Ingersheim Neuansiedlung im Gewerbepark

Von Jörg Palitzsch
Die Firma Berrang GmbH will ihre Niederlassung in Bietigheim-Bissingen aufgeben und nach Ingersheim umsiedeln. Foto: /Oliver Bürkle

Die Berrang GmbH will von Bietigheim-Bissingen in den Ingersheimer Gewerbepark ziehen. Sie will das gesamte Gewerbegrundstück im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Bietigheimer Süd erwerben, ein Grundstück mit rund 19 250 Quadratmetern.

Nach den Absagen der Firma Atlanta und der Bäckerei Hofmann aus Murr, sich im Ingersheimer Zweckverband Gewerbepark Bietigheimer Weg anzusiedeln, möchte nun die Firma Berrang GmbH das gesamte Gewerbegrundstück im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Bietigheimer Süd, 1. Bauabschnitt, erwerben.

Das Grundstück hat eine Größe von rund 19 250 Quadratmetern. Die Verwaltung hat, auch aufgrund erhöhter Erschließungskosten, einen Kaufpreis von 6,25 Millionen Euro festgelegt. Über den Verkauf und die Neuansiedlung berät der Ingersheimer Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag.

Bürgermeisterin Simone Lehnert bezeichnete die Ansiedlung auf Anfrage als ein „zukunftsfähige Lösung“. Die Berrang GmbH habe gute Zukunftsaussichten und sei regional verortet. Auch habe man bislang vermieden, kleinere Grundstücke im Gebiet des Zweckverbandes anzubieten, dies sei aber in der weiteren Entwicklung des Bebauungsplanes nicht ausgeschlossen.

Insgesamt rund 500 Beschäftigte

Die bisherige Niederlassung des weltweit tätigen Unternehmens Berrang in der Robert-Bosch-Straße in Bietigheim-Bissingen soll aufgegeben und nach Ingersheim verlagert werden. Das 1948 gegründete Unternehmen hat sich laut einem Exposé mit 120 000 Artikel auf mechanische Verbindungstechniken spezialisiert. Mit insgesamt rund 500 Beschäftigten wurde 2021 ein Umsatz von 228 Millionen Euro erzielt. Standorte mit entsprechenden Lagerflächen gibt es in Mannheim, dort befindet sich die Zentrale der GmbH, in München, Stuttgart, Freiburg, Nürnberg, Hannover und Chemnitz. Weitere vier Standorte gibt es in den USA, Frankreich, China und Polen.

In Bietigheim-Bissingen hat das Unternehmen 86 Beschäftigte, einen Ausbildungsbetrieb, die Berrang GmbH arbeitet mit den Theo Lorch- und Isak-Werkstätten zusammen. Die Kunden kommen zum größten Teil aus dem Automobilbereich, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau. Der Umzug nach Ingersheim ist für das dritte Quartal 2024 geplant.

Auf der Grundstücksfläche im Zweckverband soll ein Lager mit Kommissionierung mit einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern gebaut werden. Hinzu kommen zwei Bürogebäude. Den täglichen Lkw-Verkehr mit über 7,5 Tonnen gibt das Unternehmen auf dem Werksgelände im Wareneingang mit zwölf Lkw, im Warenausgang mit sechs Lkw an.

Die Mitarbeiter haben Parkplätze auf dem Werksgelände, es gibt Grünflächen, laut Exposé keine prozessbedingten Emissionen und keine Lagerung von Gefahrgut. Hingewiesen wird auch darauf, dass Berrang an allen deutschen Standorten Gewerbesteuerzahler ist.

Man habe, so Lehnert, auch mit vielen anderen Interessenten Gespräche geführt, wollte aber nicht an den Erstbesten verkaufen. Nun arbeite man kontinuierlich daran, das Gewerbegebiet weiter aufzusiedeln. „Es soll weitergehen“, so die Ingersheimer Bürgermeisterin. Viele andere Kommunen hätten zwar auch regionale Gewerbeschwerpunkte ausgewiesen, aber keine bebaubaren Flächen zur Verfügung wie in Ingersheim. Dies sei ein Vorteil, so Lehnert.

Großflächige Entwicklung

Generell würde es verschiedene Möglichkeiten geben, diesen Bauabschnitt zu entwickeln, die auch diskutiert wurden. Der Regionalplan sehe für den Gewerbeschwerpunkt jedoch eine großflächige Entwicklung vor.

Jetzt soll der Kaufvertrag mit der Berrang GmbH nach dem Beschluss im Gemeinderat schnellstmöglich abgeschlossen werden, der Bebauungsplan rechtskräftig und die Erschließung vorbereitet werden.

 
 
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