Interview mit Germania-Trainer Eschenbach „Wir kommen da wieder raus“

Von Andreas Eberle
Germania-Coach Andreas Eschenbach hadert derzeit oft mit der Angriffsflaute seiner Mannschaft. ⇥ Foto: Alexander Keppler via www.imago-images.de

Trainer Andreas Eschenbach spricht im BZ-Interview über die Talfahrt des SV Germania Bietigheim in der Landesliga.

Bietigheim-Bissingen. Nur ein Zähler und vier Treffer in den vergangenen sechs Spielen und der Absturz aus der Spitzengruppe in die Abstiegszone – die Landesliga-Fußballer des SV Germania Bietigheim befinden sich im Tief. Im Interview spricht Trainer Andreas Eschenbach über die Gründe und vermittelt Gelassenheit und Zuversicht.

Es läuft nicht rund beim SV Germania, am Samstag ging auch das Derby beim FV Löchgau mit 1:2 verloren. Können Sie noch ruhig schlafen?

Andreas Eschenbach: Ja, das kann ich. Beim Spiel gegen Löchgau war der Tabellenunterschied zwischen beiden Teams nicht sichtbar. Im Derby habe ich keine Verunsicherung gesehen, sondern eine Mannschaft, die ihre Vorgaben umgesetzt, oft mutig ihr Spiel aufgebaut hat und die nur vielleicht noch etwas konsequenter hätte sein können. Das war eine Leistung, auf der wir aufbauen können.

Wo sehen Sie gerade Ihre größte Baustelle?

Uns fehlt zurzeit einfach nur die Durchschlagskraft nach vorne. Dass gegen Löchgau und die beste Abwehr der Liga nicht gleich der Knoten platzt, war uns klar. Entscheidend für den weiteren Saisonverlauf ist, ob wir nun in den nächsten Wochen die Performance wieder hinbekommen. Wir haben von den ersten fünf Spielen vier gewonnen und nur gegen Obersontheim – ein Team, das vorne mit dabei ist – eine Niederlage kassiert.

Hat sich der eine oder andere Spieler nach dem gelungenen Saisonstart vielleicht auch selbst überschätzt?

Solche Sprüche kommen natürlich, wenn es nicht läuft. Dass die Spieler überheblich oder zu euphorisch waren, glaube ich nicht. Ich lasse mich von Fakten leiten – und dazu gehört, dass wir weniger Tore schießen. Die vier Treffer in den letzten sechs Spielen haben wir in der Vorbereitung in einer Halbzeit erzielt. Das ist für mich der Knackpunkt. Die Ursachen liegen in unserem Spiel selbst. Da geht es um Laufbereitschaft und Variabilität im Spiel nach vorne. In den ersten Partien haben wir viel mehr Gas gegeben. Da setzen wir an.

Ist das Ihre bisher schwierigste Phase als Trainer der Germanen?

Wir hatten in der vergangenen Saison eine ganz ähnliche Phase, nur damals schon von Anfang an. Nach den ersten zehn Spielen bis zum Saisonabbruch hatten wir nur zehn Punkte auf dem Konto. In dieser Saison haben wir diese Ausbeute schon nach den ersten fünf Partien übertroffen. Ich kenne aus meiner Zeit als Spieler und Trainer gute und schlechte Phasen. Darum bin ich mir sicher, dass wir da wieder rauskommen. Dem Druck bin ich mir bewusst und kann damit auch umgehen. Ich sehe die Situation gelassen und mit der nötigen Ruhe.

Haben Sie sich von den Neuzugängen mehr versprochen?

Mit unseren Neuzugängen bin ich zufrieden, und auch sie bringen wie die bisherigen Spieler momentan nicht die Topleistung aus der Vorbereitung oder den ersten Saisonspielen. Schade ist, dass uns mit Kai Irrgang ein Neuzugang seit dem Pokalspiel gegen Fellbach verletzungsbedingt fehlt. Ihn hätte ich schon gerne noch als Waffe auf dem Platz.

Was macht Sie zuversichtlich, dass die Wende gelingt?

Weil wir schon gezeigt haben, dass wir es können. Die Mannschaft hört zu und setzt die taktischen Vorgaben auch um. Wenn wir weiter diszipliniert spielen und alle an einem Strang ziehen, bin ich überzeugt, dass wir wieder in die Spur kommen. Wir sind nun als Kollektiv gefragt.

Spüren Sie noch die volle Rückendeckung vom Verein?

Ich habe nicht das Gefühl, dass die Rückendeckung fehlt oder es so brodelt, dass man Konsequenzen ziehen müsste. Es gab auch noch keine Krisensitzung – auch wenn die Gespräche in so einer Situation sicher etwas intensiver geführt werden.

 
 
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