Der Fruchtansatz an den Rebstöcken sei über dem Durchschnitt, „die erste Regenperiode kam zur richtigen Zeit“, so Felix Csicsai. Leichte Sommerregen sind gut, mehr Regen könne zur Fäulnis der Trauben führen, ergänzt Rainer Fink. Beide sind Wengerter und bewirtschaften seit Jahren im Nebenerwerb größere Flächen in den Steillagen bei Ingersheim. Auch mit der Reifeentwicklung zeigen sie sich zufrieden.
Ingersheim Wengerter auf Probe gesucht
Der Steillagen-Verbuschung möchte man entgegenwirken. Ein Weinfest findet im September statt.
Zum Problem könne aber eine anhaltende nass-feuchte Witterung werden. In ihr gedeihen die Kirschessigfliegen, die sich massenhaft vermehren können. Im Wengert halte man daher die Traubenzonen „luftig“ und das Gras am Boden niedrig, um den Lebensraum der Fliegen einzuschränken, so Fink. Ein weiteres Problem sei der Anstieg unbewirtschafteter Weinberge. Vor drei Jahren sei es noch eine Brachfläche in den Steillagen gewesen, nun seien es zehn. Die Folge ist eine Verbuschung und dadurch eine Vermehrung der Schädlinge, die auf die bewirtschafteten Weinberge daneben übergreifen. Dadurch müsse man vermehrt Pflanzenschutz betreiben. Man spritze Pflanzenschutz aber nicht zum Spaß, gesetzlich sei man dazu angehalten, die Menge zu reduzieren, so Fink. Fink und Csicsai werben daher mit der Gemeinde für „Wengerter auf Probe“, eine Idee, die aus Benningen stammt. Gesucht werden Interessierte, die sich zunächst ein Jahr lang um einen Wengert kümmern. Vorkenntnisse brauche man keine, die Kleiningersheimer Wengerter stehen zur Seite.
In Kleiningersheim hat man begonnen, pilzwiderstandsfähige Rebsorten – „Piwis“ – anzupflanzen. Die Sorten der Wengerter Fink und Csicsai, des Großingersheimer Weinguts von Felix Velte sowie Schnäpse und Longdrinks der Obstbrennerei von Steffen Seitz können bei einem Weinfest am Freitag, 8., und Samstag, 9. September, auf dem Festplatz beim Vereinsheim Schönblick verkostet werden. Freitags gibt es eine After-Work-Party mit DJ Pucci, samstags Live-Musik mit Akustic Men. Die Bäckerei Heinerich und das Gasthaus Linde sorgen für das leibliche Wohl. Beginn ist um 18 Uhr. Jörg Palitzsch