfried Cramer, der Vorgänger von Irene Betsch im Partnerschaftsausschuss, ließ die 25 Jahre dann noch einmal Revue passieren. Unter anderem erinnerte er an die gemeinsamen Reisen nach Paris und Berlin. Den Tod von Bürgermeister Volker Godel, der mit Gérard Cronenberger im Juli 1999 die Partnerschaft in Leben rief, bezeichnete er als „Einschnitt“.

Bürgermeisterin Lehnert betonte: „Ich hoffe auf eine Fortführung der Partnerschaft“, und strich mit ihrer Kollegin Denise Stoeckle die Bedeutung der Partnerschaft für das kulturelle und soziale Leben beider Gemeinden heraus. Die beiden Bürgermeisterinnen lobten die Zusammenkünfte, die seit 1999 organisiert wurden und dabei halfen, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Während die Gäste die malerische Aussicht auf den Rhein genossen, war die Atmosphäre an Bord geprägt von lebhaften Gesprächen, einem lockeren Tanzabend, gemeinsamen Erinnerungen und der Vorfreude auf weitere Jahre der Zusammenarbeit.

Kulinarische Köstlichkeiten rundeten die beiden Tage ab und ließen die deutsch-elsässische Freundschaft und Verbundenheit an Bord spürbar werden. Ausgeschenkt wurden von Jean-Marc Bettinger und Franck Bento, der in den Steillagen von Kleiningersheim seinen Wein anbaut, ein Partnerschaftswein, der in der elsässischen Kelterei Jean Geiler zur Feier des Jubiläums kreiert wurde. Eine Mischung aus Weißburgunder, Muskat und Gewürztraminer.

Weitere Aktionen geplant

An Bord wurde auch die Frage aufgeworfen, wie die Partnerschaft weitergeführt werden kann. So soll es Aktionen geben, mit denen man die Menschen weiter zusammenbringt. Bürgermeisterin Simone Lehnert machte unter anderem den Vorschlag, eine Eintagesfahrt mit dem Bus von Ingersheim aus ins Elsass anzubieten und gemeinsam eine karitative Einrichtung zu unterstützen. Während im Elsass die Angelegenheiten der Partnerschaft im Gemeinderat besprochen werden, gibt es im schwäbischen Ingersheim einen Partnerschaftsausschuss, der sich regelmäßig trifft, und bei dem die Bürgerschaft teilnehmen kann.

Vorschläge zur Partnerschaft seien dabei gerne willkommen. Nach der Schifffahrt stehen als nächste Fixpunkte die Neujahrsempfänge auf dem Programm. Auch dazu wird es gegenseitige Besuche geben.

 
 
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