Investitionen in Tamm 100 000 Euro fürdie Hohenstange

Von Michaela Glemser
Der Stadtrat hat sich mit dem Neubau der Grundschule Hohenstange befasst. Foto: Martin Kalb

Die Tammer Stadträte bringen Anträge für Finanzmittel in den Etatjahren 2023 bis 2026 ein.

In der Stadtratssitzung im Oktober hatte die örtliche Kämmerin Fibi Yildiz das Investitionsprogramm für die Jahre 2023 bis 2026 eingebracht. In der Zwischenzeit haben sich die einzelnen Fraktionen detailliert mit den einzelnen Maßnahmen befasst, die unter anderem den Neubau der Grundschule im Wohngebiet „Hohenstange“, das neue Feuerwehrgerätehaus, diverse Kindergartenbauten sowie die Erschließung des Baugebiets „Calwer Straße“ vorsehen. In der jüngsten Sitzung haben die Räte ergänzende Anträge zum Investitionsprogramm formuliert.

Für einen Bücherschrank

Der Fraktionsvorsitzende der AWV, Jürgen Hottmann, verwies darauf, dass er das Projekt eines Bücherschrankes vorantreiben möchte, der in einem alten Telefonhäuschen untergebracht werden soll. „Wir schlagen jetzt vor, 5000 Euro in das Investitionsprogramm für die Anschaffung und Montage eines Bücherschranks einzustellen“, sagte er. Bürgermeister Martin Bernhard entgegnete, dass ausgediente Telefonhäuschen derzeit nicht zu erhalten seien, daher hätte die Verwaltung einen anderen Bücherschrank bestellt – was die Ratsmitglieder freute.

Sonja Hanselmann-Jüttner von der SPD-Fraktion mahnte dazu, Finanzmittel für die Gestaltung eines Quartiersplatzes im Wohngebiet „Hohenstange“ und für die Umgestaltung der Parkanlage in der Ulmer Straße für die Jahre 2023 und 2024 zu berücksichtigen. „Dies soll als wichtiges Signal für die Bürger auf der ‚Hohenstange‘ gewertet werden. Wir brauchen ein funktionierendes Einkaufszentrum auf der ‚Hohenstange‘, auch im Hinblick auf das Neubaugebiet ‚Calwer Straße‘“, erklärte die Fraktionsvorsitzende. Sie wollte, um die Finanzmittel zu erhalten, lieber auf eine Beschattung des Rathausplatzes durch große Sonnenschirme in den kommenden Jahren verzichten.

Bürgermeister Bernhard stellte klar, dass die Pläne eines Quartierskonzepts nicht in der Schublade verschwinden werden, sondern in einem Stück umgesetzt werden sollen. „Wir werden zunächst Ideen sammeln, mit den betroffenen Eigentümern und Pächtern sprechen sowie die Gesamtbevölkerung zu einem Workshop einladen. Im kommenden Jahr 2023 geht es nur um die Planung“, betonte er.

Hottmann verwies darauf, zu überlegen, ob nicht kurzfristig Reparaturen am maroden Bodenbelag rund um das Einkaufszentrum durchgeführt werden könnten, um Sturzgefahren zu vermeiden. Dieser Bitte will Bernhard gerne nachkommen. Als Signal an die Bevölkerung stimmte das Gremium einhellig dafür, 2024 für die Umgestaltung des Quartiersplatzes 100 000 Euro einzustellen. Die Beschattung des Rathausplatzes soll nicht gestrichen werden.

Zudem nahmen die Stadträte den Antrag der SPD an, ein Fußwegekonzept für das Stadtgebiet in Zusammenarbeit mit dem Inklusionsbeirat zu erarbeiten. So sollen Alltagswege barrierearm werden. Diskussionsbedarf gab es über den Wunsch der SPD, die Bahnhofsunterführung mit Graffiti zu verschönern, um künftig Schmierereien zu vermeiden.

Graffiti-Konzept wird erarbeitet

Der Bürgermeister plädierte für eine Beibehaltung der weißen Wände, um den Passanten ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Allerdings konnten die Stadträte ihn davon überzeugen, mit den Realschülern eine mögliche Verschönerung der Wände auszuarbeiten und vorzustellen.

Die CDU-Fraktion plädierte in einem Antrag dafür, im künftigen Gebiet des Bürgergartens „Egelsee“ die Nutzung einer möglichen Wasserquelle für die Notwasserversorgung oder zur Speisung eines kleinen Sees zu untersuchen. Da zunächst die nötigen Grundstücke für den Bürgergarten erworben werden müssen, sollen für die Quelle erst 2024 Finanzmittel angedacht werden.

Auf Zustimmung stieß auch der Antrag der CDU, einen Naturkindergarten zu verwirklichen. Dafür wollen die Stadträte in einem Aufruf interessierte Initiativen suchen. Die Gemeinde selbst will nur bei der Grundstückssuche behilflich sein.

Die Grünen machten sich für die Aktion „Nette Toilette“ stark. Bernhard votierte dafür, lieber 250 000 Euro in den Etat 2023 einzustellen, um beim Bahnhof eine öffentliche Toilette umzusetzen. Diesem Vorschlag stimmten alle einhellig zu.

 
 
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