Ingersheim Vorlesestunden für Kinder

Von Jörg Palitzsch
Bürgermeisterin Simone Lehnert hauchte der Schusselhexe beim Vorlesen Leben ein. Foto: /Martin Kalb

Bürgermeisterin Simone Lehnert startet mit den Lesepaten in der Bücherei ehrenamtliches Engagement für die Leseförderung.

Lesen öffnet Türen zu neuen Welten – doch nicht alle Kinder können oder wollen selbst lesen. Um ihnen den Zauber von Geschichten näherzubringen, haben die Ingersheimer Ehrenamtskoordinatorin Nadine Rösch und Büchereileiterin Marlies Piscopello das Projekt „Lesepaten“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kindern durch regelmäßige Vorlesestunden ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen und ihre Begeisterung für Bücher zu wecken. Vorher gab es die „Vorlesestunde“, wo sich viele Kinder angemeldet haben, auch das Projekt „Lesepaten“ werde gut anlaufen, zeigte sich Piscopello sicher.

Japanisches Bildtheater

Und tatsächlich. Acht Kinder saßen gespannt dicht an dicht auf dem Boden auf Kissen, um die erste Vorlesestunde zu erleben. Dazu gab es eine besondere Begleitung: Marlies Piscopello brachte ein Kamishibai mit, ein traditionelles japanisches Bildtheater, mit dem man die Geschichten visuell begleiten kann. Dabei wird die kindorientierte Geschichte in szenischer Abfolge von größeren bunten Bildern präsentiert, wie sie im Buch zu finden sind. Vorgelesen wurde von Bürgermeisterin Simone Lehnert „Die kleine Schusselhexe“ von Anu Stohner und Henrike Wilson, eine Erzählung, die mit den Bildern noch lebendiger wurde.

Zum Auftakt hat sich die Ingersheimer Bürgermeisterin als engagierte Vorleserin bereit erklärt, das Projekt aktiv zu unterstützen. „Schon als Kind war ich eine echte Leseratte und habe es geliebt, in Geschichten einzutauchen. Nun freue ich mich, diese Leidenschaft weiterzugeben“, sagte sie. Dabei las sie nicht nur die Geschichte vor, sondern hauchte der Schusselhexe, den älteren Hexen und dem riesengroßen Riesen mit der unterschiedlichen Betonung von Wörtern und Ausrufen viel Leben ein.

Begeisterung für Geschichten

So soll das Projekt „Lesepaten“ Kindern nicht nur die Freude am Zuhören bereiten, sondern auch die Begeisterung für Bücher und Geschichten wecken. Die Initiatoren hoffen daher auf viele weitere Mitstreiter und eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts.

Und das Interesse am Projekt ist groß. Acht weitere Personen haben sich bereits als Lesepaten gemeldet und werden sich demnächst treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Lesepaten sollen dann einmal im Monat 20 bis 30 Minuten vorlesen, so Büchereileiterin Piscopello.

Wachsender Zuspruch

Laut dem aktuellsten Büchereibericht kann die Ingersheimer Bücherei nach Corona wieder auf einen wachsenden Zuspruch blicken. Von 2022 auf 2023 stieg die Besucherzahl von 6894 auf 7943, die Ausleihen von 27.928 auf 29.755. Regelmäßig wird die Bücherei von Kindergärten und Schulklasse frequentiert, registriert wurden 739 Besuche.

Im kleineren Ortsteil soll es ebenso wieder ein Leseangebot geben, nachdem die Bücherei dort im alten Rathaus geschlossen wurde. Auch der anschließend eingerichtete Lesebus von Kleiningersheim zur Bücherei nach Großingersheim stieß nicht auf eine entsprechende Resonanz. In den nächsten Monaten sollen die von der Gemeinde erworbenen Räume der ehemaligen VR-Bank hergerichtet werden, so Bürgermeisterin Lehnert. Entstehen soll in der Ortsmitte dann ein Treffpunkt für Jugendliche und Bürger, in dem man sich auch Bücher ausleihen kann, allerdings ohne den Betrieb als Ortsbücherei.

Interessierte, die sich als Lesepaten engagieren möchten, können sich für weitere Informationen an Büchereileiterin Malies Piscobello wenden. Öffnungszeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag von 15.30 bis 18.30 Uhr und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr. Telefon (07142) 7707915.  

 
 
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