Innerörtliche Bebauung Im dritten Anlauf zugestimmt

Von Jürgen Kunz
Auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Ringstraße und Südstraße in Erligheim kann die Firma Layher jetzt Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 46 Wohnungen bauen. ⇥ Foto: Manuel Kunz

Die Firma Layher Wohnbau kann jetzt vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 46 Wohnungen zwischen Südstraße und Ringstraße bauen. Bedenken wegen der Zufahrt zur Tiefgarage sind ausgeräumt.

Es war ein etwas steiniger Weg bis jetzt – nach der Zustimmung des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung – auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen mit einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern zwischen Ringstraße, Südstraße und Flurstraße in Erligheim das Baugesuch mit 46 Wohnungen in vier Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage von der Besigheimer Firma Layher Wohnbau umgesetzt werden kann.

Im Dezember 2019 hat die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro KMB einen Bebauungsplan auf den Weg gebracht, zu dem auch schalltechnischen Untersuchen des „Ingenieurbüros für Umweltakustik Heine + Jud“ sowie die artenschutzrechtliche Untersuchung von „Grünwerk – Umwelt- und Freiraumplanung“ berücksichtigt wurden. Ziel des Planes ist es, durch die Maßnahme der Innenentwicklung die Ausweisung neuer Bauflächen im Außenbereich zu vermeiden, wodurch das Ziel „Innen- vor Außenentwicklung“ gestärkt werde.

Knackpunkt Tiefgaragenzufahrt

Zum ersten Baugesuch des Investors gab es durchaus Irritationen im Erligheimer Gemeinderat, da nicht nur die im Bebauungsplan ausgewiesenen Baufenster überschritten wurden, sondern im besonderen Maße die Tiefgaragenzufahrt in der Ringstraße von den Anwohnern kritisiert wurde. Gegen die geänderten Baupläne, die am 17. November im Rathaus eingegangen waren, hatte der Gemeinderat in seiner eigens für diesen Tagesordnungspunkt einberufenen Gemeinderatssitzung am 26. November keine formalen Einwände, allerdings gegen den „Knackpunkt Tiefgarageneinfahrt“, wie es Schäuffele damals im Gespräch mit der BZ formulierte. „Die Zufahrt in der Ringstraße ist nicht geeignet“, so die mehrheitliche Einschätzung, und so auch die Ablehnung des Baugesuchs – mit deutlicher Mehrheit, wie Schäuffele sagte.

Letztendlich sah es aus, als müsse das Landratsamt über das Baugesuch entscheiden. Nachdem der Gemeinderat sein Einvernehmen zu dem Baugesuch bereits zwei Mal versagt hat, wurden veränderte Planungen eingereicht, wie die Gemeindeverwaltung in der Gemeinderatssitzung am 20. Januar erläuterte. Zuletzt wurde die Überschreitung der sogenannten Grundflächenzahl um acht Quadratmeter behoben, sowie eine extensive Dachbegrünung und eine intensive Begrünung über der Tiefgarage in die veränderten Planungen übernommen. Somit entsprach das Baugesuch nun den Festsetzungen des Bebauungsplans.

Gespräche im Rathaus

Fünf Tage vor der Gemeinderatssitzung fand auf Wunsch der Firma Layher Wohnbau im Rathaus eine Besprechung zur Klärung der strittigen Punkte in Zusammenhang mit der Tiefgaragenzufahrt mit den Gemeinderäten Gustav Schabinger, Joachim Obert, Bürgermeister Rainer Schäuffele und Hauptamtsleiterin Johanna Zeller und von der Firma Layher Philipp Layher, Thomas Jetter und Architekt Andreas Schanzenbach statt. Die Unternehmensvertreter erläuterten das Bauvorhaben und nahmen Stellung zu den Gründen, aus welchen das Baugesuch abgelehnt wurde. „Hierbei ging es hauptsächlich um die Lage der Zufahrt zur Tiefgarage“, so Bürgermeister Schäuffele.

Tiefster Punkt des Geländes

Die Argumente für die notwendige Zufahrt in der Ringstraße zur Tiefgarage erläuterte der Architekt in der Gemeinderatssitzung dem Gremium. „Der Bauantrag ist komplett bauungsplan-konform. 0,4 der Fläche wird überbaut“, sagte Schanzenbach. Eine Alternative zur Tiefgaragenzufahrt in der Ringstraße gebe es nicht. Zum einen sei dort der tiefste Punkt des Areals und nur von dort aus sei eine ideale Zufahrt zu den, den jeweiligen Wohngebäuden direkt zugeordneten Stellplätzen mit einem Zugang zu den Fahrstühlen möglich. Der anfangs angeregte Vorschlag, die Einfahrt an die wesentlich breitere Südstraße zu verlegen, scheide allein deshalb aus, weil der Bebauungsplan keine andere Anordnung der Wohngebäude zulasse. Dies wäre in der Südstraße allerdings notwendig, da für eine Zufahrt ein Fahrbahnbreite von sieben Meter auf eine rund 25 Meter notwendig sei.

Gespräche mit Anlieger

„Die Ringstraße ist ausreichend breit“, so Schanzenbach und dort dürfe auch nicht geparkt werden. Die Zufahrt in der Ringstraße zu den 73 Tiefgaragenstellplätze werde „großflächig überdeckelt“, was auch die Lärmimmission verringere. Darüber hinaus werde die komplette Tiefgarage begrünt. Eine Wand an der Einfahrt hin zu dem benachbarten Gebäude wirkte sich außerdem positiv aus. Philipp Layher sicherte am Rande der Gemeinderatssitzung zu, dass man mit den Anliegern entsprechende Gespräche führen werde.

Die Gespräche im Rathaus und die Erläuterungen von Schanzenbach in der öffentlichen Sitzung überzeugten die Erligheimer Gemeinderäte, die deshalb ihr Einvernehmen zum Baugesuch erteilten.

 
 
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