Ingersheim Feuerwehr zeigt Können und Einsatz

Von Jörg Palitzsch
Feuerwehrübung bei der Firma PPG in der Talstraße: Leitern wurden aufgestellt, um anschließend eingeschlossene Menschen aus dem Gebäude zu retten. Foto: /Martin Kalb

Eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr in der Talstraße in Ingersheim diente nicht nur der Überprüfung der Abläufe, auch der Sensibilisierung.

Das Unternehmen PPG in Ingersheim entwickelt hochwertige Autolacke. Im weitläufigen und verwinkelten Gebäude des Unternehmens in der Talstraße gibt es Labore, Lackierroboter und Trockenkammern. Ebenso ein Heizöltank mit 80.000 Liter. Am Samstag war PPG der Schauplatz der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Ingersheim, die nach zwei Jahren jetzt wieder stattfand.

Alarm ist ausgelöst

Ein Betriebsleiter löste um 14.32 Uhr über die Brandmeldeanlage Alarm aus. Kurz danach wurde über Ludwigsburg die Wehr in Ingersheim alarmiert. Nur vier Minuten später waren die ersten Sirenen eines nahenden Feuerwehrautos zu hören, unter anderem mit Zugführer Bernhard Burk, der das ganze Szenario geplant hatte. Burk verschaffte sich Zugang zu einem Zentralschlüssel und erkundete dann zunächst die Lage. Um 14.39 Uhr rückten mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF, neun Einsatzkräfte an. Unter den wachsamen Augen von rund 80 Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinderatsvertretern, Bürgermeisterin Simone Lehnert und Kommandant Andreas Fritz zeigten die Einsatzkräfte, die zu einer Mannschaftsstärke von über 30 anwuchsen, ihr Können und ihre Einsatzbereitschaft. In der realitätsnahen Einsatzübung demonstrierten die Feuerwehrfrauen und -männer, wie sie im Ernstfall Leben retten, Brände bekämpfen und Gefahren beseitigen können.

Das Szenario ging von einem Brand in einem Labor aus, der allerdings schnell eingedämmt werden konnte. Die darüberliegenden Büroräume waren jedoch stark verraucht und Personen eingeschlossen. Diese Lage erforderte den Einsatz der Löschfahrzeuge, die um das Gebäude aufgestellt wurden. Hinzu kamen Leitern, ausziehbar bis zu 14 Metern, und ein Sprungretter.

Zwei Personen wurden gerettet

Zwei Personen, Statisten aus der Jugendwehr, konnten über Leitern gerettet werden, zwei Personen über das Treppenhaus, die zum Sammelplatz gebracht und versorgt wurden. Obwohl es einen Aufzug im Gebäude gibt, durfte der im Brandfall nicht genutzt werden.

Um 15.15 Uhr, war die Übung zu Ende. Sie diente nicht nur der Überprüfung der Abläufe und der Technik, sondern auch der Sensibilisierung der Bevölkerung für das vielseitige und das herausfordernde Engagement der Feuerwehrleute. Dies reichte von der Koordination der Einsatzleitung bis hin zum Zusammenspiel der verschiedenen Gruppen und Maschinisten. Die Zuschauer erhielten gut 45 Minuten spannende Einblicke in die umfangreiche Leistungsfähigkeit der Ingersheimer Feuerwehr.

Dazu leistete auch der stellvertretende Kommandanten Markus Nägele einen wertvollen Beitrag, der die einzelnen Schritte und Vorgehensweise der Feuerwehr anschaulich moderierte. Kommandant Andreas Fritz quittierte am Ende eine „hervorragend gelaufene Übung“. Er könne sich auf jeden Einzelnen in der Wehr verlassen. Außerdem werde man auch immer wieder in dem verwinkelten Gebäude Übungen abhalten.

„Froh, dass wie sie haben“

Auch Bürgermeisterin Simone Lehnert sprach im Namen der Gemeinde und des Ratsgremiums ihren Dank aus. In einer Zeit, in der alles durcheinander gehe, zeige die Feuerwehr große Disziplin. Alles laufe Hand in Hand, „wir sind froh, dass wie sie haben“. Die große Zuschauerzahl zeige, „wie sehr man sich für sie interessiert.“

Der nächste Termin für die Feuerwehr steht bereits fest. Die Hauptversammlung findet am 18. Januar 2025 statt.  Jörg Palitzsch

 
 
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